Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0104

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Jede Grube muss daher billig zwei Schachten haben, um dadurch den er»
forderlichen Luftzug zu befördern, damit lieh ein solcher Schwaden nicht so
leicht sammlen könne; und dennoch geschieht diess zuweilen, wenn die obere
Lust feucht ist und die Dünste aus den Gruben nicht empor steigen können.
Sie versetzen dann den Arbeitern beinahe den Athem, löschen ihnen die Lichter
aus und nöthi<ren lle, die Grube zu verlasse-n. Bann sagen lie einander, es
sei schlecht Wetter darin.
Zuweilen sammlet lieh auch, vorzüglich in den alten verlassenen Bauen,
eine entzündbare Luft, die sogleich in Flamme geräth, sobald der Kohlenar-
beiter sleh mit dem Lichte ihr nähert. Vor einigen Jahren össnete ein Kohlen-
hauer einen solchen längsi verlassenen Bau, hieng sein Grubeniicht an eine
Stange, und fahr damit zur gedachten Oeffnung hinein. Sogleich entzündete
Reh darin die brennbare Luft; das Feuer fuhr wie ein Blitzstrahl heraus und
schlug den Mann auf eine Zeitlang smnlos zu Boden. Er kam nach einiger Zeit
wieder zu (Ich; aber Gehellt, Augenbraunen und Haare waren ihm verbrannt.
Dergleichen Fälle ereignen lieh in den Kohlengruben -mehimals, und lind in
England und andern Gegenden nicht minder bekannt«,
Schon seit einem Jahrhunderte vielleicht, brennt in dem Peüerwitzcr Re-
viere, nach diesem Dorfe hinauf, das oberste Kohlenflötz. Der Brand nimmt
einen ziemlichen Umfang ein, und man kann ihn nicht löschen. Alles, was
man dagegen zu thun vermag, ist, dass man ihm keine Oeffnung verstattet,
sondem alles sogleich Verl topft und vermauert, wenn man ihm ja durch einen
Schacht oder Gang zu nahe gekommen ist. Dadurch wird einigermalsen das
Feuer gedämpft, so dass es nur allmählig fortglüht. Bekäme es aber eine
Oeffnung, so würde es bald in Glut gerathen und -das Flötz nach wenigen Jah-
ren ziemlich verzehren.
Bevor ich diese Materie gänzlich beschliesse, muss ich noch einiges über
Äen Einfluss des Steinkohlendampss auf die Gesundheit erwähnen. Der Geruch,
"welchen er, wo man Steinkohlen brennt, verursacht, ist allerdings unange-
nehm , und kann vielleicht manchen Personen, auf deren Nerven widerliche
Gerüche eine heftige Wirkung mach-en, nachtheilig werden. An sich. selbst aber
 
Annotationen