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Zügen (p. 102) denselben Typus wie die Azaraherme repräsentierten;
sonst ist von einigermassen realistischen Bildnissen nur noch der
jugendliche Kopf in Dresden (Taf.IV.) zu nennen, bei dem wenigstens
die Vorderansicht den Eindruck der Gleichheit macht. Unter den
Idealporträts aber scheint keines so viel überzeugende Ähnlichkeit
mit dem lebendigen Urbild bewahrt zu haben, dass es bedingungslos
dem Alexander zugeschrieben werden dürfte.

Zu den wahrscheinlichsten Darstellungen gehören der Alexan-
der Rondanini in München (p. 45), an den sich vielleicht als
schwülstige Weiterbildung der Kopf in Chatsworth (p. 52) an-
schliesst, und sodann die pathetischen Köpfe in London (Taf. VI.)
und im Capitol (Taf. VII) und in schwer zu erklärendem Verhält-
niss zu letzterem der Kopf in Boston (p. 70f.). - Etwas weniger
sicher die Jugendbildnisse in Athen, Berlin, Erb ach (p. 39 ff.) und
das Sieglin'sche Köpfchen in Stuttgart (p. 38, 39), jene mit An-
klängen an die Azaraherme, dieses mit solchen an die Lysimachos-
münzen. — Ganz zweifelhaft der Kopf von Pergamon in Con-
stantinopel (p. 801), der in der Sammlung Barracco (p. 78f.) und
der in Kopenhagen (p. 801), sowie die Statue von Magnesia
(p. 53 ff.).

Ziemlich gut begründet, weil durch das Körpermotiv oder durch
Attribute unterstützt, erscheint dagegen wieder die Alexander-
bedeutung der Statuette von Gabii {p. 83), die wohl auch die der
behelmten Köpfe in Madrid und im Louvre (p. 84f.) nach sich
zieht; ferner die der nackten kleinen Bronze im Louvre (p. 102),
der gepanzerten in Paris (p. 114 unten) und in London (p. 115),
der aegisbekleideten in Berlin (p. 113), der thronenden von Rheims
in der Bibliotheque nationale zu Paris (p. 117). — Auch die
kleine Bronze in Parma {p. 108), die halblebensgrosse in München
(p. 105) und die Reiterstatuette in Neapel (p. 98 ff.)dürfentrotzmanchen
Bedenken noch keineswegs definitiv aus der Liste gestrichen werden.

Ungefähr denselben Wahrscheinlichkeitsgrad endlich wie den
Jugendbildnissen in Athen-Erbach und in Stuttgart wird man den
beiden behelmten Köpfen auf den grossen Gemmen in Peters-
burg (Taf. IX) und in Wien (Taf. VIII. 1), zuschreiben müssen. Die
Figur auf der Gemme des Neisos (ib. 2) kann ebensogut einer der
nachfolgenden Könige sein.

Auf dieser Grundlage oder, um es allgemeiner auszudrücken,
auf der Grundlage der bis jetzt als wahrscheinlich nachzuweisenden
Alexanderbildnisse, eineauch nur halbwegs begründete Entwicklungs-
 
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