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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 12.1944

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Nr. 2 (Ende Februar 1944)
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dententum voran getragen. Wir haben damit
auch eine nationalsozialistische Studententradi-
tion geschalten, die in der Geschichte der Be-
wegung ihren testen Platz einnimmt. Wie er-
sehnten wir den Tag der Befreiung. Vor fast
elf Jahren konnten wir ihn erleben. Mit wel-
chem Stolz nahmen wir teil an dem großen
umwälzenden Geschehen, an den Wundern, die
vollbracht wurden. In kurzer Zeit waren die
71/! Millionen Arbeitslosen in Arbeit gebracht.
Kühne Autobahnen verbanden die deutschen
Stämme miteinander. Der deutsche Geist
wurde vom Judentum befreit. Der langersehnte
Aufstand gegen das Fremde in unserem Volke
wurde verwirklicht. Wir erlebten die Erste-
hung des Großdeutschen Reiches, ein Erlebnis,
das gerade mich heute als Gauleiter und Statt-
halter des Führers in einem Ostmarkgau immer
wieder zutiefst bewegt. Wir erlebten die Wie-
derherstellung der deutschen Kultur. Vor un-
seren Augen vollzog sich das Entstehen und
Wachsen einer Volksgemeinschaft, von der
wir früher nur zu träumen wagten. Unsere
besten und größten Hoffnungen fanden ihre
Erfüllung.

Eines aber ist eingetreten, was wir nicht er-
wartet hatten: Das deutsche Studententum, das
Altakademikertum und die Wissenschaft konn-
ten sich nicht zusammenfinden zu einheitlichem
Entschluß und zu klarer Tat.

Gerade an diesem Tatbestand erkennen wir
aber die Tiefe und Größe unserer national-
sozialistischen Revolution. Sie hat die geisti-
gen Fundamente im Tiefsten aufgerüttelt. Es
ist daher nur natürlich und selbstverständlich,
daß hier am längsten und schwersten gerungen
werden muß. Als Kämpfer, und das wollen wir
ja alle sein, trauern wir nicht darüber, sondern
6ind besonders stolz, in diesem so wichtigen
und schwierigen Kampfabschnitt der deutschen
Volkwerdung ringen zu dürfen.

Die nationalsozialistische Bewegung ist —
der Führer hat es ausgesprochen — die Zusam-
menfassung der besten Werte, die im deutschen
Menschen, im deutschen Volke beschlossen
liegen. Zu diesen besten Werten gehört der
ewige Drang der Deutschen nach wissenschaft-
licher Erkenntnis. Dieses Ringen um die letzte
Wahrheit im nationalsozialistischen Zeitalter zu
vertreten, ist unsere gewaltige Aufgabe. Wir wer-
den diese Sendung nur erfüllen können, wenn
wir jene Tugenden In uns verkörpern, die die
nationalsozialistische Bewegung groß gemacht
haben und die heute die Grundsätze der Füh-
rung des Reiches sind: Glaube und Treue, be-
dingungslose Hingabe an die Gemeinschaft, der
Wille zu führen und zu folgen, Tapferkeit und
Entschlußkraft.

Diese Grundsätze ßind zum erstenmal und
in dieser Größe heute die Gesetze der Führung
des Reiches. Sie verpflichten gerade uns ganz
besonders, da bei uns der Weg schwerer ist als
anderswo. Wenn wir sie in uns verkörpern,
werden wir auch, wo wir stehen, politische
Kämpfer des Führers sein. Das deutsche Volk
wird sich dann in seinem Ringen und in seiner
Schickalsstunde auf uns besonders verlassen
können.

Dann wird auch die deutsche Wissenschaft

„ÄcniTThisrirffr.g' Oer Menschheit aie' größten
Entscheidungen schenken. Wir wollen uns alle
zur Bedeutung und Größe der Wissenschaft be-
kennen. Ihre Sendung im Dienste der Völker
und vor allen Dingen unseres eigenen Volkes
ist ungeheuer groß. Wir wollen und müssen
immer ein Bollwerk dieser Uberzeugung sein.
Wohl denen, die als Professoren und Forscher
sich dieser großen Aufgabe mit brennendem
Herzen verschrieben. Sie ringen auf wich-
tigstem Posten in der kämpfenden Nation.
Ihnen fühlen wir uns besonders verbunden.

(Fortsetzung auf Seite 3)

Der Reichssf udenf enf ührer Gauleiter Dr. G. A. Scheel
Präsident des Studienwerkes für Ausländer

Der Reichsstudentenführer Gauleiter und
Reichsstatthalter Dr. Scheel hat die P r ä s i •
dentschaft des Deutschen Stu-
dienwerkes für Ausländer übernom-
men. Nachdem dem Reichsstudentenführer be-
reits im vergangenen Jahr der Deutsche Aka-
demische Austauschdienst unterstellt worden
war, sind damit nunmehr alle staatlichen Ein-
richtungen auf diesem Gebiet unter dem
Reichsstudentenführer zusammengefaßt. Das
Studienwerk für Ausländer vergibt an aus-
gewählte ausländische Studenten Stipendien
für ein Studium im Reich, für eine er-
gänzende Fachausbildung oder den Besuch
von Sprach- und Kulturkursen. Es ist damit
eine Einrichtung, der im Hinblick auf die Neu-
ordnung Europas besondere Bedeutung zu-
kommt. Uber das Studienwerk für Ausländer
kommen Studenten- des Auslandes, die später
in ihren Ländern Männer der Führerschicht
sein werden, in das Reich, um Deutschland,
das deutsche Volk und die deutsche Kultur

kennenzulernen. Sie werden an den deutschen
Hochschulen von den Deutsch-Ausländischen
Akademikervereinen betreut, die der Reichs-
studentenführer gegründet hat. Die Übernahme
der Präsidentschaft des Deutschen Studien-
werkes für Ausländer durch den Reichsstuden-
tenführer vollendet auch auf diesem Sektor
die Entwicklung der Einigung des Studenten-
tums und seiner Einrichtungen. Es ist dem
Reichsstudentenführer gelungen, die studen-
tische Zersplitterung zu überwinden und eine
klare Konzentration der Kräfte und Einrich-
tungen zu errichten. Auch auf dem Gebiete der
zwischenstaatlichen Arbeit des Nachwuchses
der Hochschule des Großdeutschen Reiches
werden nunmehr die Außenämter der Stu-
dentenschaft, der Deutsch-Akademische Aus-
tauschdienst, die Ausländischen Akademiker-
vereine und das Deutsche Studienwerk für
Ausländer unter einheitlicher Führung ihre
Aufgaben für Volk und Reich erfüllen.

Bulgariens Studenten sind bereit

Der Bulgarische Akademische
Verein in Wien gab am 23. Januar 1944 in
einer Kundgebung seiner Entrüstung über die
ruchlosen Terrorangriffe auf die bulgarische
Landeshauptstadt Ausdruck, gleichzeitig aber
auch der Entschlossenheit und Bereitschaft, mit
der Waffe in der Hand zu kämpfen, wenn der
König es befiehlt.

Die Stätte der Veranstaltung, der Schubert-
Saal des Konzerthauses, war von vielen Hun-
derten von bulgarischen Studenten und Arbei-
tern, Männern und Frauen, bis auf den letzten
Platz gefüllt. Nachdem der Präsident des Bul-
garischen Akademischen Vereins P e t r o w
die Kundgebung eröffnet und den Sinn der
Stunde dargelegt hatte, nahm der bulgarische
Generalkonsul in Wien Dr. Hodjew das
Wort.

Er brandmarkte die Niedertracht der Ver-
brechen, die die anglo-amerikanischen Terror-
flieger gegen die offene Stadt Sofia verübt
haben.

Nach einer Minute des stillen Gedenkens für
die Opfer der ruchlosen Terrorangriffe gaben
die bulgarischen Studenten in Wien eine Er-
klärung ab, die an die Regenten und an den
Ministerpräsidenten von Bulgarien gerichtet ist
und in der es unter anderem heißt:

„Wir sind bereit, sofort dem Ruf unseres
Königs im Namen des Volkes zu folgen und mit

der Waffe in der Hand in den Reihen des bul-
garischen Heeres zu kämpfen. Wir sind bereit,
uns für die Ideale und das Vermächtnis unserer
Ahnen aufzuopfern. Wir werden gegen jeden
kämpfen, der die Pfeiler des bulgarischen
Staates zu stürzen droht und die Einigung und
Freiheit unseres Volkes verneint.

Das Großdeutsclie Reich hat durch das Blut
seiner tapferen Söhne den besten Beweis seiner
uneigennützigen und edelmütigen Freundschaft
erbracht. Darum erleben wir mit heißem Her-
zen den Schicksalskampf mit, den der deutsche
Soldat im Osten auszufechten hat. Es gilt, die
höchsten Güter unserer Zivilisation gegen den
Ansturm der Steppe zu schirmen. Wir kennen
unsere erste Pflicht, die Wacht auf dem Balkan,
dem Südostpfeiler unseres Kontinents. Dieses
Ideal weist uns den steilen Weg in die Zu-
kunft.

Die Bürgschaft für ihre Verwirklichung ist
die einzigartige geschichtliche Größe des deut-
schen Führers und der unbeugsame Sieges-
wille der jungen Völker, die gegen die Feinde
einer gerechten europäischen Friedensordnung
kämpfen."

Die Erklärung wurde von sämtlichen an-
wesenden Bulgaren mit stürmischem und lang-
anhaltendem Beifall aufgenommen.

Serbische Wandlung

Die Wiedereröffnung der Belgrader Universi-
tät ist Vielleicht das sichtbarste Zeichen eines
Gesundungsprozesses im serbischen Volkstum.

rr~ ;~t » L_» v • — H[r0l , . -t-o jj . »tx

säle der serbischen Hochschule länge genug
Tummelplätze von Umtrieben gewesen sind,
die dem serbischen Volk nur geschadet haben.
Gewiß war es nicht selten nur materielle Not,
die den serbischen Studenten zum „Kommuni-
sten" machtei gelang es ihm, eine bezahlte
Stellung zu erlangen, wurde er sehr schnell
bürgerlich und vergaß die Parolen von gestern.
Daneben aber gab es wirklich gefährliche Ele-
mente, die den Staat lieber heute als morgen
in die Luft sprengen wollten — aus jener nihi-
listischen Stimmung heraus, welche die ser-
bische Seele besonders gefährdet. Das also

soll in Belgrad rr"i anders werden, die Staats-
führung hat gi ^ ^"-^die Bürgschaft dafür
übernommen u' **»->. Mittelbaren Nutznießer
» w &«^^i»t.rden vor

allem die Studenten selbst sein. Endlich sind
die Voraussetzungen geschaffen, eine aka-
demische Führerechicht heranzubil-
den, deren Anspruch sich auf die Leistung
gründet. Wenn man etwa an den wissenschaft-
lichen Traditionen Wuk Karadschitschs an-
knüpft, dessen Lebenswerk untrennbar mit dem
mitteleuropäischen Geistesleben verbunden ist,
so wird sich auch für Serbien vermehrte Ge-
legenheit bieten, wertvolle Beiträge zur wis-
senschaftlichen Forschung des Abendlandes zu
leisten.

Finnisches Frontstudententum

Von den 10 000 Studenten und Studentinnen
Finnlands, die vor Kriegsbeginn aus der 3,5
Millionen zählenden Landesbevölkerung an
der Universität Helsinki sowie den kleineren
Universitäten in Turku und Jyvaskylä sowie
der Handelshochschule zu Helsinki studierten,
haben auch diejenigen das begonnene Stu-
dium fortgesetzt, die im grauen Rock an die
Front rückten. Die Bedeutung dieser Tatsache
wird bestimmt durch die einzigartigen Wege,
die Finnlands Soldaten-Studenten dabei aus-
findig gemacht haben.

Aus eigener Initiative entwickelten die finni-
schen Studenten sogenannte Frontstudien-
zentren, in denen sich alle Studenten eines
bestimmten Wehrmachtteiles vereinten. Sie
wollten nicht erst den kommenden Fronturlaub
abwarten, um ihr Studium fortzusetzen, nein,
sie wollten sofort, und jede Stunde nutzend,
in der einmal begonnenen Sache vorankom-
men. In enger Zusammenarbeit mit der zustän-
digen Heeresleitung — und den hohen Offizie-
ren wird dabei Verständnis und zielbewußte
Förderung nachgerühmt — wurden die erfor-
derlichen Räume und Mittel organisiert: fin-
dige Köpfe schufen in einigen solcher Zentren
sogar vollständige Laboratorien, in denen
Versuche und praktische Übungen als Exa-
mensvorbereitungen stattfinden konnten.
Schließlich entdeckte man in seiner Kompanie
auch diesen und jenen Dozenten unter den Ka-
meraden, und der Soldat, der am Vormittag
noch auf Posten stand, hielt am Abend im
Frontstudienzentrum Vorlesungen. Das hatte
einen solchen Erfolg, daß im Frühjahr 1943
die ersten Bitten der Frontstudenten an die
Universität einliefen, einen Professor an die-
sen oder jenen Frontabschnitt entsenden zu
wollen, da dort eine ausreichende Zahl von
Studenten zum Examen bereit sei. In der Tat
erfolgten entsprechende Frontreisen verschie-
dener Universitätsprofessoren, und in man-
chsm Unterstand wurden Examina durchge-
führt und bestanden.

Selbstverständlich waren es keine vollstän«
digen Doktor-Examina, die hier abgelegt wur-
den. Man muß vielmehr wissen, daß der fin-

nische Student die für sein Studienziel er-
forderlichen Examina nacheinander, und nicht,
wie in Deutschland, zu gleicher Zeit besteht.
Daher handelt es sich nur um vorbereitende
und Teilexamina, denn die Einrichtung dieser
soldatischen Studienzentren findet ihre Begren-
zung darin, daß erstens nur in solchen Fächern
Vorlesungen angebracht 6ind, die zugleich
nützlich für viele erscheinen, und daß diese
Übungen zweitens nur für die anfänglichen
Forderungen ausreichen, während diejenigen,
die sich einem SpezialStudium gewidmet haben,
oder die bereits höhere Wissensgrade erreich-
ten, im Selbststudium voranzukommen ver-
suchen.

Damit aber kommt man zu einem weiteren
Erfolg der finnischen Frontstudenten. Obgleich
ihre Studienzentren auch heute noch keinerlei
staatliche Unterstützungen erfahren, sondern
gänzlich auf persönliche Initiative angewiesen
sind, verfügen sie heute bereits über eigene
Handbüchereien, die ihnen vom Ver-
band finnischer Studentenschaften und im Zu-
sammenwirken mit den Verlagen übersandt
wurden. Jeder Frontstudent erhält über den
gleichen Weg auch diejenigen Lehrbücher, die
er für sein Selbststudium benötigt.

Es ist verständlich, daß ein besonderes Maß
von Konzentrationsfähigkeit dazu gehört, eine
derartige Nebenbeschäftigung als Soldat —
wenn auch im Stellungskrieg — zu bewältigen.
Aber unter den Fronturlaubern, die nach zwei-
bis vierjähriger Abwesenheit zum Studien-
abschluß an die Universität reisen dürfen, sind
nicht wenige, die vollständig vorbereitet zum
großen Staatsexamen erscheinen, und die Tat-
sache, daß im letzten Studienjahr an der Uni*
versität Helsinki fast die gleiche An-
zahl Examen abgelegt wurde wie
in Friedenszeiten, ist von anschaulichem
Wert für die akademische Zukunft des finni-
schen Volkes.

Alle Hilfe und Unterstützung aber wird den-
jenigen Soldaten zuteil, die als Versehrte heim-
kehren. Dabei spielen die Stipendien eine
wichtige Rolle, die fast nur noch an Versehrte

zur Verteilung kommen, und unter diesen wie-
der im besonderen die für ein Auslandsstudium.
Als eine besonders gute Idee wird in diesem
Zusammenhang in Finnland der deutsche Vor-
schlag begrüßt, die bisher ein bis zwei Seme-
ster umfassende Stipendienzeit auszudehnen
auf die ganze Studiendauer. Auch der Prak-
tikanten-Austausch zwischen Deutsch-
land und Finnland für Studenten der medizi-
nischen Fakultät, der Handels- und technischen
Hochschule ist im Kriege deutscherseits wei-
tergeführt worden.

Franco ehrt deutsche Forschung

Durch Dekret des spanischen Staatschefs,
General Franco, wurde dem Direktor der
Universitätsaugenklinik in Marburg (Lahn),
Professor Dr. Wilhelm Grüter, das spanische
Großkreuz von Alfons X., dem Weisen, ver-
liehen.

Diese Auszeichnung ist eine der höchsten
spanischen Ehrungen für kulturelle Leistungen.
Daß sie einem deutschen Gelehrten verliehen
wurde, muß zu besonderer Freude Anlaß
geben.

Die besonderen wissenschaftlichen Ver-
dienste Professor Grüters liegen in der Erfor-
schung der infektiösen Erkrankungen des
Auges. Was hier jetzt Gemeingut jedes Augen-
arztes und Bakteriologen ist, das ist im Zu-
sammenwirken mit anderen Forschern das
Werk eines nimmermüden arbeitsreichen For-
scherlebens, das Resultat exaktester Forscher-
arbeit, die bis in die Zeit der Hochblüte deut-
scher Bakteriologie in den Vorkriegsjahren
des letzten Weltkrieges zurückreicht.

Grüter war Student bei Paul Römer, dem be-
kannten Altmeister der Ophthalmologie an der
Universität Greif6wald und dem berühmten
deutschen Bakteriologen und Entdecker des
Diphtheriebazillus, Wilhelm Löffler.

Kein Wunder, daß diese beiden großen Leh-
rer richtunggebend für sein ganzes ferneres
wissenschaftliches Schaffen sein mußten.
Bakteriologie und Augenheilkunde — das Er-
forschen der Entstehung sö mancher noch un-
klarer infektiöser Augenerkrankung, das Auf-

(Das Ausland meldet:

Nur Kriegsversehrte und Studentinnen
zugelassen

Der Senat der Universität Bologna be-
schloß, während der Kriegsdauer zum Studium
an der Universität nur Kriegsverletzte und
Studentinnen zuzulassen. Die übrige studen-
tische Jugend solle ohne Ausnahme ihrer Wehr-
pflicht nachkommen und dem Vaterlande
dienen.

Offizierskurse an der bulgarischen Hochschule
für Leibesübungen

Die bulgarische Hochschule für Leibes-
übungen wird einen Lehrgang für 150 Offiziere
einrichten, um sie mit den grundsätzlichen
Fragen der Leibesübungen und der körper-
lichen Erziehung vertraut zu machen. Damit
ist der erste Schritt getan, den Sport in der
bulgarischen Wehrmacht den neuen Richtlinien
anzupassen.

Studentisches Leben in Santiago

Der Schriftsteller Perez L u g i n schrieb unter
dem Titel ,,Das Haus in der Trojastraße" einen
Roman, der das Leben der Studenten der Uni-
versität Santiago de Compostela schildert. Dr.
B o a v i d a, Portugal, übersetzte das Buch ins
Portugiesische.

Einladung bulgarischer Studenten in die Schweiz

Der Schweizer Studentenbund hat an den
bulgarischen Studentenverband eine Einladung
gerichtet, Vertreter nach Genf und Bern zu
entsenden. Die Schweizer Studenten heben die
Notwendigkeit hervor, eine engere Zusammen-
arbeit zwischen den Studenten beider Länder
zu fördern.

Einheitliche Studentenorganisation in Bulgarien

Die Vorstände der Studentenorganisationen
,,Christo Botev" und die Akademische Gemein-
schaft zusammen mit den Vorsitzenden der 20
akademischen Gesellschaften bei der Universi-
tät „Sv. Kliment von Ochrid" haben beschlos-
sen, sich zu einer einzigen Organisation zu ver-
einigen, die den Namen „Christo Botev" tragen
wird. Ihr Vorsitzender wird der bisherige Vor-
sitzende der Akademischen Gemeinschaft, S la-
ta r o v, sein. Das Protokoll über die Vereini-
gung der Studentenorganisation ist vom Rek-
tor der Universität und vom Akademischen Rat
genehmigt.

Neue Hochschule in Athen

Durch griechischen Regierungsbeschluß wird
eine Hochschule für chemische und industrielle
Mineralogie gegründet, die mit ihren Arbeiten
noch im Laufe dieses Jahres beginnen soll.
Ebenso wird die vor einigen Jahren aufgelöste
Landwirtschaftliche Hochschule in Athen
wieder eröffnet. Auf diese Weise verfügt Grie-
chenland über zwei landwirtschaftliche Hoch-
schulen. Die zweite befindet sich in Saloniki.

Gründung eines studentischen sozialen Hilfs-
dienstes in Frankreich

In Frankreich wurde einspzialer Hilfsdienst
eingerichtet, der sich *'ir.'ffiffljfti?,~g?Trc»^Mi)!nn» '
die zum Arbeitseinsatz eingezogenen Studenten
in geistiger und materieller Hinsicht zu be-
treuen.

Technische Hochschule an der Universität
Belgrad

Dieser Tage erschien die Verordnung über
die Einrichtung der technischem Fakultät an
der Universität Belgrad. Danach wird die Fa-
kultät fünf Abteilungen umfassen, und zwar:
Bauten, Maschinen- und Elektrotechnik, Archi-
tektur, Bergbau und Technologie.

finden neuer Krankheitserreger bei Augen-
erkrankungen, die damals je nach ihrem klini-
schen Erscheinungsbild einen Namen bekamen
und damit abgetan waren — das war ein Neu-
land unbegrenzter Möglichkeiten für Grüter,
und es i6t auch für den wissenschaftlich inter-
essierten Laien von ganz besonderem Reiz, ihm
hierin zu folgen.

Die eigentliche Meistertat dieses Forschers,
die Entdeckung des Virusgiftes bei herpeti-
schen Hornhauterkrankungen, ist in ihrer vollen
Tragweite für die Beurteilung bestimmter in-
fektiöser Augenerkrankungen auch heute noch
nicht zu übersehen.

Jedem Augenarzt ist das von Grüter ein-
geführte Verfahren der Alkoholinjektion in
die Umgebung des Ganglion ciliare, der Um-
schaltungsstelle für die sensiblen Nerven des
Auges bekannt, wobei auch schwerste Schmerz-
zustände auf erblindeten Augen schlagartig
ausgeschaltet werden können. Die von Grüter
ausgearbeitete Methode der Wundstar-
ausspülunq gewinnt gerade heuzutage
immer mehr an Bedeutung und ist bei richtiger
Technik in ihrem Endergebnis allen anderen
Operationen des Wundstares wohl überlegen.

Besonders in der Behandlung kriegs-
blinder Soldaten hat Professor Grüter
seine ärztliche Kunst mit ganzem Herzen ein-
gesetzt. Unter seiner Mitwirkung wurde i n
Marburg das Heim kriegsblinder
Akademiker gegründet, und wie manchem
scheinbar rettungslos blinden Studenten hat er
schon durch geeignete Behandlung und Ope-
ration wieder zum Augenlicht verholfen und
ein für den praktischen Gebrauch im Leben
genügendes Sehvermögen zurückerobert.

Hauptschriftleiter: Dr. Heinz Wölfl (z. Z. bei der Wehr-
macht). In Abwesenheit des Hauptschriftleiters verantwort-
lich: Dr. Hans Bahr, Anschrift der Hauptschriftleitung:
München 33, Karlstr. 12, Fernr. 57 98. Für den Anzeigenteil
verantwortlich: Joh. Bartenschlager. Verlag: Franz
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