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Bernoulli, Johann Jacob
Die erhaltenen Darstellungen Alexanders des Grossen: ein Nachtrag zur griechischen Ikonographie — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.1010#0036
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VERSCHIEDENHEIT DER QU ELLEN BENUTZUNG 33

So bleiben also neben den Schriftzeugnissen nur Herme
und Münzen, aber immerhin diese beiden, als Prüfsteine, an denen
die noch vorhandenen Alexanderbildnisse zu messen und zu er-
kennen sind. Natürlich wird die Untersuchung auf dieser doppelten
Grundlage zu etwas anderen Resultaten gelangen, als wenn aus-
schliesslich die Verwandtschaft mit der Herme zur Richtschnur ge-
nommen wird. Aber in Wahrheit hängt die Verschiedenheit der
Resultate nur zum kleineren Teil von diesem Umstand ab; zu
einem weit grösseren Teil beruht sie, wie schon in den Einleitungs-
worten angedeutet wurde, auf der Art, wie die Quellen benutzt
werden und wie mit den Begriffen von Ähnlichkeit und Verwandt-
schaft und Wiederholung hantiert wird. Auch der Verfasser der
Studien scheint mir diese Begriffe in vielen Fällen nicht streng aus.
einandergehalten und aus der Ähnlichkeit Schlüsse gezogen zu
haben, zu denen nur die Wiederholung, d. h. die deutliche künst-
lerische Abhängigkeit vom gleichen Original, berechtigt hätte. Es
gilt daher ebensowohl die falschen Schritte zurückzutun, als auf dem
sicheren Boden weiter zu schreiten. Und selbst wenn der Rück-
schritt, d. h. die Verminderung des sichere« Alexandermaterials,
grösser wäre als der Fortschritt, so wäre es immer noch ein Gewinn,
weil in der Wissenschaft die Erkenntnis des nicht Wissens besser als
der falsche Glaube.

Hilli, Die erhaltene» I »m-Lllnii^vn Alesanders iL Or.
 
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