II. Buch. Cap. 23.
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Cap. 20. Περί Λαγώου θαλαττίου. Meerhase. Der Meerhase
gleicht einem kleinen Tintenfische. Er hat die Kraft, fein zerrieben für
sich allein oder mit der Pillennessel1) die Haare zu entfernen.
’) άκαλήφη, Urtica pilul-ifera L.
Aplysia depilansh., der gemeine Seehase, gehört zu den mit verkümmerter
Schale ausgestatteten Hinterkiemern (Opisthobranchiaten), einer Schneckenart des
Mittelmeers. Die Aehnlichkeit mit dem Tintenfisch ist allerdings sehr gesucht. Die
Alten hielten ihn für giftig. Nach Scribonius Largus (um die Mitte des 1. Jahrh.)
leiden diejenigen, welche von ihm genossen haben, am Magen und an der Blase,
sie empfinden Uebelkeit, die Augen eitern, die Gesichtsfarbe wird bleiern und häss-
lich, endlich gehen die Patienten ganz wie Phthisiker zu Grunde. Die italienischen
Fischer glauben, dass der Schleim des Thieres das Ausfallen der Haare bewirke.
Cap. 21. Περί Λαγώου χερσαίου. Landhase. Das ge-
bratene Hirn des Landhasen genossen hilft bei Zittern (Angstgefühl) als
einer Folge von Leiden, auch beim Zahnen der Kinder eingerieben oder
gegessen. Sein Kopf gebrannt und mit Bärenfett oder Essig einge-
schmiert heilt die Fuchskrankheit. Das Hasenlab1), 3 Tage nach der
Menstruation getrunken, soll Unfruchtbarkeit bewirken; es hält auch den
Mutter- und Bauchfluss auf, ferner ist es den Epileptikern, sowie mit
Essig genommen gegen tödtliche Gifte heilsam, besonders aber gegen
geronnene Milch und den Biss der Vipern. Das warme Blut desselben
aufgestrichen heilt Sonnenbrandflecken, weisse Flecken und Leberflecken.
0 πιτοα oder ποτία, die erste Muttermilch, welche im letzten Magen der neu-
geborenen wiederkäuenden Thiere geronnen ist.
Lepus timidus L.
Cap. 22. Περί Τρυγόνος θαλλασσίας. S t e c h r o ch e n. Der
Stachel des Meerstechrochens, welcher aus dem Schwänze herauswächst
und den Schuppen sich entgegen wendet, lindert Zahnschmerzen; denn
er zertrümmert sie (die Zähne) und wirft sie hinaus.
Trygon Pastinaca Cuv., Gemeiner Stechrochen, 1—2 m lang, bewohnt den
Atlantischen Ocean und die Nordsee. Der sehr lange Schwanz endigt in einen
Stachel, mit welchem das Thier seinen Feinden gefährliche Wunden beibringt. Der
Stachel ist aber nicht, wie D. meint, den Schuppen entgegengestellt (φολίσιν άνεστραμ-
μένον), sondern verläuft mit ihnen in derselben Richtung, also άπεστραμμένον.
Cap. 23. Περί Σηπίας. Tintenfisch. Die schwarze Masse1)
des gekochten Tintenfisches ist getrunken schwer verdaulich, sie erweicht
den Bauch. Seine Schale, zu Kollyrien geformt, eignet sich zum Ein-
reiben rauher Augenlider. Gebrannt in seiner eigenen Schale, bis das
Blätterige davon abfällt2), entfernt er, fein gerieben, weisse Flecken,
Grind, Finnen3) und Sonnenbrandflecken. Gewaschen wird er auch den
Augenmitteln zugemischt. Eingeblasen wirkt er ferner gegen Leukom
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Cap. 20. Περί Λαγώου θαλαττίου. Meerhase. Der Meerhase
gleicht einem kleinen Tintenfische. Er hat die Kraft, fein zerrieben für
sich allein oder mit der Pillennessel1) die Haare zu entfernen.
’) άκαλήφη, Urtica pilul-ifera L.
Aplysia depilansh., der gemeine Seehase, gehört zu den mit verkümmerter
Schale ausgestatteten Hinterkiemern (Opisthobranchiaten), einer Schneckenart des
Mittelmeers. Die Aehnlichkeit mit dem Tintenfisch ist allerdings sehr gesucht. Die
Alten hielten ihn für giftig. Nach Scribonius Largus (um die Mitte des 1. Jahrh.)
leiden diejenigen, welche von ihm genossen haben, am Magen und an der Blase,
sie empfinden Uebelkeit, die Augen eitern, die Gesichtsfarbe wird bleiern und häss-
lich, endlich gehen die Patienten ganz wie Phthisiker zu Grunde. Die italienischen
Fischer glauben, dass der Schleim des Thieres das Ausfallen der Haare bewirke.
Cap. 21. Περί Λαγώου χερσαίου. Landhase. Das ge-
bratene Hirn des Landhasen genossen hilft bei Zittern (Angstgefühl) als
einer Folge von Leiden, auch beim Zahnen der Kinder eingerieben oder
gegessen. Sein Kopf gebrannt und mit Bärenfett oder Essig einge-
schmiert heilt die Fuchskrankheit. Das Hasenlab1), 3 Tage nach der
Menstruation getrunken, soll Unfruchtbarkeit bewirken; es hält auch den
Mutter- und Bauchfluss auf, ferner ist es den Epileptikern, sowie mit
Essig genommen gegen tödtliche Gifte heilsam, besonders aber gegen
geronnene Milch und den Biss der Vipern. Das warme Blut desselben
aufgestrichen heilt Sonnenbrandflecken, weisse Flecken und Leberflecken.
0 πιτοα oder ποτία, die erste Muttermilch, welche im letzten Magen der neu-
geborenen wiederkäuenden Thiere geronnen ist.
Lepus timidus L.
Cap. 22. Περί Τρυγόνος θαλλασσίας. S t e c h r o ch e n. Der
Stachel des Meerstechrochens, welcher aus dem Schwänze herauswächst
und den Schuppen sich entgegen wendet, lindert Zahnschmerzen; denn
er zertrümmert sie (die Zähne) und wirft sie hinaus.
Trygon Pastinaca Cuv., Gemeiner Stechrochen, 1—2 m lang, bewohnt den
Atlantischen Ocean und die Nordsee. Der sehr lange Schwanz endigt in einen
Stachel, mit welchem das Thier seinen Feinden gefährliche Wunden beibringt. Der
Stachel ist aber nicht, wie D. meint, den Schuppen entgegengestellt (φολίσιν άνεστραμ-
μένον), sondern verläuft mit ihnen in derselben Richtung, also άπεστραμμένον.
Cap. 23. Περί Σηπίας. Tintenfisch. Die schwarze Masse1)
des gekochten Tintenfisches ist getrunken schwer verdaulich, sie erweicht
den Bauch. Seine Schale, zu Kollyrien geformt, eignet sich zum Ein-
reiben rauher Augenlider. Gebrannt in seiner eigenen Schale, bis das
Blätterige davon abfällt2), entfernt er, fein gerieben, weisse Flecken,
Grind, Finnen3) und Sonnenbrandflecken. Gewaschen wird er auch den
Augenmitteln zugemischt. Eingeblasen wirkt er ferner gegen Leukom