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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0166

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I

— ng —
würden einige Kärnthner Bauerhäuser gewiss eine angenehme Verschönerung seyn;
auch eignete sich die Lage vielleicht zu einer beträchtlichen Schäferei, die in
einem ähnlichen pittoresken Gewände mit den weidenden Heerden an den Abhän-
gen der Berge ein willkommener Gegenstand wäre.
Der Rückweg durch den Grund ist eben so unterhaltend wie der Herweg.
Durchgängig hat man andre beschränkte Gemälde zur Ansicht, so wie die Krüm-
mung der Berge auf beiden Seiten andere Anlichten geben. Noch interessan ter
wird auf dem Hinweg die Betrachtung: über die Bildung des Grundes, weil ihn
von hier aus die Gewässer der Weisseritz allmählich in dieses Sienilgebirge gewählt
haben. Gleich über der Pulvermühle an der weltlichen Seite bemerkt man an
den senkrechten Klippen in der Höhe, so wie an den Felsenwänden beim Ein-
gang zwischen der Brücke und der Buschmühle, viel deutliche Spuren, dass
vormals das Wasser da oben vorbeigegangen, und dass es durch Eisschollen und
mit lieh hinweg gewälzte Steine horizontale Furchen hineingestossen und die Ecken
und scharferi Kanten der Klippen abgerundet hat. Nicht minder bemerkt man,
noch ausser den sichern Beweisen, welche die schon beschriebenen Flötze auf
beiden Höhen gewähren, auch an dem gleichartigen Laufe der beiden Gebirgs-
seiten, und aus dem Verhältniss der hervorstehenden Ecken und der gegenüber
einspringenden Winkel, sichtbar genug, dass dieser Grund kein ursprüngliches
Thal, sondern bloss durch das WasTer gebildet sei.
Der reiche Gehalt an mineralogischen Merkwürdigkeiten, womit der ganze
Grund bis nachTharand angefüllt ist, führt auf die sehr natürliche Frage, ob nicht
auch edle Metalle in seinem Innern enthalten seien. Es gab allerdings eine Zeit, wo
man diess mit grosser Gewissheit vermuthete und ßch auf ältere Sa^en verliess, die
aus dem Schoose dieserGebirge unaussprechlichen Reichthum versprachen. Man un-
tersuchte daher die vielen Gänge, womit derSienit von der Wohnung des Hegereuters
bis zur grünen Hoffnung, und der Porphyr von da bis zum Sauberge, so wie auf
der andern Seite der Eichberg bei Potschappel, durchsezt lind, mit Versuchstollen *);
*) Alle diese Gänge und Stollen sind vom Herrn Tauher in seiner mineralogischen Beschreibung
des Grundes, die ßch im zweiten Tbeile dieses Werks besindet, hinlänglich bemerkt. Auf
den Profilen sind die G;inge, so am Wege dureb den Grund zu Tage aussetzen, an ihrem
wirklieben Orte mit sebnigen Linien angegeben, und die Stollen, die auf he getrieben worden
lind, auf der Grundlinie mit einem Viereck bezeichnet.
 
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