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Bernoulli, Johann Jacob
Die erhaltenen Darstellungen Alexanders des Grossen: ein Nachtrag zur griechischen Ikonographie — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.1010#0015
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12 UTTERARISCH ÜBERLIEFERTE DARSTELLUNGEN

rechter Stelle sei, und dass sich das quam statuam auf die vorher
erwähnte quadriga cum sole Rhodiorum beziehe.

Sodann eine mehrfach bei Plutarch und Himerius erwähnte
Erzstatue mit der Lanze in der Hand als dem Attribut des Welt-
eroberers; wahrscheinlich identisch mit der anderswo von Plutarch
als aufwärts blickend beschriebenen, auf deren Basis später das
Distichon:

a'jüanoövTL Vzw/.fi 6 ^äXxEo; ei; Ai« >S'incwv
yöfv ü~* f|/.ol ti8-sj/.xi, Zsü, <tü ff'OXup.sov iyz.'

Von Lysipp und Leochar^s zusammen:

Eine Erzgruppe, welche Krateros nach Delphi weihte: Alexan-
der auf der Löwenjagd von Hunden umgeben, Krateros dem
bedrängten König zu Hilfe eilend.2 Bei den französischen Aus-
grabungen wurde die metrische Weihinschrift und somit auch der
Ort, wo die Gruppe aufgestellt war, wieder entdeckt, ein Gemach
rechts von der Treppe, welche vom Tempel zum Theater führt."
Danach war es der jüngere Krateros, welcher die Gruppe weihte.
(S. unten: Beziehungen zu überl. Denkm.)

Ohne Zweifel war Alexander auch in der Reitergruppe dar-
gestellt, welche Lvsippos in seinem Auftrag zum Andenken an die
fünfundzwanzig (nach Arrian Exp. Alex I. 16. 7) am Granikos ge-
fallenen Sraipot verfertigte.4 Die meisten Berichterstatter reden zwar
bloss von den Genossen, Vellejus aber ausdrücklich auch von ihm
selbst (equitum statuas et ipsius quoque). In anderer Beziehung frei-
lich scheinen Arrian und Plutarch eine richtigere Idee von dem'
Kunstwerk zu geben, indem es sich nach ihnen mehr um eine Serie
von einzelnen Reiterstatuen als um eine zusammenhängende Gruppe
handelte. NurVellejus und Plinius sprechen von e'merturma. Eben
dieselben von einer summa omnium simüitudine, was offenbar ein
willkürlicher oder übertreibender Zusatz, da die Gefallenen nur aus
der Erinnerung oder nach Angaben zweiter Hand dargestellt werden
konnten.

Von Apelles sodann werden folgende Alexanderbildnisse ge-
nannt:

1 S. die Stellen bei Overbeck Schriftqucllen 1470—1484.

a Plin. 34, 64; Plut. Alex. 40: ™ w ykv Aüoiikto; feXcttt, t« & Aew/olpi«,

* S. Perdrizd Venatio Akxandri, im Journ. of hell. Stud. 1899, p. 273, wo auch die
Inschrift.

* Overbeck Seil rittquellen 1485—1489.
 
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