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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0201

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Decke und Zwifchemnittel der S t einkohlenflö tze.
Diejenigen Flötzgebirgsarten, welche in den beschriebenen Nebenthälern des
Plauischen Grudes zunächst auf den Kohlenssötzen aufliegen, heissen in hiesiger
Gegend ihre Decke, und diejenigen die zwischen ihnen selbst kommen, ihre
Zwischemnittel. Da die Decke und Zwischenmittel von denen Flötzarten sehr
unterschieden sind, welche die hohen Seitengebirge des Grundes ausmachen, unter
die sie sammt ihren inliegenden Kohlenflötzen einschiessen, und daher schon aus
den Profilen derselben, mit einer andern Farbe, nämlich blassgrün bemerkt
worden sind, so verdienen sie auch hier eine eigene Betrachtung, zu welcher, um
deutlicher zu werden, das beigesügte Profil von der Pesterwitzer Höhe westwärts
hinter den Burgwartsberg hinein, in die Schlucht vor dem Sauberg, und südwärts
durch denselben in das Thal bei Zauckerode, zum Beispiele dienen soll.
Beinahe alle Kohlenssötze kommen, wie schon mehrmals ist bemerkt, und auf
diesem Prosile vorgesteilt worden, irgendwo zu Tage heraus. Auf den so frucht-
baren Feldern, womit jene in allen Kohlenrevieren bedeckt sind, kann man sie
vor Dammerde zwar nicht so ganz deutlich gewahr werden, aber auf den Wegen
in den Schluchten und Wasserrilsen und an den Ufern der Bäche ganz blos liegen
sehen. Bei ihrem Ausstriche liegen sie, wie das Profil zeigt, alle nahe nach
einander hinauf, krümmen lieh bisweilen in einem kleinen Bogen nach dem
darauf folgenden zu, oder, wie man es in hiesiger Gegend nennt: häkeln sich,
und sind gewöhnlich zuletzt etwa ein paar Zoll, desgleichen ihre Decke und
Zwischenmittel oft kaum ein Elle siark; nach der Tiefe zu aber werden Kohlen-
slötze und Zwischenmittel stärker , und die Decke von dem Ausstriche weg immer
höher und höher, so dass man von dem Ausstriche des Kohlenllötzes etwa 300 Schritt
zurück, den Schacht öfters etliche 20 Ellen durch die Decke hat linken mussen.
Und es ist bei dem hiesigen Kohlenbau ein allgemein richtiger Satz, je weiter von
dem Ausstriche, je tiefer auch das Flötz. Daher findet man auch Schächte von
etliche 40, 60, ßo, 90 und in Burg einen von 150 Ellen durch die Decke. Eben so
verhält es sich auch mit der zunehmenden Stärke der Zwischenmittel; jedoch ilt
ihre grösste Stärke, und zwar im Zauckeroder Reviere, zwischen dem ersten und
zweiten Kohlenslötze 15, von dem zweiten auf das dritte 52, und von da aus
das vierte 10 Ellen bisher gefunden worden.
Was nun aber die Krd- und Steinarten anbetrift, woraus die Decke bestehr,
so sind es im ganzen Thale von dem Plauischen Grunde bis Niederhermsdorf, sc>
wie auch bei Burg und dem Vitriolwerke, folgende. Ersilich Dammerde, an
 
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