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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0191

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dichten Kalkftein lind die Körper in einen graulich - weissen oder gelben Hell-
grauen Kalkspath verwandelt, haben einen scharfen Umriss und Perlmutter-
glanz. Alle diese Versteinerungen und Abdrücke , welche man ehedem mit
vieler Mühe aussuchte, wovon ganze Sammlungen gemacht, und umständliche
Beschreibunsen und Verzeichnisse hie und da in Wochenblättern und Monats-
schriften eingerückt worden, lind von Gloßopetern, Aubuliten, Belemniten, Tro-
chiliten, Strombiten, Peckiniten, glatten und geftreisten Chamiten, Gryphiten,
Neriten, Venus- und Jakobsmufcheln, Echiniten, Medufenhäuptern und Ko-
rallengewächsen.
Das C on glomeratlager.
Über der Königs- und Neumühle am Rande des Grundes, auf Koschitzer Seite,
liegt dieses Conglomerat 5 bis 4 Ellen, in einem Dölzfchner Weinberge aber,
rechts am Bornberge hinunter, gegen 8 Ellen hoch zwischen verhärtetem Mergel
und Sandfteine. Zu beiden Seiten des Grundes hinauf geht feine Ausdehnung nicht
viel über 200 Schritte in die Breite, aber von Südoft nach Nordoll ist sie ihrer Länge
nach fehr gross : denn in Koschitz hat man es vor zwei Jahren, bei Grabung eines
Brunnens unter dem Mergelflötze aus 4 Ellen tief durchsunken. Hinter Dölzfchen
kömmt man ebensalls in den Steinbrüchen oft auch auf daffelbe hinab, und im
Schoner Grunde lieht es aus der Südoftseite fogar eine Strecke hinauf als Gebirge
an, das kurz vor der daligen Mühle fchroffe, gegen 100 Ellen hohe Klippen bildet,
und immer noch vom verhärteten Mergel bedeckt wird.
Hier im Plauischen Grunde besteht diefes Conglomerat aus lauter glatt abge-
rundeten Sienitgefchieben von 1 Zoll bis zu | Ellen im Durchmefler, wovon nach
dem Gesetz der Schweere die kleinften oben und die gröfsten unten liegen, und
dabei meist so ausgelösst lind, dafs man mehrere in der Hand zerdrücken, und
andere mit einem mäfsigen Hammerschlage zertrümmern kann. Sie liegen fehr
dicht in einander, und ßnd mit einem theils gelblich- grauen, theils bräunlich-
rothen fehr fandigen Thone verbunden, in welchem mau auf Dölzfchner Seite
gelblich- graue Trippelnieren von der Gröfse einer Hafelnufs bis zu der eines
Taubeneies findet. Auf Kofchitzer Seite liegen viele von den grofsen Gefchieben
•| Elle tief in das darunter liegende Sandfteinflötz eingefenkt, die man damals
sand, als der Sandftein gebrochen wurde. Jetzt fieht man hie und da noch an den
Wänden einige Höhlungen, worin fie gelegen haben; denn fie feibft lind beim
Brechen heraus gefallen. Und von oben, über f Elle tief in das Conglomerat
 
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