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Aus c/er neuen Kameradschaftsordnung:

Wesen, Aufgaben und Ziele der Kameradschaft

Wenn wir nachstehend Auszüge aus der
neuen Kameradschaltsordnung zum Abdruck
bringen, so möchten wir vorausschicken, daß
sie keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit
erheben dürfen und auch, ohne jedoch von
der großen Linie abzuweichen, als endgültige
Fassung anzusehen sind. Trotzdem bringen
wir sie heute schon im Rahmen dieser, der
Kameradschaltserziehung gewidmeten Num-
mer, um unseren Kameraden zu zeigen, daß
das deutsche Studentenium Im Begriffe steht,
sich zu. Beginn des kommenden Jahres eine
gültige Kameradschaftsordnung zu geben,
um für alle Zukunft aus unserer natio-
nalsozialistischen Weltanschauung entsprin-
gende Formen in das deutsche Studenten-
leben hineinzutragen.

Die Kameradschaft ist die Erziehungs- und
Lebensgemeinschaft des deutschen Studenten.
Sie ist eine Einheit des Nationalsozialistischen
Deutschen Studentenbundes, der als Gliede-
rung der Nationalsozialistischen Deutschen Ar-
beiterpartei den politischen Erziehungsauftrag
des Führers an den deutschen Hoch- und Fach-
schulen durchführt.

Die Kameradschaft steht jedem deutschen
Studenten offen, der den Aufnahmebedingun-
gen entspricht. Die Bewerbung um Aufnahme
erfolgt freiwillig.

Die Kameradschaft erfaßt das Leben des Stu-
denten ganz. Er soll ihr auch nach "Beendi-
gung des Studiums, in der Altherrenschaft, bis
zu seinem Tode angehören.

Die Kameradschaft führt den ihr vom Reichs-
studentenführer nach Bewährung verliehenen
Namen : als für alle Zukunft verpflichtendes
Sinnbild ihres Strebens.

Die Kameradschaft führt die ihr vom Reichs-
studentenführer nach Bewährung verliehene
Fahne des Nationalsozialistischen Deutschen
Studentenbundes.

Ihre Märtser tr»gen Abzeichen und Dienst-
änzüg des -Nationals^aHjciii-wiTi 'Deutschen
Studentenbundes.

Die Kameradschaft erzieht ihre
Männerzu unbeirrbaren Vorkämp-
fern der nationalsozialistischen
Weltanschauung. Sie wahrt den Geist
der nationalsozialistischen Kampfzeit und formt
in ihrer Arbeit den Typ des politischen Stu-
denten, der sein Studium als Auftrag der
Volksgemeinschaft ansieht und erfüllt.

Die Kameradschaft sieht als Vorbild und
Verpflichtung die großen Zeiten des deutschen
Studententums von den Freiheitskriegen bis
zur nationalsozialistischen Revolution.

Die Kameradschaft fügt ihre Männer ein in
die nationalsozialistische Bewegung und ihre
Gliederungen, sie verpflichtet sie auch damit
zu bewußten Trägern der deutschen Volksge-
meinschaft.

Sie bemüht sich, in Alltag und Feier zur Ent-
wicklung des nationalsozialistischen Lebens-
stils beizutragen.

Erziehung zur Persönlichkeit

Die Kameradschaft hat den Auftrag, die Ge-
setze des deutschen Studenten zu einem festen
Bestandteil der Persönlichkeit jedes einzelnen
werden zu lassen und ihn damit zu deut-
scher Ehrauffassung und Treue, zu
Verantwortungsfreude und Ein-
satzbereitschaft, zu Tatkraft und
vorbildlicher Lebensführung zu er-
ziehen.

Sie verwirklicht diese Forderungen in ihren
Reihen und verbindet ihre Männer in unbe-
dingter Offenheit, tätiger Hilfsbereitschaft und
unverbrüchlicher Treue. Sie folgt damit dem
Vorbild besten deutschen Studententums.

Die Kameradschaft hält ihre Männer zu jeder
Zeit und an jedem Ort in dieser Verpflichtung.
Sie können ihre Kameradschaft niemals ver-
leugnen und ihi Abzeichen niemals ablegen.

Die Kameradschaft verlangt ständige
Selbsterziehung des einzelnen, in der
Gemeinschaft. In seiner freiwilligen Unterord-
nung liegt zugleich die Verpflichtung für jeden,
den Jüngeren allezeit Vorbild in Haltung und
Pflichterfüllung zu sein.

Die Kameradschaft verlangt von ihren Män-
nern als wesentlichen Bestandteil ihrer Er-
ziehung den praktischen Einsatz an den
Brennpunkten völkischen Lebens.

Die Kameradschaft verlangt gewissenhafte
Erfüllung der Studienpflichten und rechtzeitige
Ablegung der Prüfungen. Nach den Anfangs-
semestern fordert sie von ihren Männern Mit-
arbeit an den politischen Aufgaben der Wis-
senschaft und Einsatz in den Fachgruppen.

Die Kameradschaft fördert und vertieft die
Erkenntnis, daß jede Berufsarbeit nur als Dienst
am Volke ihre eigentliche Erfüllung findet.

Die Kameradschaft dient in ihrer gesamten
Arbeit der Entwicklung der Persön-
lichkeit eines jeden ihrer Männer. Sie ent-
wickelt und stärkt in ihm das Bewußtsein für
die Führungsaufgaben des deutschen Volkes
in Europa und der Welt und die daraus ent-
springenden Anforderungen an die persönliche
Haltung jedes einzelnen.

Die Kameradschaft erzieht im National-
sozialistischen Deutschen Studentenbund die
künftigen Träger der geistig schaffenden und
fachlich führenden Berufe unseres Volkes.

Ihre Männer sollen allezeit Kämpfer, Könner
und Sozialisten sein.

Die Gemeinschaft wird vom örtlichen Studen-
tenführer aufgestellt. Sie wird auf seinen An-
trag vom Reichsstudentenführer bestätigt.

Die Gemeinschaft kann nach zweisemestriger
Bewährung auf Antrag vom. Reichsstudenten-
führer zur Kameradschaft erhoben werden.

Die Kameradschaft kann nach einem weite-
ren Semester die Verleihung eines Namens
durch den Reichsstudentenführer beantragen.
Der Name der Kameradschaft soll ver-
pflichtendes Sinnbild ihres Strebens
in Gegenwart und Zukunft sein und damit dem
politischen Auftrag des Nationalsozialistischen.
Deutschen Studentenbundes entsprechen.

Die Kameradschaften einer Studentenbund-
gruppe unterstehen dem Studentenführer. Sein
ständiger Vertreter in der Führung der Kame-
radschaften ist der Amtsleiter Politische Er-
ziehung. Seine engsten Mitarbeiter sind die
Kameradschaftsführer.

Kameradschaftsführer als Bewerber das Gast-
recht einer bestimmten Kameradschaft erhalten.
Er nimmt dann wie ein Jungbursch am Kame-
radschaftsleben teil. Ihm wird ein Bursch zuge-
teilt, der ihn betreut und ihm in allgemeinen
Fragen, besonders solchen des Sludiums, zur
Seite steht.

Der Bewerber bittet nach genügender Teil-
nahme am Kameradschaftsleben, spätestens
aber nach vier Wochen, um vorläufige Auf-
nahme in die Kameradschaft. Er reicht hierzu
ein schriftliches Aufnahmegesuch ein.

Die vorläufige Aufnahme in die Kamerad-
schaft wird in einer besonderen Veranstaltung
vollzogen. Sie heißt „Verpflichtung". Die
Verpflichtung erfolgt auf die Gesetze des
deutschen Studenten. Der Bewerber wird mit
ihr Anwärter des Nationalsozialistischen Deut-
schen Studentenbundes, Jungbursch seiner Ka-
meradschaft und erhält zugleich das Recht zum
Tragen des Abzeichens und des Dienstanzuges
des Nationalsozialistischen Deutschen Studen-
tenbundes.

Der Jungbursch unterliegt in den
zwei Semestern seiner Jungbur-
schenzeit im besonderen Maße der

Diese hellen, in ihrer Gestaltung schönen, aber doch schlichten Räume wurden für das
Leben in der Kameradschaft' geschaffen Aufn.: Atlantic

Grundlage der gesamten Arbeit ist ein ge-
genseitiges Vertrauensverhältnis, das durch
eifrigen Erfahrungsaustausch ständig gewähr-
leistet wird.

Die Kameradschaft arbeitet als Einheit einer
Gliederung der Nationalsozialistischen Deut-
schen Arbeiterpartei nach den Weisungen des
Studentenführers mit der Partei und ihren
Gliederungen zusammen.

Sie trägt insbesondere dafür Sorge, daß die
Mitgliedschaft ihrer neuaufgenommenen Män-
ner zur Partei und zu den anderen -Gliederun-
gen geordnet ist und überführt die älteren Se-
mester in die allgemeine Parteiarbeit.

Die Kameradschaft ergänzt gemäß dem po-
litischen Erziehungsauftrag des Nationalsozia-
listischen Deutschen Studentenbundes die wis-
senschaftliche Ausbildung der Hochschule zu
einem sinnvollen Ganzen. Enge Verbindung
.zwischen politischer Haltung und wissenschaft-
licher Leistung wird damit zum gemeinsamen
Ziel.

Innerer Aufbau der Kameradschaft

Die Kameradschaft besteht aus Jungbur-
schen (Studentenbundsanwärter), Bur-
schen und Altburschen (Studenten-
bundsmitglieder). Der Kameradschaft sind eng
verbunden die Alten Herren ihrer Alther.
renschaft. v

Der Kameradschaft sind angeschlossen
Gastkameraden und Gäste.

Jeder i an der Hochschule eingeschriebene
Student, der den Aufnahmebedingungen der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpar-
tei entspricht und seinen Arbeits- und Wehr-
dienst (oder Ausgleichsdienst) ehrenvoll erfüllt
hat, kann sich um Aufnahme in die Kamerad-
'schaff bewerben.

Der Student erhält in den ersten Wochen des
Semesters Gelegenheit, einen umfassenden Ein-
blick in die Aufgaben und Ziele des National-
sozialistischen Deutschen Studentenbundes und
in das Leben der Kameradschaften zu gewinnen.

Der Student kann nach Rücksprache mit dem

studentischen Selbsterziehung. Er
begegnet den Burschen, Altburschen und Alten
Herren mit natürlichem Anstand und der Be-
scheidenheit des Jüngeren.

Der Jungbursch kennt vor allem
Pflichten. Er nimmt an allen Veranstaltun-
gen der Kameradschaft teil, am Kameradschafts-
ring jedoch nur auf Anordnung des Kamerad-
schaftsführers.

Der Jungbursch ist im Rahmen
der Selbsterziehung verpflichtet,
eige'ne Verstöße gegen die Gesetze
des deutschen Studenten oder die
sonst freiwillig ü b e r n om m e n-e n
Pflichten dem Kameradschaft ts-
führer zu melden. Dieser bringt nötigen-
falls die Meldung im Kameradschaftsring zur
Sprache und fällt dort seine Entscheidung,
nachdem sich der Jungbursch persönlich und
in freier Rede verantwortet hat.

Der. Jungbursch hat während der vorlesungs-
freien Zeit seiner besonderen Einsatz-
pflicht zu genügen.

Der Jungbursch unterzieht sich am Ende sei-
nes zweiten Semesters der Burschen-
probe. Er kann zur Burschenprobe nur zuge-
lassen werden, wenn er seiner studentischen
Einsatzpflicht genügt hat und die sonstigen
Voraussetzungen für die Berufung in den Na-
tionalsozialistischen Deutschen Studentenbund
aufweist. Bei Nichtbestehen der Barschenprobe
bleibt er ein weiteres Semester Jungbursch
und unterzieht sich dann erneut der Burschen-
probe.

Der Jungbursch wird nach bestandener Bur-
schenprobe vom Kameradschaftsführer zur Be-
rufung in den Nationalsozialistischen Deut-
schen Studentenbund vorgeschlagen. Die Be-
rufung spricht der. Reichsstudentenführer aus.

Der Bursch ist der eigentliche
Träger der Kameradschaft und
ihrer Arbeit. Er wird durch die Berufung
ordentliches Mitglied der Nationalsozialisti-
schen Deutschen Studentenbundes.

Der Bursch ist sich stets der

Pflicht bewußt, durch persönliche
Haltung, Lebensführung und Er-
füllung seiner Studienpf 1 i chten
dem Jungburschen erzieherisches
Vorbild zu sein.

Der Bursch wird bei Abschluß der Burschep-
zeit vom Kameradschaftsführer im Kamerad-
schaftsring zum Altburschen ernannt.

Der Altburscli stellt seine Er-
fahr u n g u n d T a t k r a f t w e i t e r h i n in
den Dienst der Kameradschaft.

Er wird in der Kameradschaft gegebenen-
falls das Amt des Kameradschaftsführers oder,
wenn die Kameradschaft Mangel an geeigneten
Männern hat, die Aufgaben eines Wartes über-
nehmen. ( (

Als Gastkameraden können der Kame-
radschaft angeschlossen sein

a) Studenten, die einer auswärtigen Kame-
radschaft angehören,

b) Studenten deutscher Abstammung, die
wegen ihrer fremden Staatsangehörigkeit
nicht der Nationalsozialistischen Deutschen
Arbeiterpartei oder ihren Gliederungen
angehören dürfen.

Studenten, die der Wehrmacht oder Waffen»
ff aktiv angehören, können im Rahmen der
für sie geltenden Bestimmungen am Kamerad-
schaftsleben teilnehmen.

Formen des Kameradschaftslebens

Der Politische Abend soll die Grund-
lagen der nationalsozialistischen Weltanschau-
ung und die großen Lebensfragen der Nation
erschließen und das Verständnis dafür ver-
tiefen. Er vermittelt politische Erkenntnisse,
weckt den politischen Instinkt und gibt Ge-
legenheit zu fruchtbringender Erörterung poli-
tischerzusammenhänge aus Geschichte, Gegen-
wart und Zukunft.

Die Gemeinschaftsstunde ist die
kulturelle Veranstaltung der Kameradschaft,
Sie vermittelt das Kultur- und Geistesgut des
deutschen Volkes am Beispiel seiner großen
Männer und ihrer Werke.

Der Kameradschaftsring fordert die
Anteilnahme des einzelnen an der gesamten
Arbeit der Kameradschaft und hilft mit, ihre
stetige Entwicklung" zu siehern. Er verlangt
persönliche Stellungnahme und stärkt damit
Selbstbewußtsein und Verantwortungsgefühl,
iadschateriag sjrturuHd bestinäßi. - ~...v . . ,
Scheidungen sind bindend für alle Beteiligten.
Die Aussprache im Kameradschaftsring unter-
liegt der Schweigepflicht. Der Studentenführer
und der Amtsleiter Politische Erziehung kön-
nen jederzeit am Kameradschaftsring teilneh-
men und nötigenfalls von der Schweigepflicht
ihnen gegenüber entbinden.

Die Jungburschenstunde ist die Er-
ziehungsstunde für die Jungburschen. Sie wird
vom Kameradschaftswart geleitet. In der Jung-
burschenstunde werden die für die politische
Erziehung erforderlichen Grundkenntnisse ver-
mittelt. ~ . i

Die Burschenprobe gibt über Entwick-
lung und Reife des Jungburschen Aufschluß.

Ihr Bestehen ist eine Voraussetzung für die
Berufung in den Nationalsozialistischen Deut-
schen Studentenbund und die Ernennung zum
Bursch der Kameradschaft. Die Zulassung zur
Burschenprobe erfolgt nur nach ordentlicher
Führung als Jungbursch und Erfüllung der
studentischen Einsatzpflicht.

Die Burschenprobe besteht aus einem welt-
anschaulich-politischen und einem sportlichen
Teil. Sie wird vom Kameradschaftsführer in
einem Kameradschaftsring durchgeführt.

Der Studentenführer, der Altherrenschafts-
führer und nach Möglichkeit auch der Gau-
, Studentenführer sollen anwesend sein.

Die Fechtstunde ist verbindlich für die
Jungburschen und Burschen. Alle anderen Ka-
meradschaftsangehörigen sollen nach Möglich-
keit an ihr teilnehmen. Das Fechten soll den
einzelnen zu Härte, Angriffswillen und rascher
Entschlußkraft erziehen. Gefochten wird mit
dem leichten Säbel.

Der Land - und Fabrikdienst ist der
Einsatz der Jungburschen in der vorlesungs-
freien Zeit.

Die Altherrens.chaft vereinigt die aus
der Kameradschaft hervorgegangenen Alten
Herren. Sie wird in der Regel gebildet auf der
Grundlage einer oder mehrerer Altherrenver-
einigungen früherer studentischer Verbin-
dungen.

Kameradschaft und Altherrenschalt

Kameradschaft und Altherren-
schaft sind in unmittelbarer Le-
bensgemeinschaft miteinander
verbunden.

Die Altherrenschaft beruht in ihrer Arbeit
wie die Kameradschaft auf den Gesetzen des
deutschen Studenten und macht sie zur Grund-
lage der Lebensarbeit jedes Alten Herrn.

Die Altherrenschaft umfaßt Träger der gei-
stig schaffenden und fachlich führenden Berufe
des deutschen Volkes und hältsie in dauern-
der Verbindung mit dem studentischen Leben
und zugleich mit der Arbeit und Entwicklung
der deutschen Hoch- und Fachschulen.

Kameradschaft und Altherrenschaft erfüllen
bei organisatorischer Trennung und rechtlicher
Verschiedenheit ihre gemeinsame Aufgabe
unter einheitlicher Führung durch den Reichs-
studentenführer

.Folge 25/26 / Die Bewegung / Seite 3
 
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