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Dioscorides, Pedanius; Berendes, Julius [Transl.]
Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre in fünf Büchern — Stuttgart: Verlag von Ferdinand Enke, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.69903#0489
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Fünftes Buch.

Nachdem ich in den vorstehenden vier Büchern, theuerster Areios,
von den Gewürzen, Oelen, Salben, und den Bäumen, sowie von ihren
Früchten und Thränen, ebenso auch von den Thieren , dem Honig, der
Milch, den Fetten, den Getreidearten und Gemüsen und überhaupt von
den Wurzeln, Pflanzen, Säften und Samen geredet habe, werde ich in
diesem als dem letzten des ganzen Werkes von den Weinen und
den sogen. Metallen handeln, beginnend mit dem Vortrage über den
Weinstock.
Cap. 1. Περί Αμπέλου οινοφόροο. Weinstock. Die Blätter
und Ranken der Wein tragenden Rebe, fein gestossen als Umschlag, lin-
dern Kopfschmerzen, mit Graupen Entzündung und Brand des Magens;
auch für sich allein aufgelegt sind sie kühlend und adstringirend. Auch
der aus ihnen gepresste Saft hilft, getrunken, bei Dysenterie, Blutaus-
wurf, Magenschmerzen und falschem Appetit schwangerer Frauen. Das-
selbe aber leisten die in Wasser macerirten und getrunkenen Ranken.
Die gummiartige Thräne desselben, welche sich unten am Stamm aus-
scheidet und erhärtet, zertrümmert den Stein, wenn sie mit Wein ge-
nommen wird. Eingestrichen heilt sie auch Flechten, Krätze und Aus-
satz, man muss aber vorher die Stelle mit Natron reinigen. Mit Del
dauernd eingesalbt vertreibt sie die Haare, besonders (thut dies) auch die aus
den angebrannten Zweigen ausschwitzende Flüssigkeit; aufgestrichen bringt
diese auch Warzen weg. Die Asche ferner der Zweige und Trester, mit
Essig aufgeschmiert, heilt die am After gebildeten Geschwülste und Feig-
warzen. Die Trester endlich helfen bei Verrenkungen, Schlangenbiss und
Milzentzündungen, wenn sie mit Rosenöl, Raute und Essig angewandt
werden.
Vitis vinifera L. (Vitaceae), Weinrebe.
Plinius XXIII 3 sqq. sagt über den Gebrauch der Ranken, Blätter, Zweige
und des Gummis dasselbe.
 
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