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Sozialpolitischer Kampf der faschistischen Studenten

Von Dr. Giuseppe Longo

Gewehr vertauscht hatten und .die Zwanzig- schiedenen spekulativen Voraussetzungen
jährigen von 1922, welche dem Aufruf Musso- eine Atmosphäre von fruchtbarer Mitarbeit,
linis Folge leisteten, bildeten eine eigenartige auf dem Gebiete der gegenseitigen Erkennt-
akademische Generation, die die Wachsam- nisse und der nützlichen Annäherungen mit
keit des Gedankens durch die harte Wach- sich brachten. ' Es wurde klar, wie schon da-
samkeit der Waffen ersetzt hatte; diese Ju- mals eine „faschistische Wirklichkeit" he-
gend hatte die Reife zur Tat und zur persön- stand, wie diese Jungen, obwohl von verschie-
lichen Gefahr, zur Atmosphäre von Leben dener Herkunft und. Vorbereitung, in sich ■
und Tod erlangt. Diese Generation hatte das etwas Neues trugen, das sie alle in dem we-
neue Italien geschaffen und durch die Tat- senthxhen Strehert; nach denselben Zwecken
Sachen ihre Kraft, ihren Glauben, ihre Vater- vereinigte.

landsliebe und ihre Hingabe an das Ideal be- Inzwischen reiften große Ereignisse von ge-
wiesen. Sie formte .und prägte die ersten Le- . schichtlicher Bedeutung heran. Bald stand
bensjahre der neuen Regierung, die die letz- das faschistische Italien auf und kämpfte den
ten Erscheinungen der politischen Parteien neuen afrikanischen Krieg im Zeichen einer
und des parlamentarischen Kampfes zeigten, höheren sozialen ' Gerechtigkeit. Das junge
bis zur Rede Mussolinis am 3. Januar .1925, i Volk erblickte in den Waffen, die es mit nach
als eine neue Phase des Regimes begann, Afrika trug, die Waffen der Revolution und
welche durch die totalitäre Machtübernahme sah zugleich, daß auch das Heer der Arbeiter
und die revolutionäre Umwandlung des Staa- mit den Kampfdivisionen nach dem neuen
tes charakterisiert wurde. Operationsgebiete fuhr, die jungfräuliche afri-

In dieser Zeit übernahmen die bedeutend- kanische Erde fruchtbar zu machen,

sten Vertreter der Generation die Verantwor- • Die Erfahrung des Kampfes trug dazu bei,

tung wichtiger Stellen in der Regierung, in in der Jugend den Sinn für die technischen

der Partei oder auf technisch-politischen Ge- und organisatorischen Probleme zu erhöhen,

bieten. Jene Generation gestaltete das ita- Dazu gab auch das von der akademischen

Die drei Referenten der Arbeitstagung in Venedig. Es spricht der Amtsleiter für Presse
und Propaganda der RSF., Reichsamtsleiter Dr. Heinz Wolf f, über die kulturpolitische
Ausrichtung der nationalsozialistischen akademischen Jugend. Von links Dr. Werner
A1 b r e c h t, der Beauftragte des ReichsstudentenfUhrers in Italien, und Dr. Otto
Reise, der die sozialpolitischen Fragen behandelt.

Aufn.: GUF.

Schon vor einiger Zeit, als man an die Er-
eignisse der letzten 20 Jahre dachte und die
progressive Behauptung von einigen essenziel-
len Auffassungen im Leben und in den Völker-,
Verhältnissen bemerkte, konnte man klar her'
ausheben, wie aus dem Weltkrieg 1914—18
eine totale Erneuerungsbewegung entstanden
war. Und diese wollte nicht nur eine tiefe
moralische und institutionelle Revision erzie-
len, sondern vor allem eine entscheidende
Funktion der „Jugend" behaupten, die nicht
nur physische Tatsache oder geistige Kraft
bedeutete, sondern auch Aufstieg der neuen
Generationen und Streben nach neuen Welt-
anschauungen.

In der Begegnung von internationalen Ideolo-
gien zog der Au/stiegsprozeß der Jugend, des-
sen erster Ausdruck die faschistische Bewe-
gung gewesen war, die Aufmerksamkeit aller
Regierungen und Parteien auf sich. Von hier
aus beginnt in der generellen Aktion der Staa-
ten und der Gruppen die Entstehung einer
spezifischen „Jugendpolitik", nicht nur auf
nationalem, sondern auch auf internationalem
Gebiet. Die progressive Behauptung der Ju-
gend in dem Leben der einzelnen Völker, die
Wiederbelebung ihrer Sport- und Kulturver-
hältnisse auf internationalem Gebiet waren
die Grundlagen einer neuen Diplomatie, die
fähig war, jene „kollektiven Stimmungen" um-
zuformen, die der Grund von jahrhunderte-
langen Mißverständnissen oder Sympathien
unter den Völkern sind. Daher pflegen alle
Regierungen, wenn auch mit verschiedenen
Mitteln und Formen, die Erziehung und die
Einreihung der neuen Generationen.

Die Triebkraft des Faschismus, als typische
Erscheinung des XX. Jahrhunderts, besteht
nicht nur aus bestimmten sozialpolitischen
Orientierungen, sondern auch aus angeborener
Eigenart, Mythen zu verkünden und Ideale zu
schaffen.

Berufung und Aktion der Jugend

„Vorwärtsl" („Audacial"), der Ausruf einer
enthusiastischen Jugend, der in der ersten
Nummer des „Popolo d'Italia" ertönte, drückte
das Wesen der Persönlichkeit von Mussolini
aus, und folgte ihm in seiner Tätigkeit als
Staatsmann, von der entscheidenden Rede am
3. Januar 1925 bis zur. historischen Zeit, wo
die Richtlinien der korporativistischen Revo-
lution angegeben wurden („Man soll nicht
Angst haben, Mut zu haben"), vom Kriegs-
unternehmen von Korfu bis zur Gründung des
Imperiums und Weiter. In diesem Sinn 'ist die
Bewegung mit der Persönlichkeit ihres Schöp-
fers eng verbunden. Von ihm darf man viel-
leicht sagen, daß er Ausdruck und Führer der
Jugend ist, nicht nur wenn er befiehlt: „Platz
der Jugend!", sondern vor allem, wenn er das
Befehlswort „Die Revolution geht Weiterl"
und „Ausdauernl" ausspricht.

In allen diesen drei Mahnungen schwingt
eine gleiche Schöpfungssehnsucht, ein gleicher
Wille, der nach der Zukunft gerichtet ist und
über die enge Grenze des menschlichen Le-
bens hinausgeht.

Die größte Sorge eines Vaters gegen die
eigenen Söhne, sowie die eines Führers ge-
gen das eigene Volk ist die, ihnen eine Erb-
schaft nicht hur von materiellen, sondern auch
von moralischen Gütern zu hinterlassen.

Daher die Ent6tehung der ewigen und uni-
versellen faschistischen Jugendfrage als einer
geschichtlichen Frage der idealen Kontinuität
des nationalen Lebens: einer Frage also der
Charakterbildung neuer Generation, ihrer or-
ganischen Verkettung mit den vorhergehen-
den Generationen, ihrer systematischen Ein-
schaltung in den harmonischen Rahmen der
nationalen Tätigkeiten. Von hier aus erklärt
sich Mussolinis aufmerksame Pflege der Ju-
gendfrage, seine ihren idealen Kämpfen, ihren
Schriften und ihren Tagungen stets gegebene
Aufmunterung und Aufmerksamkeit. „Die Jun-
gen marschieren an der Spitze der Geschichte"
behauptete er im Jahre 1934 in einer Botschaft
an den Vorsitzer des Internationalen Studenten-
bundes.

In der Seele der neuen Generationen gibt
es, mehr oder weniger, immer einen genauen
unaufschiebbaren und bestimmten Sinn für die
eigene Gemeinschaft, d. h. den Sinn der nach-
kommenden Organisationen, in denen sie ein-
gereiht werden und in denen sich ein so gro-
ßer Teil ihres geistigen und physischen Le-
bens entfaltet.

Wir wissen, daß es sich um zwei Instru-
mente handelt, wodurch die faschistische aka-
demische Jugend, sich nicht nur ausdrückt,
sondern prüft und ihre eigenen geistigen Orien-
tierungen, ihre eigenen moralischen Bedürf-
nisse, ihre politischen und Sozialen Ideen
stählt: 'ihre Presse und ihre Tagungen.
Und es wird hier vielleicht höchst interessant
sein, durch die Dokumentierung dieser zwei
wesentlichsten. Ausdrücke unseres akademi-
schen Lebens eine kurze Geschichte der Gene-
rationen zu entwerfen, die in diesem letzten
Jahrzehnt in den Hörsälen der Universitäten
und im Geben der GUF. aufeinander gefolgt
sind.

Die jugendliche Bewegung, die um 1930 in
dem italienischen . Universitätsleben beginnt,
ist mit den darauffolgenden Bewegungen durch
eine vorzügliche Hochachtung und deshalb
durch ein Nacheiferungsgefühl der vorher-
gehenden Generation der Universitätsstuden-
ten gegenüber verwandt. Die letzte hatte an
den großen Ereignissen persönlich teilgenom-
men, die der Geschichte Italiens einen neuen
Weg bahnten: dem Krieg 1915—18 und der
Bewegung der alten Kämpfer 1919—22, die in
dem Marsch auf Rom und der Machtüber-
nahme des Faschismus gipfelte. Die Zwanzig-
jährigen von 1915, welche das Buch mit dem

lienische akademische Leben noch für einige
Zeit weiter, indem sie die- Hörsäle mit, ihren
„Außer - Kursus - Studenten" bevöl-
kerte, zugleich aber lieferte sie die füh-
renden und organisatorisc he n Ele-
mente der faschistischen akademi-
schen Gruppen.

Acht Jahre nach dem Marsch auf Rom und
fünf Jahre nach der endgültigen Trennung von
den übriggebliebenen Ausdrucksformen der
alten demosozialliberalen und parlamentari-
schen Welt ging die faschistische Bewegung
aus der ersten Periode der gesetzlichen" Um-
gestaltung des Staates hervor.

Von 1925 bis 1930 hatte eine Gesamtheit
von konstitutionellen Gesetzen die Grundlage
des faschistischen korporativen Staates in ihre
zweifache Frage geworfen: Die erste Grund-
lage war autoritär. Sie behandelte die Gesetze
über die Zuschreibungen und die Vorrechte
des Regierungschefs, über die Berechtigung der
Exekutivgewalt, juristische Anweisungen zu
erlassen« über den großen faschistischen Rat,
über die Vollmacht der Präfekten und über
die Institution der Bürgermeister, über die
periodische Presse, über die Geheimgesellschaf-
ten, über die Einführung der Todesstrafe. Die
zweite, soziale, behandelte Gesetze über ju-
ristische Disziplin der kollektiven Arbeitsver-
hältnisse und über den Nationalrat der Kor-
porationen, indem mit der Veröffentlichung
des neuen Strafgesetzbuches das kolossale
Werk der faschistischen Gesetzgebung anfing,
mit der die Arbeitskarte und die neuen ethi-
schen, politischen, sozialen und wissenschaftli-
chen Grundlagen der Bewegung niedergelegt
wurden.

Die Phase der theoretischen Polemik

So behauptete allmählich die Ju-
gend ihre zweifache Aufgabe im
Leben des Faschismus:, die vor-
läufige Wieder Vergeltung der
theoretischen Erfordernisse und
die Festsetzung die.ser Erforder-
nisse in ein vollendetes System
von Prinzipien und Korollarien.

Heute noch gelten als wesentliches und inter-
essantes Dokument Jahrgänge der Jugend-
blätter und der akademischen und politischen
Zeitschriften, worin die ideellen Debatten am
lebhaftesten waren.

Aber schon in Florenz, wo im Jahre 1934
die ersten „Littoriali della Cultura" stattfan-
den, konnte man merken, daß — trotz des
Eifers der jungen Polemiker — die steinharte
Einheit des Gefühls und das Bewußtsein dieser
Einheit die Gefahr eines unfruchtbaren Stein-
werdens vermieden und außerhalb der ver-

faschistischen Jugend (GUF.) geführte Leben
Anlaß, indem sie vielfach mit den zahlreichen
Einrichtungen des Regimes, mit den verschie-
denen nationalen Fragen auf dem akademi-
schen sowie auf dem beruflichen Gebiete oder
mit den Syndikaten und Korporationen, mit
der kulturellen Aktion und mit der propagandi-
stischen Tätigkeit in Fühlung trat.

Während dieser zweiten Phase erfuhr das
Leben und die Presse der italienischen Jugend
einen praktiscTi-technischen Prozeß, der die
Jugend selbst aufforderte, sich emsig und
ernsthaft mit1 den einzelnen und konkreten
Problemen, besonders mit denen der Organi-
sation, zu befassen.

Die „Littoriali" von Palermo 1938 sind ein
Beweis dafür, daß sich in den letzten Genera-
tionen die technische Orientierung und die
Faktoren des Glaubens und der Intuition im
Gegensatz zu den logisch systematischen An-
sprüchen der vorhergehenden Studentengene-
ration, geltend gemacht hatten.

Das folgende Jahr dagegen konnte man schon
bei den „Littorialen" von TrieSt eine reifere
Entwicklung der Verschmelzung des Gedankens
mit dem Glauben, der Intuition mit dem ratio-
nellen System bemerken. Es gab außerdem in
jenem Jahr die Einschaltung der Rassenf rage
in die politische Auffassung und in die Dyna-
mik der Gesetze des Beginns. Da diese Ein-
schaltung die Frage einer wahrscheinlichen
Revision der'idealen Werte aufzuwerfen schien,
wirkte sie als ein wahres Reaktionsmittel und
machte die Jugend wieder auf die Notwendig-
keit aufmerksam, diese Werte zu vertiefen' und
alle Ausdrücke und Gestaltungen, alle Fragen
de6 neuen italienischen Lebens systematisch
darauf zurückzuführen. ,

Auf dem politischen internationalen Gebiet
beschleunigten zu jener Zeit der Versailler
Revisionsprozeß und die Tätigkeit für den Wie-
deraufbau des neuen Europas die Bewegung
unter dem Ansporn der Wiedervergeltungen
und des Begehrens des italienischen und deij.ty'
sehen Volkes. Die neue große Probe zeigte sich
schon am Horizont des Vaterlandes.

Es ist die Phase der „Bilanz": Zuerst kommt
das moralische Bedürfnis in den Vordergrund.
Es handelt sich vor allem um die Jungen der
letzten Aushebungen, die in den Zeitungen der
GUF. sowie bei den verschiedenen Treffen das
Wesen der Regierung und der Revolution zu
bilden wünschten. Sie merken die entscheidende
historische Wichtigkeit der großen Probe und
fühlen die große Verantwortung des Faschis-
mus Italien, Europa und der ganzen Welt ge-
genüber: jenes Faschismus, der mit dem revi-
sionären Kampf auf internationalem Gebiet,
mit dem totalitären und korporativen Bau auf

politisch-sozialem Gebiet das Rad der neuen
Geschichte ins Drehen zu bringen scheint.

Die Verantwortung einer solchen pionisti-
schen Initiative, einer solchen Vorhut stellt die
faschistisch« Revolution vor. Von hier richtet
sich das moralische Bedürfnis der Jungen aus,
nach den menschlichen und institutionellen
Aktionen, nach dem Charakter der Menschen,
nach dem Wert der Institutoren.

Der ganze Faschismus also, vor allem aber
der junge Faschismus, spürte jenen kategori-
schen Imperativ, der im Grunde eines unserer
ethischen ' Bedürfnisse von Harmonie und
Würde ist.

Deswegen betrachtet die faschistische Ju-
gend die'„Neue Ordnung" als eine "mo-
ralische Ordnung, in der die Urteile
über die Werte "nach ' einer materialistischen
Lebenszeit, die- wider die europäische Über-
lieferung und Natur waren, wieder Macht ge-
winnen über den Menschen, über seine- uner-
setzbaren und wesentlichen menschlichen Tu-
genden der Ehre, der Treue, des Mutes, der
Selbstverleugnung, des Opfers und der irre-
losen Intelligenz.

Persönlichkeit und Gemeinschaft

So vollendet sich eine zweifache Befreiung:
d. h., auf einer Seite wird das unterdrückbare
Erfordernis der menschlichen Persönlichkeit
der Sphäre eines entarteten egoistischen und
atomistischen Individualismus entzogen und
auf der anderen Seite wird das geschichtliche
Gesuch der sozialen Solidarität von dem er-
niedrigenden Oberbau eines ausgleichenden
und gegenmenschlichen Materialismus befreit.

.Das Prinzip einer höheren sozia-
len Gerechtigkeit, das Mussolini zur
Grundlage seines neuen Staates erhoben hat,
ist von den jungen Geschlechtern in seiner
tiefsten Bedeutung verstand.» ./orden, so daß
man, sei es auf moralischem wie auf kulturel-
lem und auf wirtschaftlichem Gebiet, nach einer
Verkürzung der Entfernungen strebt und das
ganze Volk von dieser fortwährenden und
organischen Sehnsucht nach geistigem und
materiellem Erheben erfaßt ist.

"Und die faschistische Jugend fühlt, daß die-
ses Problem nicht mehr ein einziges Gebiet des
wirtschaftlich-sozialen Lebens betrifft — das
Gebiet der Verteilung —, sondern sich auch auf
andere Gebiete und alle anderen Phasen des
ganzen Lebens des einzelnen und der Gesell-
schaft bezieht. Die faschistische Jugend
schaut ohne Wanken zu einer kommenden Ge-
meinschaft, die ganz von dem Begriffe des
„Zensums" als Maß und Ursache der sozialen
und menschlichen Unterschiede unabhängig ist.
Je mehr wir an der Verteidigung der natür-
lichen menschlichen Hierachien, die von den
moralischen, geistigen und technischen Werten
gegeben werden, festhalten, um so mehr halten
wir .daran unbeweglich fest, jede Bedeutung
des ökonomischen Faktors zu leugnen.

Unsere Kritik am Kapitalismus, in seinem
natürlichen und letzten Ausdruck Plutokratief'
stützt sich nicht nur auf technische und ge-
schichtliche Elemente, sondern auch auf gei-
stige und moralische Gründe; ,n jpne..Wri*~
■bestätigt mit der Übermacht' des Goldes die
Ausnützung des Menschen durch die unverant-
wortlichsten und unbestimmtesten Mächte.
Daher auch unsere Kritik am liberalen Staat,
dem es in seiner förmlichen und äußerlichen
Auffassung der sozialen Verhältnisse nicht ge-
lang, jene Grundsätze von Freiheit, Gerechtig-
keit und menschlicher Würde, die er auf ge-
richtlichem und geistigem Wege bejahte, in die
Wirklichkeit umzusetzen. Aus menschlichem
Bedürfnis heraus kämpfen wir gegen den Bol-
schewismus. In seinem mechanischen und
gleichmachenden System finden wir grund-
sätzlich dargestellt, ja sogar zum Äußersten
geführt, dieselbe unerträgliche Erniedrigung
des menschlichen Wesens, die der plutokrati-
schen Gesellschaft eigen ist. Denn, und dies
soll ganz klar sein, wir kämpfen gegen den
Bolschewismus nicht, um eine alte Welt, wie
es die rote Propaganda beweisen möchte, son-
dern um die echten Grundsätze der
Revolution und das Auferstehen
der neuen Welt zu verteidigen.

Wir sind gegen den Liberalismus, nie'
mals gegen die Forderung der Freiheit, die
der menschlichen Natur eigen und nicht zu
unterdrücken ist; wir sind gegen die Demo-
kratien, niemals gegen die authentisch
völkische Forderung, die dem modernen
Staat eigen und für ihn charakteristisch ist;
wir sind gegen den Bolschewismus, nie-
mals gegen die soziale Forderung, die der
formende und, man kann es wohl sagen, mo-
ralisierende Leitgedanke des zeitgenössischer
Lebens ist.

Die Gerechtigkeit ist die Grundlage
der Regierungen

Die Gerechtigkeit ist die Grund-
lage der Regierungen, hat kürzlich
Mussolini von neuem betont. Nur ein Integral-
prinzip der Gerechtigkeit kann in der Tat eine
sowohl innere wie internationale „O r d n u n g",
die keine polizeiliche, sondern eine höchst poli-
tische und kulturelle sein soll, von Wert und
Dauer sein lassen. Der Lauf der Geschichte,
eröffnet nicht hur den gegenseitigen Beziehun-
gen zwischen den Gruppen und den Kate-
gorien jedes einzelnen Volkes, sondern wohl
auch zwischen den Völkern' neue Perspektiven.
Die faschistische Jugend fühlt den beschwin-
genden Rhythmus der neuen Zeit und nimmt
mit bewußtem und verantwortungsvollem Stolz
die Gro,ße des ideellen Bogens,. den Japan,
Deutschland und Italien zwischen dem neuen'
Orient und dem neuen Okzident gespannt
haben, zur Kenntnis.

In diesem Geist kämpft die italienische Ju-
gend und glaubt an den Sieg; in diesem Geist,
haben sich an allen .Fronten dieser einzig-
artigen Schlacht die Besten von uns erhoben.
Vor allem ihnen gegenüber fühlen wir uns mit
unserem ganzen Leben verpflichtet, damit das
Opfer und der Schmerz nicht verraten seien
und nicht ergebnislos bleiben.

Folge 21 / Die Bewegung / Seite 3
 
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