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A. Essenwein, die Capelle des heil. Johannes in Klosterneuburg.
Diese setzen sich anfangs sehr häufig noch in ähnlicher Weise an die schilfartigen Blätter als
Umschläge an, wie die abgebildeten Laubwerke, meist jedoch sind sie äusser aller Verbindung mit
dem Kerne blos an denselben angelehnt. Oft sind zwei Blattreihen vorhanden, die beide in solcher Weise
an Blattansätze angeschlossen sind, oft ist es blos die obere Reihe; im Schlüsse des XIII. Jahrhunderts
aber sitzen meist beide Reihen ohne Vermittlung am Kerne an.
Es würde zu weit führen hierauf näher einzugehen; wir müssen uns begnügen den Zusammen-
hang und das Verhältniss der reizenden Ornamentik der Speciosa zu den übrigen Werken des XIII. Jahr-
hunderts nachgewiesen zu haben. Wir haben absichtlich unsere Parallelbeispiele aus den verschieden-
sten Gegenden gewählt, um eben die allgemeine Verbreitung dieser Ornamentationsweise darzuthun,
die indessen kaum anderswo in solch reizender Weise auftritt.
Wir schliessen somit die Betrachtung dieses interessanten leider nicht erhaltenen Baudenkmales,
dessen Pracht und Kunstwerth eine bezeichnende Illustration zu der hohen Culturstufe liefert, auf der
unser Vaterland in derZeit der letzten Hohenstaufen stand, jener Zeit, in der das Kaiserthum, das die welt-
liche Einheit der Christenheit repräsentierte noch einmal seine volle Anerkennung fand, ehe der Begriff
der europäischen Völkerfamilie dem der Nationalität Platz machte, die ihre Selbstständigkeit der Allge-
meinheit entzog.
A. Essenwein, die Capelle des heil. Johannes in Klosterneuburg.
Diese setzen sich anfangs sehr häufig noch in ähnlicher Weise an die schilfartigen Blätter als
Umschläge an, wie die abgebildeten Laubwerke, meist jedoch sind sie äusser aller Verbindung mit
dem Kerne blos an denselben angelehnt. Oft sind zwei Blattreihen vorhanden, die beide in solcher Weise
an Blattansätze angeschlossen sind, oft ist es blos die obere Reihe; im Schlüsse des XIII. Jahrhunderts
aber sitzen meist beide Reihen ohne Vermittlung am Kerne an.
Es würde zu weit führen hierauf näher einzugehen; wir müssen uns begnügen den Zusammen-
hang und das Verhältniss der reizenden Ornamentik der Speciosa zu den übrigen Werken des XIII. Jahr-
hunderts nachgewiesen zu haben. Wir haben absichtlich unsere Parallelbeispiele aus den verschieden-
sten Gegenden gewählt, um eben die allgemeine Verbreitung dieser Ornamentationsweise darzuthun,
die indessen kaum anderswo in solch reizender Weise auftritt.
Wir schliessen somit die Betrachtung dieses interessanten leider nicht erhaltenen Baudenkmales,
dessen Pracht und Kunstwerth eine bezeichnende Illustration zu der hohen Culturstufe liefert, auf der
unser Vaterland in derZeit der letzten Hohenstaufen stand, jener Zeit, in der das Kaiserthum, das die welt-
liche Einheit der Christenheit repräsentierte noch einmal seine volle Anerkennung fand, ehe der Begriff
der europäischen Völkerfamilie dem der Nationalität Platz machte, die ihre Selbstständigkeit der Allge-
meinheit entzog.