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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0158

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zu thim, und die Schönheit der Landschaft ein Gebäude vom edelsten Styl.
Die Wege könnten von da über die schöne Terrasse geleitet werden, die der
Windberg auf der Abendseite bildet, von welcher man das ganze geräumige
Thal überßeht, und ohne dem Feldbau daselbst den mindesten Abbruch zu thun.
Überhaupt würde clieser Verschönerungsplan der wirklichen Nutzung wenig ent-
ziehen, ein einziges Erdstück ausgenommen, was zwischen dem Windberg und
der Schweinsdorfer Höhe, wo die Kalköfen liegen, durch die Weisseritz gleichsam
vom übrigen Thale abgeschnitten wird» Der Gegend sehlt ohnediess zu grösserer
Schönheit eine ansehnliche Masse von Wasser, und zu einer solchen würde
diess Erdstück ßch wesentlich eignen. Eine Art von See, dem theiis die
Weisseritz, theiis der zwischen dem Windberge und der Schweinsdorser Höhe
herabsliessende Peissenbach das nöthige Wasser verschäfften, würde hier eine
vortresliche Wirkung thun; und diese Verschönerung würde dem Ertrage des
Grunditücks keinen Nachtheil bereiten, weil der Fischsang die Ärnten ei setzen
würde. Ein malerisches Fischerhaus, die nöthigen Dämme und schattige Gänge
am See, mit dem obern Gebäude verbunden, war' alles, was diese Parthie
noch verlangte. Freilich würden dann auch die Kalköfen, die auf der Höhe
vor Schweinsdorf liegen, eine pittoreske Bekleidung verlangen, und weiter
hin könnten sich einige Schweizerhäusser, statt anderer Bauerhütten, aus dem
Hügel zerstreuem
Schon Mancher, der mich in diesen Träumen mit einigem Wohlgefallen
belauscht, hat vielleicht im Stillen auch dem Gipsel des Windbergs eine Zierde
gewünseht. Allerdings ilt ihm eine bestimmt, damit er durch sse der ganzen
umliegenden Gegend noch merkbarer werde, und zugleich das schöne Gemälde
vollende, in welchem er der wichtigste Gegenstand ist. Ein Tempel des Aeolus
wäre unstreitig sein angemessenster Schmuck. Der Name des Bergs und die
frei liegende Höhe desselben, die nicht blos das Thal, sondern den grössten
Theil der sernen Gegend beherrscht und immer mit Winden umweht ift, wenn
auf den niederen Bergen kaum ein Zephyr mit den Blättern der Bäume spielt—>
beide wären gewiss Bewegungsgründe genug, ihm solch ein Gebäude vor allen
andern zu widmen. Aber ja keinen Tempel kleinlicher Art, den man von
unten kaum erblicken möchte! Er muss mit der Grösse des Bergs und mit
der Absicht seiner Erbauung in einem gewissen Verhältniss stehen. Die BeJtim-
Ff
 
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