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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0208

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— 25 —
dem Vitriolwerke hat man einen von ig Ellen mächtig durchgebrochen;
Wenn diese Gänge über eine L Elle stark sind, so nennt man sie in hiesi^er
Gegend Flötz ; die unter einer * Elle hingegen, Kämme.
E. lind kleine Gänge oder sogenannte Käm nie, welche theils nur einige
Schichten, theils auch das ganze Kohlenslötz nach allen Richtungen durch-
schnciden, aber nicht weiter sortsetzen, soviel man bemerken kann.
F. ist ein sogenannter hebender Kamm; weil lieh das Flötz nach ihm zu hebt,
, hat er diesen Namen erhalten.
Die Ganginasse, womit alle diese Gänge ausgefüllt werden, ist ein bald
mehr, bald weniger verhärteter Thon von einer theils gelblich- theils bläulich-
grauen Farbe.
Was aber sür einen Geognosten in diesem Steinkohlen gebirge noch merk-
würdig ist, und ein Licht über seine Entstehung verbreitet, sind die Säuren, Erze
und Überreste des Thier- und Pssanzenreichs, welche in der Decke, den Stein-
kohl en slötz en, ihren Zwischenmitteln und grossen Gängen häusig gesunden werden*
Alle Decken, Zwischenmittel, Gänge, so wie die Kohlenslötze selbst, haben einen
mehrern oder mindern Vitriolgehalt; daher he auch alle, nach Maassgabe desselben,
jene bald früher bald später, an der Lust zerfallen, und diese damit beschlagen
und aus einander blättern. Nur der bläulichgraue Schiefertlion in der Decke und
in den Zwischenmitteln macht öfters eine Ausnahme. Die Grubenwalser lind ganz
mit Vitriol geschwängert; nirgends aber ist er häufiger und sichtbarer als in den
Potschappler Gruben bei dem Vitriolwerke, wo er an den Wänden der Kohlenflötze
so stark aussehlägt, dass sie wie von einem sehr dicken Reife von. gelblichgrauer
Farbe überzogen zu seyn scheinen, wodurch der Reßtzer, Herr Graf von Hagen,
vor zwei Jahren zur Errichtung einer Vitiiolsiederei veranlagst worden ist. Hierzu
wendet man den Brandschiefer und seinen Ubergang in die Grobkohle vorzüglich
an, welcher eine Zeitlang der sreien Luft ausgesetzt, sehr stark aussehlägt, dabei
zerfällt, hierauf ausgelaugt und diese Lauge zu Vitriol versotten wird.
Die Erze, die sich zugleich mit einsinden, sind dichtes Kupferglas, Kupfer-
kies, Kupserlasur, Kupsergrün und Bleiglanz. Unter diesem aber ist der Kupser-
kies am häusiasten, und an allen Orten, von der Decke an bis zur Sohle des letzten
Flötzcs hinab, so wie auch in den grossen Gängen, welche dieses Steinkohlen-
gebirge durchsehneiden, anzutressen, und kömmt theils klein und grob ein-
gesprengt, als auch in Trumen, kleinen Nieren und würslich krystallisirt, nicht
nur in dem Schieferthone und Brandschiefer, sondern auch in den grossen Gängen,
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