Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Diese Gedanken scheinen uns angebracht ifl
einer Zeit, in der vor uns ein neuer
Kriegswinter liegt, in der sich gleich-
zeitig der Gegner bemüht, diesen Kriegswinter
militärisch und nicht weniger propagandistisch
für sich um so mehr auszunutzen, als ihm bis-
her die Erfolge in beiden Bezirken versagt
geblieben sind. Wir sind im Bilde, daß dieser
Winter deshalb von uns besondere Beachtung
verdient und daß wir uns noch einmal auch
menschlich und moralisch, gewissermaßen Mann
gegen Mann, mit 'dem Gegner messen müssen.

Wie auch der Krieg sich in diesem Winter
entwickelt, wir führen ihn nach denselben
moralischen Gesetzen, die wir in den vergan-
genen Jahren befolgt haben. Es wäre lächer-
lich, sie großspurig1 und wichtigtuerisch als
Programm zu verkünden, wie das von Zeit zu
Zeit Herr Roosevelt am Kamin für geraten er-
achtet. Es ist in uns allen eine solche Ab-
stimmung auf die Notwendigkeiten des Krieges
vorhanden, daß wir, ohne viel Zögern und
Nachdenken, das Gebotene tun. Wir sehen es,
auf kurze Formeln gebracht, in der ständigen
Mahnung an uns selbst: Keine Illusionen !
Keinen Pessimismus! Und vor al-
lem keine Sentimentalität!

Wenn wir den Krieg bisher so gut bestanden
haben, so ist es geradezu für uns das histori-
sche Schulbeispiel, daß unser neugewonnener
Tatsachensinn, wenn er nur unbeirrbar bleibt,
auch gegen jeden Gegner unüberwindlich sein
wird. Es war schon auf der Festung Landsberg,
daß der Führer in seinem Buch „Mein Kampf"
dem deutschen Volk diese Wahrheit eingeprägt
hat. Er schrieb damals: „Der Weg der Wirklich-
keit ist hart und schwer, allein er führt endlich
dorthin, wo der andere die Menschheit gerne
hinträumen möchte, von wo er sie aber lei-
der in Wahrheit eher noch entfernt, als daß er
sie näherbringt." Die übrigen Völker, Freunde
wie Feinde, behaupten heute, daß die Deut-
schen sich besonders hart im Nehmen gezeigt
hätten, sie stellen uns als Vorbild und Beispiel
hin. Darauf gibt es für uns heute nur die Ant-
wort: erst recht hart zu werden! Wir
ziehen aus der Erkenntnis unseres Kriegszieles
und der Kriegsziele unserer Feinde nur die
eine Lehre: „Wenn ihr das schon hart nennt,
was wir bis jetzt getan und geleistet haben,
so wollen wir euch nun zeigen, was wir in
Wirklichkeit Härte nennen. Denn wir haben die
Fassungskraft unserer Härte noch längst nicht
erreicht."

Das wird übrigens jeder, den wir im täg-
lichen Leben sprechen, nur bestätigen können.
Wenn man ihn aus dem kleinen Geraune über
die Alltagssorgen, aus der Rederei über das
Essen, aus dem Nachschwätzen von Gerüchten
und aus dem Nachgeben von Stimmungen ein-
mal herausreißt und ihm die große Linie auf-
zeigt, auf der mit dem ganzen deutschen Volke
auch er selbst heute steht, dann hat man jeden
einzelnen von uns schnell und gründlich über-
zeugt, daß es noch ein Mehr an Können gibt,
und er selbst mehr zu leisten in der Lage ist.

Was hart ist, nehmen wir hart. So
wie wir in Zeiten des Friedens einmal wieder
leicht nehmen werden, was leicht sein soll.

' ' demselben Gleise liegt die Forderung,

geben. Das Leben erlaubt in unbegrenztem
Maße den Mut, das Vertrauen, die Zuversicht,
aber nur sehr beschränkt ihr Öegenteil. Taten
und Wagnisse machen den Menschen stärker.
Aber Angst und Zweifel erniedrigen ihn, sie
führen ihn zur Schwäche, aus der es dann
keine Erhebung mehr gibt, es bleibt höchstens
noch ein tieferes Sinken.

Härter sein als die Anderen!

In dieser Zeit gibt es nichts an-
deres als Zuversicht. Wenn man mit
Recht einmal in früheren Zeiten die Sucht der
Schönfärberei gegeißelt und verworfen hat, so
ist heute Optimismus ein Zwang. Wir haben
uns in diesem Krieg zur Fortsetzung der deut-
schen Politik, wie sie seit 1933 angelaufen ist,
entschlossen.

Aus der einheitlichen Beurteilung dieser
Lage, Wie sie uns in den Glutöfen dieses Krie-
ges eingebrannt worden ist, ergibt sich die
dritte Forderung: jede Gefühlsduselei aus un-
serem Blut zu bannen und, wo es sein muß,
auch mit dem schwersten Schritt der Rück-
sichtslosigkeit unsere Straße zu gehen. Wir
sind durch Jahrhunderte hindurch als wei-
ches und besonders empfängliches Volk be-
kannt gewesen. Man hat es aber nicht als einen
besonderen Reichtum der deutschen Seele ge-
achtet und gewertet, sondern von Seiten der
übrigen Völker immer nur als eine Möglich-
keit, auf deutsche Kosten dem eigenen Egois-
mus zu leben. D i e Zeiten sind endgültig vor-
über. Was Bismarck nicht gelungen ist, worüber
seine Nachfolger wieder stolperten, welchem
Schicksal sie im Weltkrieg noch unterlagen:
der deutschen Sentimentalität, das ist nach
den Erfahrungen von Versailles und vor allem
auf Grund des Vernichtungskrieges, den uns
England aufgezwungen hat, endgültig über-
wunden. Uber diesem Krieg steht für uns mit
Flammenschrift geschrieben: Nüchtern und
eisern das Ziel zu verfolgen, zu dem uns der
Führer gerufen hat!

„Wer seine Feinde durch Zugeständnisse kau-
fen will, ist nie reich genug dazu." Diese
Mahnung Bismarcks ist niemals gründlicher
mißverstanden worden als im Weltkrieg. Die
Folge war der schimpfliche Friede und die
Absicht der Entehrung unseres Volkes auf
unabsehbare Zeit. Es gibt heute keine
Zugeständnisse, es gibt nur den
Sieg.

Wir machen uns in dieser Stunde nichts vor:
wir'kennen unsere Nerven, ihre Beanspruchung,
ihre Verfassung. Wir glauben auch zu wissen,
in welcher Form der Gegner seine Nerven
hat. Daß wir auf die längere Sicht hinaus d i e
besseren Nerven behalten werden, dafür
sorgen das deutsche Gewissen und die Ver-
antwortung, die wir vor der Geschichte und
für die Zukunft unseres Volkes übernommen
haben.

Keine Illusionen!

Keinen Pessimismus!

Und erst recht keine Sentimen-
talität! '

Seite 2 / Die Bewegung / Folge 22

Ein® neue Universitas ?

Kann die Universität wieder eine allumfassende Einheit werden? / Eine Betrachtung von Kurt Buchheld

Paul de Lagarde, teln Mann von könig-
licher, weil im All verwurzelter Gesinnung,
verkörpert für uns den Idealtyp des
Wissenschaftlers. Er war nicht allein
ein großer Erforscher der Vergangenheit, er
war auch ein großer Mahner in den Gegen-
wartsfragen der Nation; die aus den Gesetzen
der Vergangenheit geschöpfte Erkenntnis
machte ihn auch zum Seher und Prüfer der
Zukunft, zum Künder des deutschen, ja völki-
schen Bewußtseins, zum Verfechter einer na-
tionalen Charakterbildung. In der Reihe der
Leibniz, Herder, Schiller, Moser, Arndt, Fichte,
Langbehn, Nietzsche und Houston Stewart
Chamberlain stehend, war er der stärkste
Widerpart jener sogenannten voraussetzungs-
losen Wissenschaftler der Zeiten der Auflösung,
die die Beschäftigung mit der Gegenwart, ge-
schweige denn mit der Zukunft ablehnten und

als unwissenschaftlich verdächtigten. Lagarde,
den L. Schemann unseren deutschesten Deutsch-
denker nennt, war aber nicht Nur-Wissen-
schaftler, er war geniale ganze Persönlich-
keit, beflügelt von einer entscheidenden
hohen ethischen Haltung. So konnte er als
Wissenschaft treibender Charakttr schon
zu einer Zeit dem Liberalismus, dem Parla-
mentarismus, dem mangelnden sozialen Ver-
ständnis der herrschenden Schichten, dem
Presseunwesen der Parteien, dem Judentum,
vor allem aber der einzigen großen Entdeut-
schung, die er in der ganzen deutschen Ge-
schichte erkannte, seinen Kampf ansagen. Er
forderte bereits, die konfessionelle Zersplit-
terung durch eine nationaldeutsche Religion zu
überwinden, er verlangte sogar für den Organis-
mus des Staates eine einzige Seele.

Das geistige Fundament der neuen Einheit

Diese Forderung bildet in ihrer Erfüllung
das geistige Fundament des Neubaues, den
wir nicht nur im Staat, sondern wie in unserem
gesamten Leben, so auch in den Hörsälen der
Universitäten errichten müssen, wenn letztere
auch in der neuen Zeit ihre tiefste lebendige
Berechtigung behalten sollen. So wie letzten
Endes nur von einer religiös-philosophisch-
weltanschaulichen Haltung her die Einheit des
Lebens gesichert werden kann, so hat früher
nach der Theologie ja die Philosophie als
Königin der Wissenschaften schon einmal jene
Zusammenfassung der Bildung zu ge-
währleisten versucht, die uns die Universität
heute wiederum vermitteln muß. Die neue Philo-
sophie hat darum auch in der Zukunft wieder
Künderin und Schirmherrin der Einheit zu
sein. Die Theologie mußte diese Stellung im
Gefolge der konfessionellen Zersplitterung na-
turnotwendig verlieren, die alte Philosophie
ihre beherrschende und alles durchwirkende
Kraft mit dem Vorrang der jeden Einsatz
spezialisierenden und separierenden Natur-
wissenschaft bald danach geschwächt sehen,

Der Nationalsozialismus hat uns aber eine
Weltanschauung gebracht, die All und
Leben nicht nur wieder als Ganzes und
Körper-Geist-Seele wieder als Einheit sieht,
sondern auch eine neue Welt- und Gottes-Schau
darstellt, die nichts zu glauben vermag, was zu
den wissenschaftlich bewiesenen Forschungs-
und Erfahrungstatsachen im Widerspruch steht.
Es ist ein Sieg der exakten Wissenschaft und
des Glaubens zugleich, ein Triumph sowohl des
Verstandes als auch der Seele; die Vermählung
des überwirklichen Geistes mit der Wirklich-
keit der Natur, die Versöhnung der Natur-
wissenschaften mit den Geisteswissenschaften,
ihre Vereinigunn «njt der Philosophie, die An-
erkennung der" , . .eüp'ina alt.' wiccrCr 'gruIEr^T
Nährerin jeder wissenschaftlichen Arbeit. Ver-
mag die neue allumfassende Anschauung von
der Welt doch wieder jedes Forschungsfeld zu
befruchten. Ja, ist unsere Weltanschauung doch
geradezu der stärkste Auftraggeber für jeden
forschenden Wagemut!

Wie sich heute jeder dem Ganzen wieder
verbunden weiß, so werden sich auch aus
dieser Weltanschauung heraus die wissenschaft-
lichen Fächer einem Ganzen, der Einheit un-
seres neuen Lebens, verpflichtet fühlen. Nicht
in einem oberflächlichen breiten Nebeneinander
werden sie sich zu einem Ganzen fügen, son-
dern von der Peripherie her, zu der sie sich
durch den kulturgeschichtlichen Auflösungs-
prozeß der vergangenen Jahrhunderte infolge
innerer Kraftlosigkeit bewegt haben, werden
sie in die Tiefe zu einem gemeinsamen
Mittelpunkt dringen. Dieser gemeinsame
Mittelpunkt ist der Zentralquell aus unserer
Weltanschauung; aus ihm schöpfen nun die
Wissenschaften neue Kräfte, neue Impulse zur
Arbeit an einem einheitlichen Ganzen. Paul de
Lagarde, der große Lehrer, berief dieses Wissen
mit den Versen (denn er war auch ein Dichter):
Irgendwo läßt sich ein ewiger Schluß,
Mantel der Mutter, entdecken.

Ja, ist nicht unsere neue Weltanschauung
von All und Leben dieser mütterliche Mantel,
der wieder alle Einzelwesenheiten, und damit
auch alle einzelnen wissenschaftlichen Diszipli-
nen umschließt! Jedes noch so wissensreiche
Ergebnis der Forscherarbeit bedeutet heute
nichts, wenn es nicht eine weltanschaulich
gefestigte und willensstarke Form besitzt oder
erhält: Jede weltanschauungslose Form ist eine
hohle Form. Lagarde bemerkt hierzu: man
„kann nicht in eine neue Periode des Lebens
treten ohne ein neues Ideal", oder: Wir konn-
ten aber „vor lauter Bildung an die Ideen gar
nicht mehr hinankommen."

Eine nationalsozialistische Philosophie

Wir ziehen aus alledem den Schluß, daß die
Philosophie, eine nationalsozialisti-
sche Philo sophi et/ die aus der Einheit
unserer Weltanschauung in erstmaliger Ge-
schlossenheit über den durchaus notwendigen
Auseinandersetzungen der anderen Forschungs-
zweige stehen wird, wiederum die Köni-
gin der Wissenschaften ihre Mutter,
ihre Nährerin, ihre gemeinsame Wurzel werden
muß. Denn nur auf diesem Wege, und niemals
durch bloße organisatorische Maßnahmen, kann
die Universitas Iitterarum zurückgewonnen wer-
den. Wie nahe wir diesem Zeitpunkt bereits
sind, sagte uns kürzlich der bekannte Physiker
Heisenberg, als er feststellte, daß sich
auch in , der Naturwissenschaft eine metho-
dische Einheit anbahne, ja, daß die Ahnung
eines großen Zusammenhanges
die treibende Kraft zur weiteren Forschung
bilde.

Können wir über diesen Werdeprozeß schon
einiges aussagen?
Die nationalsozialistische Philosophie, die

dem genannten großen Zusammenhang gewis-
sermaßen die denkerische und künstlerische
Weihe geben und den übrigen Forschungszwei-
gen ihre Einzelerkenntnisse wieder mit Zusam-
menschau lohnen wird, hat — das ist heute
nach dem Vorliegen verschiedener Werke
schon gewiß — mit der lebensabgeschiedenen
dualistischen „Ideenlehre" des Kirchendogmas
des Altertums, der Spiritualistik, der Scholastik,
der Aufklärung, der Romantik, des Liberalis-
mus und der christlich-deutschen Philosophie
-bis in unsere Zeit nichts gemein. Sie wird stär-
ker als je eine Wissenschaft vor ihr, mehr eine
Wissenschaft der Uberzeugung als eine
Lehre der Spekulation sein. Sie ist der wissen-
schaftlich geformte Ausdruck einer Weltan-
schauung, für die seit Jahren die besten Män-
ner der Nation schwere Opfer an Gut und Blut

auf sich nehmen; und ohne Zagen in den Tod
gehen. Wie sie mit der Revolution geboren
wurde, so wird sie mit ihrem revolutionären
Schwung nicht nur das Leben und die Politik,
sondern auch die Wissenschaft re-
volutionieren. Die Einheit der Wissen-
schaft wäre seinerzeit ja nicht verlorengegan-
gen, wenn die Philosophie als die Wissenschaft
der Gesamtsicht über alle Fragestellungen un-
mittelbar nach der Entthronung der Theologie
sich zur Zentralwissenschaft erhoben
hätte.

Wenn die nationalsozialistische Philosophie
aber selbst wirklich Leben ist — und sie ist

wahrlich hart und gefährlich gelebte Wirklich-
keit! —, dann kann kein Denken und
kein Tun mehr ohne sie geschehen.
Müssen Wir diese Erfahrung nicht schon heute
täglich machen? Sehen wir nicht schon heute,
wie elementare körperlich-geistig-seelische Wir-
kungen dieser Krieg als Endkampf zweier gro-
ßer "Weltanschauungen hat: Wirkungen, denen
sich keiner mehr entziehen kann, erst recht"
nicht, wenn sie sich nach dem Krieg zu neuen
Ergebnissen verdichten, deren revolutionie-
rende Tatsachen unausweichlich sind. Eine
Weltanschauung, die eine so ungeheuere und
großartige Bewährung besteht und einen gan-
zen Kontinent für ein neues Schicksal reif
macht, kann jedenfalls wie auf das Gesamtleben
der Nation, so auch auf die Erneuerung der
Philosophie und auf die Sinngebung unseres
ganzen Wissens-, Bildungs- und Wissenschafts-
betriebes nicht ohne entscheidende Wirkung
bleiben. Ihr Gesetz ist das Gesetz der Einheit,
so kann sie nur Zusammenfassung erzeugen.
Für unsere Hochschulen bedeutet dies die end-
liche Wiedergewinnung der Universitas und
damit erst die Wiederbegründung
der Universitäten in der gestaltenden
Mitte des Lebens unseres Volkes.

H-Gruppenführer Ewald von Massow A

Anläßlich der Beisetzung des Präsidenten
des Deutschen Akademiker-Austauschdienstes,
H-Gruppenlührer Generalleutnant a. D. Dr.
h. c. Ewald von Massow, aui dem Luisen-
iriedhoi in Berlin, gedachte Reichsstudenten-
iührer Gauleiter und Reichsstatthalter ff-Grup-
penführer Dr. G. A. Scheel der großen
Verdienste des Verstorbenen. Wir bringen
Auszüge aus dieser Rede:

Ewald von Massow wurde am 17. April
1869 zu Belgard in Pommern geboren als Sohn
des späteren Reichsmilitärgerichts-Präsidenten
und Kommandierenden Generals von Massow.
Durch seine Mutter, die früh verstarb, ent-
.stimn-Cßr. eben !,-.*^ i«: -pomnerscher Hrdev
Nach Absolvierung des Humanistischen Gym-
nasiums in Stettin bezog der 17jährige Sol-
datensohn die Universität, um 2 Semester die
Rechte zu studieren. 1889 trat er, der Tradition
seines Hauses folgend, in das Heer ein und
wurde im gleichen Jahre Leutnant im 2. Garde-
regiment zu Fuß in Berlin. Seine soldatischen
Fähigkeiten beriefen ihn bald zu einer beson-
deren Laufbahn: von 1896 bis 1899 besuchte
er die Kriegsakademie und wurde anschließend
zum Großen Generalstab kommandiert.

Um die Jahrhundertwende nahm er am ost-
asiatischen Expeditionskorps teil und erlebte
die Kämpfe bei Taku, Tientsin und Peking.
Damals erhielt er die erste Kriegsauszeich-
nung, i 1903 erfolgte seine Kommandierung
zum Hauptmann im Generalstab, von wo aus
er schnell aufrückte.

Vielleicht entscheidend für die Richtung sei-
ner späteren Lebensarbeit war seine Tätigkeit
als Militärattache in Bukarest, Belgrad und
Sofia in den Jahren 1908 bis 1910. Damals hat
von Massow als Vertreter des Reiches
beim bulgarischen Heer den Balkankrieg 1912
bis 1913 miterlebt; .seine Verbindung und
Liebe zu Bulgarien sollte von da an nicht mehr
abreißen. Dann kam der große Weltkrieg,
der ihn zuerst nach dem Osten berief.

Im Herbst 1915 erfolgte seine zweite persön-
liche Berührung mit den bulgarischen Waffen-
gefährten. Als MilitärbevollmäQhtigter in Bul-
garien und Beauftragter der Obersten Heeres-
leitung beim bulgarischen Heer war er dem Zar
von Bulgarien unmittelbar zugeteilt. Nach dem
Waffenstillstand übernahm von Massow die
Leitung des Abtransports der deutschen Trup-
pen des Südostens und wurde dann mit der
Wahrnehmung der Geschäfte eines bevoll-
mächtigten Generals bei der Deutschen Bot-
schaft in Wien beauftragt.

Nach Zerschlagung unserer Wehrmacht
schied er am 1. April 1920 als Generalmajor
aus dem aktiven Heeresdienst aus. Damit
hatte eine stolze und erfolgreiche soldatische
Laufbahn ihr vorläufiges Ende erreicht. Sie
fand eine hohe Auszeichnung und Anerken-
nung, als der Führer unserem Kameraden von
Massow am 27. August 1939 in Würdigung
seiner besonderen Verdienste den, Charakter
eines Generalleutnants verlieh.

Der soldatischen Natur des Verstorbenen
mußte die verzweifelte Lage nach dem Zusam-
menbruch unerträglich sein. Sofort stellte sich
von Massow in den Dienst der vaterländischen
Bewegung und hat lange Jahre, zum Teil als
Vorsitzender, die .vaterländischen Verbände
Schlesiens geführt.

Die entscheidende Wendung seines Lebens
brachte eine erneute persönliche Besprechung
mit dem Führer im Jahre 1929 auf Schloß Cal-
lenberg bei Coburg. Der General hatte er-
kannt, daß nur der Führer und seine National-
sozialistische Deutsche Arbeiterpartei das
Deutsche Reich retten würden.

General von Massow legte nun seine
sämtlichen Ämter in den vaterländischen Ver-
bänden nieder und yollzog den Anschluß an

die nationalsozialistische Bewegung, um sich
von diesem Tage an mit der ihm eigenen
Treue und Kompromißlosigkeit nur noch dem
Führer und seiner Bewegung zu verschreiben.

Seine besondere Heimat aber fand Ewald
von Massow in unserer Ordensgemein-
schaft der jf. Man muß sich vorstellen, was
es bedeutete und wie es auf alle Volksgenos-
sen, zumal auf seine Standesangehörigen, ge-
wirkt hat, als der 60jährige hochverdiente Ge-
neral als einfacher f|-Mann in die Schutzstaf-
fel Coburg eintrat und dort in Reih und Glied
mit Arbeitern und Angestellten sein Bekennt-
nis zum Führer ablegte.

Es r~hfr gewiß zu den schönsten Tagen
sein"' al» tler Führer s a«.»,»

stung und i.^.tung vor dem deutschen Volke
mit der Beförderung zum ^-Gruppenführer an-
erkannte.

Im Jahre 1933 schlug General von Mas-
sow seinen Wohnsitz in Berlin auf. In rascher
Folge übernahm er eine Reihe wichtiger Ämter,
vor allem das Präsidium des Deutsch-
Akademischen A u s t aus c h dien«
s t e s , jener Einrichtung zwischenstaatlicher
Zusammenarbeit, die nach dem Weltkrieg die
ersten Beziehungen zum Ausland wieder auf-
nahm und Verständnis für Deutschland er-
wecken konnte.

Reichsleiter Rosenberg berief General von
Massow zum Amtsleiter im Außen-
politischen Amt der NSDAP., die
Deutsche Akademie in München zum
Senator, der Nationale Klub 1919
zu Berlin zu seinem Präsidenten.
Hier erlebte er das Glück, daß der Führer vor
den versammelten Mitgliedern unter seiner
Präsidentenschaft nach der Machtübernahme
das Wort ergriff.

Seine Kenntnis des bulgarischen Waffenge-
fährten, die er als Soldat und Diplomat sich
erworben hatte, brachte ihn in enge Verbin-
dung zur Deutsch-Bulgarischen Ge-
sellschaft, deren Präsident er
Jahre 1934 wurde.

Im besonderen sei die herzliche Liebe
unermüdliche Arbeit von M o s s o w s
das deutsche Studententum hervorgehoben.
Unermüdlich hat dieser innerlich immer jung
gebliebene Kämpfer am Aufbau des na-
tionalsozialistischen Studenten-
tums mitgewirkt und an den vielen
Fragen der studentischen, Neuordnung stets
tätigen Anteil genommen.

Auf Bitten hin übernahm
Gauyerbandsleiters
NS. - Altherrenbund
Studenten und hat sich
Zusammenfassung der

im

und
für

er das Amt eines
A u s 1 a n d i m
der deutschen
auch hier für die
Altakademiker im

Geiste der Bewegung eingesetzt.

Wenn wir am Ende seines Lebens den großen
Schlußstrich unter sein Wirken ziehen, dann
dürfen wir sagen: Eine soldatische Persönlich-
keit voll inneren Reichtums, ein treuer ^-Mann
und Kämpfer des Führers hat sein Leben voll-
endet.

So wollen wir nicht klagen, sondern dank-
baren Herzens und erfüllt von Stolz sein rei-^
ches Wirken und die Leistung seines Lebens
zu treuen Händen übernehmen. Die lautere
Persönlichkeit und der unbeugsame Charakter,
der Geist und das Werk des ^-Gruppenführers
und Generals von Massow werden im deut-:
sehen Volk, werden in uns weiterleben.

Hauptschrtftleiter: Dr. Heinz Wold. Anschrift der Haupt-
schriftleitung: München, Schellingstr. 39. Fernruf 20801. Für
den Anzeigenteil verantwortlich Joh. Bartenschlager.
Verlag: Franz Etur Nachfolger G. m. b. H. — Druck: Buch-
gewerbehaus M. Müller & Sohn. Sämtliche in München. —
Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 10. Für un-
verlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt die
Schriftleitung keine Verantwortung. Rücksendung erfolgt
nur, wenn Rückporto beiliegt. Nachdruck nur mit Quellen-
angabe gestattet. — Gewünschte Einzelnummern sind nur
gegen vorherige Einsendung von 20 Pfennig lieferbar.
Redaktionsschluß für letzte Meldungen Montag abend.
 
Annotationen