Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Editor]; Pursh, Frederick [Editor]; Block, Ludwig Heinrich von [Editor]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0092

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6i

es aus den Trümmern mehrerer Urgebirge hierher zusammen geschwemmt. Es
ill aus einem kirschrothen und etwas dunkler rolhcn, ost sehr sandissem Thone
über einander geschichtet, und enthält mitunter ziemlich hohe Lagen von Por-
phyrgeschieben und vielem versteinerten Holze. Wahrsch ein lieh ward es aus
der obern Decke alter Gebirge und ihrer Wälder hier aufgesetzt, denen als-
denn ihre zertrümmerten Felsen nachfolgten, die den Backofenber<r bis zum
7 td
Hirschberge und den Berg hinter Schweinsdorf bis zu dem hinter Eckersdorf
bildeten; denn diese Gebirge bestehen aus Gneuss- und vielerlei Arten von Por-
phyrgeschieben, von der Grösse einer Nuss bis zur Grösse einer Elle, sowohl
in Ansehung der Länge als Dicke. Sie liegen aber dergestalt über einander,
dass in den untern Schichten lieh grober Sand und kleine Geschiebe befinden,
hingegen nach oben zu immer grössere folgen. Da lieh die erste Gebinrsart,
das Schiefertliongebirge, von Podendorf bis fast nach Braunsdorf, und also
von Ossen nach Westcn, queer über das Thal, in einer Länge von beinahe
vier Stunden, und in der Breite, von Koschitz bis Eckeisdorf, fünf Viertel-
stunden erltreckt, auch übrigens ganz von Urgebirgen eingeschloIsen ist: so
muss nothwendig eine ungeheure Masse dazu erforderlich gewesen seyn, die
grösse in den Urgebirgen liegende Tiefe damit auszufüllen. Wie beträchtlich
dieselbe seyn musse, lässt lieh schon daraus ermessen, dass man in der Stein-
kohlengrube zu Burg, die am Fusse des, 470 Ellen über die Wreisserilz erha-
benen, Windbergs liegt, über 200 Ellen in die Tiefe hinunter noch immer
auf kein Urgebirgc siösst, worauf es doch aufgesetzt worden ist. Das ganze
vor uns liegende breite Thal war also wahrsch ein lieh mit diesem Conglomerat
td o
ausgesüllt, wurde nachher, so wie die merkwürdigen Nebenthäler und Schluch-
ten, die auf den Seiten zwischen diesen Gebirgen hereintreten, durch Gewälier
gebildet.
Durch die Entblössnng dieser Tiefen wurde mm die Entdeckung der vielen
Steinkohlenflötze, die aus denselben in die Höhe sleigen, möglich gemacht.
Sie ziehen hch von Burg am Windberg herab, bis nach Zauckerode, und über
hleinhermsdorf hinauf, und es liegen davon oft mehrere über einander. Der
gewöhnlichen Sage nach, entdeckte die Steinkohlen ein Kuhhirt zuerst auf den
Kohlsdorfer Feldern, und fall auf eine ähnliche Weise, wie die Pliönicier von
Ungefähr auf die Ersindung des Glases geriethell. Er machte lieh au einem
 
Annotationen