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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0083

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— 6) —
einige Schritte aus einander, einen merklichen Unterschied findet. Dem arme-
icn Theile der Bewohner des Grundes (worunter ich die Höhen jederzeit mit
verliehe) kömmt die verschiedene Erndtezeit tressich zu statten. Wer nicht in
Kohlengruben arbeitet, geht gewöhnlich der Erndte nach, und man kann die
Anzahl dieser immer auf vierthalbhundert berechnen. EiTt ziehn sie ins Elbthal
hinab, denn folgen sie der reifenden Saat die Höhen hinauf, und vom Herbste
bis zum Frühling dreschen Xie dann bei den Bauern.
Eine grosse Beschwerlichkeit der auf den Berken liegenden Dörfer iß der
Mangel an Wasser. Köselntz und Gittersee sind in dem nämlichen Falle wie
Dölzschen. Zwar hat man angefangen Brunnen zu graben, aber lie sind nicht
ergiebig genug; daher müssen die Bauern von beiden Dörfern, besonders im
WTinter, ihr nöthiges Wasser aus den drei Quellen von Birkicht holen. Sie
liegen am Fuss des Gebirges und geben immerwährend und reichliches Wasser,
Sonderbar ist es, dass dieses Wasser auf seinem ganzen Laufe über die Wiesen,
bis es sleh mit der Weisseritz vermischt, selbst in den härtesten Winter, nie-
mals gefriert. Es raucht dann beliändig, und ist gewöhnlich auf beiden Seiten
mit Vögeln besetzt, weil lie sonst nirgends ein offenes Wasser zum Trinken
linden. Eine andere Merkwürdigkeit auf den Birkichter Wiesen ist ein Kohlen-
flötz, das nahe am Hülben ausltreicht, aber bis jetzt nicht gebaut wird, Ich
enthalte mich hier von diesem mineralogischen Gegensiande zu reden, um dann
die Bemerkung über denselben in der Folge zusammen zu fässen.
Wendet man lieh von der Ansicht der Birkichter Höhe und von der Weis«
seritz wieder nach der gewöhnlichen Strasse zurück, so sieht man, auf der
entgegengesetzten Seite, über der breiten grünenden Fläche, von dem Berge
der grünen Floffnung an, der uns beim Ausgang aus dem engen Thale zur
rechten blieb, bis zum Säuberte und dem höhern Burgwartsbersse hin, em
anderes schönes und zum Theil sich ziemlich ss eil erhebendes Gebirge vor lieh,
was bei einer nähern Untersuchung in jeder Rücklicht gewinnt. Wir betrach-
ten hier nur was die Genend an lieh und ihre Naturschönheiten betrifst. Dieser
ganze Bezirk in der Höhe, von der Dölzschener Grenze an, gehört nach Ross-
thal und Pesterwitz, dem Herrn Geheimen Rathe von Nimptsch zusländig.
Sie liegen beide weiter zurück und können aus diesem. Standpunkte nicht ge~
 
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