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Bernoulli, Johann Jacob
Die erhaltenen Darstellungen Alexanders des Grossen: ein Nachtrag zur griechischen Ikonographie — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.1010#0102
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HERCULANISCHE REITERSTATUETTE

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in Neapel, die von Kopp u. And. sogar zu den Quellendenkmälern
seiner Bildnisse gerechnet wird (abgeb. Fig. 29 u. 30). * Sie wurde
1761 im Herculanum gefunden, zusammen mit einem jetzt reiter-
losen Pferd (abgeb. ßr. d'Erc. II. Ö5)f- das als ihr Pendant bezeich-
net wird; von sorgfältiger Arbeit mit Silberincrustation, ca. 2' hoch.
Der ursprüngliche Erhaltungszustand ist noch nicht genauer
untersucht/

Der Reiter ist barhaupt dargestellt, mit fliegendem, von einer
diademartigen Binde umwundenem Haar, mit Panzer und Mantel
bekleidet, in Riemenstiefeln, ohne Steigbügel, mit der erhobenen
Rechten zum Hieb nach eben dieser Seite ausholend. Das Pferd in
der Stellung eines kurzen Galopps mit den Vorderbeinen in der
Luft; unter dem Leib eine ruderförmige Stütze. — Obwohl die Ge-
sichtszüge nichts positiv Aiexanderartiges haben, glaubt man doch
die Figur wegen des langen zurückgewehten und bindegeschmückten
Haares, und weil der
Kopf als Porträt ge-
fasst werden kann, auf
Alexander deuten zu
dürfen, wofür auch
die Analogie der bar-
häuptigen gepanzerten
Reiter auf dem pompe-
janischen Mosaik und
auf dem Medaillon von
Tarsos geltend ge-
macht werden kann.
Indes ist die Situation

1 Nach Amdt-Bruckmann
Portr. 479. Die ganze Figur
autotypisch oder in Lichtdr.
bei Baumeister p. 41; Kopp
Alexanderbildnis p. 15 und
Monogr. zur Weltgesell. IX.
p. 2 u. 3; .Collignoii Sculpt.
gr. 11.437; Ujfaivy p. 117;
am besten Brunn-Bruck-
mann Denkm. No. 355 b.
4 Mus. borb. III. 27.
3 Arndtx.uNo.479derPorlr.

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