Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ausgabe Südwest

■ NZELPREIS IS PFENNIG / MÜNCHEN, 3 O. MAI 1942 / IO.JAH

AN 6 / FOLGE 11

Niederlander und Flamen im Langemarckstudium

Langemarckstudium erweitert

Kämpfer
für das neue Europa

Von Reichsamtsleiter Dr. Ulrich Gmelin
Leiter des Langemarckstudiums der Reichs-
Studentenführung

Wer beim ersten Studenten- und Frontkämp-
fertreffen in Dresden den Geist entschlos-
senen Kampfes erlebte und den bereiten Wil-
len zu einer neuen europäischen Bewußtseins-
bildung spürte, der nahm die Gewißheit ,von
jenen Tagen mit, daß in der gegenwärtigen
Geburtsstunde des neuen Europas die stu-
dentische Jugend nicht versagen würde.
Die Freiwilligen in den Legionen des Heeres
und den Verbänden der Waffen-^ haben durch
die Kühnheit ihres Entschlusses und durch die
Klarheit ihrer Entscheidung bewiesen, daß
der Weg zu einem neuen Aufstieg ihrer Hei-
mat über die gemeinsame Waffentat
des Ostens führt und daß das Blut ihres
Opfers, vergangene Irrungen sühnend, die Fun-
damente einer glücklichen Zukunft heiligt.

Der Wille zum Kampf, der Einsatz des Le-

und ZüKunft. So ist es** ein Zeichen für die
Folgerichtigkeit unseres gegenwärtigen Schick-
sals, wenn das Langemarckstudium
den germanischen Bruderstämmen
seine Tore öffnet, deren Soldaten den Weg zur
Kampffront des Ostens gefunden haben: Der
Anteil an den sozialen und kulturellen Er-
rungenschaften ist die erste Frucht ihres kämp-
ferischen Beitrages zur neuen Ordnung. Denn
gerade der Sozialismus und die Fürsorge für
den Arbeiter, für die schaffende Gemeinschaft
des Volkes ist es, was unsere Feinde als das
schlimmste Gift bezeichnen und was sie in die-
sen Krieg getrieben hat — weil sie wissen, daß
der Sieg des Sozialismus das Ende aller aus-
beuterischen Plutokratie und volksfremden
Judenherrschaft bedeutet.

Langemarckstudium aber heißt
Sozialismus, heißt Leistung und
Charakter. Es fordert den Einsatz einer
klaren Persönlichkeit und bringt dem Tüch-
tigen höhere Wirkungsmöglichkeit und größere
Verantwortung; es fordert Wille und Zucht
und schenkt die Freude gesteigerter Pflichten.

Als Kennzeichen unserer nationalsozialisti-
schen Einstellung zur Arbeitsehre und Berufs-
auffassung gibt es nunmehr auch jungen Fla-
men und Niederländern den Schlüssel zu einer
eigenvölkischen sozialen Arbeitsordnung in die
Hände. Auch sie werden den Nutzen und Se-

Aus dem Inhaltt

Dr. Ulrich Gmelin:

Kämpfer für das neue Europa

Dr. TutomU Kuvaki:

Idee und Aufgabe der Universität
Japans

H. W. Zelle:

Unser Kampf in den Niederlanden

Reichsstudentenführer Dr. G. A. Scheel:

Die Auslese der Besten und
Tüchtigsten

Dr. Clausen:

Langemarckstudium
im germanischen Raum

Theodor Jakobs:

In stiller Stunde

Dr. Fritz K u b a ch:

Philipp Lenard

Rudolf Ehlert:

Studentischer Ausgleichsdienst
im Kriege

Wissenschaftlich Kestens geschult, weltanschaulich ausgerichtet und
sportlich gestählt wird die niederländische und flämische Jugend aus

dem Langemarckstudium hervorgehen Auln.: Tschira-Bilderdienst (Sehmackeit)

gen einer echten Begabtenförderung kennen-
lernen und auf Auslese und Leistungswettkampf
das neue Ethos ihrer Arbeitsordnung gründen.

In vielmohatiger Arbeit wurden durch eine
sorgfältige Erfassungsaktion nach politischen
und fachlichen Gesichtspunkten die vorhande-
nen öder gemeldeten Begabungen gemustert.
Neben bewährten Führern des Langemarck-
studiums — in erster Linie Lehrgangsleiter Dr.
Clausen — leisteten dabei die Dienststellenlei-
ter des Langemarckstudiums in Holland und
Flandern wertvolle Hilfe, handelt es sich doch
dabei um Männer, die der politische Kampf
ihrer Heimat schon früh zu tätigen Idealisten
geprägt und an die Seite der nationalsozialisti-
schen Bewegung geführt hat. Sie brachten den
notwendigen Maßstab politischer Erfahrung im
völkischen Freiheitskampf des eigenen Landes
zu den bewährten Methoden des deutschen
Langemarckstudiums, das einen Auslesetyp von
echt nationalsozialistischer Prägung geschaffen
hat. Denn diese Auslese.— hart und
total — ist das A und O des Lange-
marckstudiums.

Die 50 jungen Flamen und Nieder-
länder, die im ersten Vorkurs des Lehr-
ganges Hannover- zusammengefaßt sind, werden
einmal zu den Pionieren einer neuen Epoche
ihrer Heimat gezählt werden. Mit der deutschen
Sprache, die ihnen der Vorkurs vornehmlich
vermittelt, lernen sie das Reich der Deutschen
kennen, die Welt ihres Geistes und ihrer Ge-
schichte, den Atem der großen Gegenwart. Das

Erlebnis unverbrüchlicher Kameradschaft, ge-
formt und vertieft in der Mannschaftserziehung
soldatischer Zucht, verbindet sich mit dem kla-
ren Wissen um den eigenen Lebensweg: jeder
junge Kamerad wird den Weg gewiesen be-
kommen, wo er ein Höchstmaß an Können und
Erfahrung für seine politische Aufgabe ein-
setzen kann; Nach dem halbjährigen Vorkurs
wird die Ausbildung in einem planmäßigen
Lehrgang alle niederländischen und flämischen
Kameraden zu diesen hohen Aufgaben mit den
besten Mitteln der Erziehung und Wissenschaft
vorbereiten.

So bedeutet die feierliche Eröffnung des
ersten Lehrganges für Niederländer und Flamen
durch den Reichsstudentenführer
und Inspekteur des Langemarck-
studiums nicht nur einen Markstein in der
jungen Geschichte unserer Gemeinschaft, son-
dern darüber hinaus ein Sinnbild für das
Werden des jungen Europa im Zei-
chen germanischer Zusammenge-
hör i g k e i t. Jeder dieser Langemarckstuden-
ten aus den verwandten Stämmen des nieder-
sächsischen Lehrganges, der jetzt und in Zu-
kunft auf die Gesetze des Langemarckstudiums
verpflichtet wird, ist Sendbote einer
neuen Zeit: stolz auf seine Ge-
meinschaft, treu dem Führer wird
erTausendenVorbildundAnsporn,
Fackel und Wegweiser in eine
glücklich e und friedliche Zu-
kunftsein.

\

Idee und Aufgabe
der Universität Japans

Von Dr. Tutomu Kuvaki

Ein wesentlicher Unterschied der japanischen
Hochschulgeschichte gegenüber der euro-
päischen besteht darin, daß die europäischen
Hochschulen, die ursprünglich im Zusammen-:
hange mit kirchlicher Gelehrsamkeit entstan-
den, erst im späteren Verlauf der Geschichte zu
staatlichen Einrichtungen wurden, während die
japanische Universität bereits in
ihrer Frühgeschichte, ja, von ihrer Geburts-
stunde im 8. Jahrhundert an, eine staat-
liche Einrichtung ist. Das Taihoo-Gesetz,
das im Jahre J01 n. Chr. erlassen würde, be-
stimmte die Gründung einer staatlichen Hoch-
schule und neben dieser Daigaku die Einrich-
tung von Provinzschulen (Kokugaku). Diese
staatlichen Schulen gewannen fortschreitend:
an Bedeutung. Neben ihnen aber gibt es auch:
in der japanischen Geschichte ein Schul-
system.,'das etwa den europäischen Kloster-
schulen entspricht, aus denen die Mehrzahl der
älteren europäischen Universitäten erwachsen
ist. Derjenigen Rolle, die in Europa das christ-

sterschulen gespielt nai, entspricht etv;. mie
Leistung der buddhistischen Priester, die in
Japan ebenfalls Schufen eingerichtet und unter-
halten haben. Wie in Europa durch diese' Klo-
sterschülert die mönchischen Lehrer lange Zeit
Vertreter und einzige Vermittler des Geistes-
lebens waren, so lag auch in Japan die Ent-
wicklung der Schulen ganz im Kreise der
buddhistischen Philosophie, die
hier ihre höchste Blüte erreichte. Neben der
mehrere Jahrhunderte überwiegenden Strömung
des Buddhismus gewann dann auch der Kon-
fuzianismus langsam an Kraft und er-
reichte seinen Höhepunkt und auch den stärk-
sten Einfluß auf das Bildungswesen ungefähr
um 1700. Einer der wichtigsten Ausflüsse die-
ser Entwicklung ist die Gründung des „Seidoo"
in Edo, dem heutigen Tokio. Seidoo bedeutet
in der Übersetzung etwa Halle oder Tem-
pel der Weisen; er ist eine der von den
Feudalfürsten gegründeten höheren Bildungs-
stätten, und war in e,rster Linie die Schule
derSamurais. Späterentstandhier-
aus die eigentliche Universität in
Tokio. Mit diesem Höhepunkt des konfuzia-
nischen Einflusses in Japan begann schon ein
halbes Jahrhundert später nach der Errichtung
des Seidoo eine neue Richtung der Geistes-
wissenschaft, die — ähnlich der deutschen
Gründung der „Sozietät der Wissenschaften"
im Jahre 1700 nach Plänen von Leibniz und mit
Leibniz als erstem Präsidenten — endlich
wieder die Wissenschaften rein nationalen,
rein japanischen Gesichtspunkten unterstellte.

Der eigentliche Vertreter dieser neuen natio-
nalen, das gesamte japanische Bildungswesen
umfassenden Strömung ist Motoori-Nori-
n a g a , der durch eine eigene Privatschule das
staatliche Schulwesen wirkungsvoll ergänzte.
In dieser Zeit begannen die zwar schon immer
bestehenden Privatschulen erstmalig eine
besondere Aufgabe zu übernehmen, die sie auch
heute noch erfüllen. Neben dem immer wieder
auftauchenden internationalen Einfluß erfährt
die nationale, reinstaatlicheHoch-
schule eine befruchtende Ergänzung durch
dieGründungeinzelnerPrivathoch-
schulen, die stets eine spezielle Zielgebung,
einen besonderen Charakter aufweisen, der
durch den jeweiligen Gründer der privaten
Hochschule bedingt ist. Damals wie heute
wurde die neutral gehaltene Erziehung der
staatlichen Universität wertvoll abgerundet
durch den Besuch einer dieser Privatschulen,
die einen so starken Einfluß ausüben, daß man
leicht an der geistigen Einstellung eines Stu-
dierenden erkennen kann, welcher Schule er an-
gehört hat.

Das moderne Erziehungswesen begann 187 2
mit der Einführung der allgemei-
nen Schulpflicht. Die im ganzen Lande
eingerichteten Elementarschulen muß-
ten von allen Kindern beiderlei Geschlechts
besucht werden. In dem Kaiserlichen Erlaß,
der das neue Erziehungswesen bekanntgibt,
heißt es: „Die Bildung soll fortan so verbrei-
tet werden, daß es im ganzen Land keine Fa-

/
 
Annotationen