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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 12.1944

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Nr. 3/4 (März/April 1944)
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Deutsch-Japanische Akademikertagung

Scheel und Oshima in Innsbruck

Der Duce entfernt Professoren

Nachdem in den letzten Wochen eine radi-
kale Säuberung der Beamtenschaft, der Wirt-
schaftsführung und anderer Staats- und halb-
staatlichen Institute vom Duce durchgeführt
wurde, hat nunmehr auch eine große Säube-
rungsaktion unter den Professoren der italie-
nischen Universitäten begonnen. Den Anfang
bildete eine umwälzende Bereinigung in der
Hochschulabteilung des italienischen Unter-
richtsministeriums. Aber auch an den italieni-
schen Universitäten sind zahlreiche Profes-
soren entfernt worden, die sich in den dra-
matischen Monaten des Jahres 1943 nicht be-
währt haben. Die italienische Presse behan-
delt in den Kommentaren die Säuberungsaktion
an den Hochschulen und bringt dabei die außer-
ordentliche Bedeutung einer klaren politischen
Erziehung des Studententums in der Gegenwart
zur Darstellung. Es müsse, 60 schreibt ein
großes Blatt, von den Hochschullehrern gerade
in diesen entscheidenden Jahren erwartet wer-
den, daß sie nicht nur wissenschaftlich, sondern
auch politisch ein Vorbild der Hingabe an die
hohen Ideale des Vaterlandes 6ind.

Schüler oder Student?

Daß Deutschlands Studenten sich niemals zu
Pennälern machen lassen wollen, hat der
Reichsstudenteniührer Gauleiter Dr. Gustav
Adolf Scheel auf der Frontstudentenkund-
gebung in Erlangen eindeutig und unmißver-
ständlich festgestellt. In unserer letzten Aus-
gabe brachten wir diese Rede des Reichs-
studentenführers im Wortlaut. Wir können
heute mitteilen, daß diese vom Reichsstuden-
tenführer im Namen des gesamten deutschen
Studententums erhobene Forderung auf dem
Sektor des Medizinstudiums eine
erste Verwirklichung erfahren hat.

Die Entwicklung einer freien eigenverant-
wortlichen Persönlichkeit ist in der Erziehung
und Ausbildung des Arztes von besonderer Be-
deutung. Wer einmal höchste Verantwortung
tragen soll, muß während der Ausbildung ler-
nen, sie tragen zu können.

Der auf das Betreiben der Reichsstudenten-
führung in die Bestallungsordnung für Ärzte
aufgenommene und von den Fachgruppen
Volksgesundheit der Studentenführungen durch-
geführte berufspraktische Ausbildungsdienst
hat die Möglichkeit geschaffen, daß alle Me-
dizinstudenten, in engster lebendiger Verbin-
dung mit der Wirklichkeit ihrer beruflichen
Aufgabe sich dem Tragen dieser Verantwor-
tung unterziehen können.

Dies ist ein entscheidender Einbruch in das
alte Ausbildungssystem und macht den zu-
hörenden und zuschauenden Schüler zum mit-
erlebenden und mitschaffenden Studenten.

Auf eigene Anschauung und eigene Beobach-
tung gestellt, muß er aus eigenen Entschei-
dungen heraus tätig sein.

Unter Leitung und Führung des älteren Arz-
tes und Lehrers vollzieht sich hier eine wahr-
haft studentische Erziehungs- und Ausbildungs-
aktion. m, \,U,J^ :-3&sd®

EDen diese Entwi^r^rj eint. ____ <ai£G,n-.

verantwortlichen Persönlichkeit, die den Na-
men Student verdient, benötigt Raum zu eige-
ner Entscheidung.

Das Medizinstudium in seiner heutigen star-
ren Form der großen Anzahl von Pflichtstun-
den und Prüfungsfächern bietet dies nur in
geringem Maße. Trotz der im Kriege notwendi-
gen straffen Zusammenfassung hat sich im we-
sentlichen auf Vorschlag des Reichsstudenten-
führers die Führung deshalb entschlossen, von
neunzehn Prüfungsfächern vier zu streichen.
Eine Verkürzung der Stundenzahl verstärkt
diese Maßnahme in ihrer Auswirkung. Damit
ist ein erster Schritt zur Verwirklichung jener
Forderungen getan, die der Reichsstudenten-
führer in seiner Erlanger Rede unter stürmi-
scher Zustimmung der versammelten Front-
studenten aussprach. Das deutsche Studenten-
tum zweifelt nicht daran, daß weitere Schritte
folgen werden.

Die Frage, ob wir Studenten oder Schüler
sind, werden wir systematisch zu klären wis-
sen: in Wort und Tat!

Die Bemühungen des deutschen Studenten-
tums, Wege und Brücken zu fremdem Volks-
tum, fremdvölkischer Kultur, kurz, Wege des
Verstehens und Begreifens zur Außenwelt zu
suchen und zu finden, sind ebensoalt wie seine
Geschichte. Es ist selbstverständlich, daß sol-
ches Suchen in einer Zeit, die wie keine bis-
her nach einer Lösung zwischenvölki-
scher Probleme drängt und verlangt, mehr
noch als früher zu einer vordringlichen Auf-
gabe wird. Was einstmals oft nur die Sonder-
beschäftigung eines einzelnen, das Privileg
eines aus irgendwelchen Gründen hieran be-
sonders interessierten Studenten oder Akade-
mikers war, wird heute mit dem Kampf um
eine neue und dauerhafte Lebensordnung der
Völker ein Bekenntnis der studentischen Ju-
gend schlechthin. Wir erkennen darin untrüg-
lich eines der vielen äußeren Anzeichen jener
Entwicklung, in der das deutsche Volk mit
dem Durchbruch der nationalsozialistischen
Revolution begriffen ist — das deutsche Volk
wird ein politisches Volk, das heißt also, das
Streben des deutschen Studententums, Aus-
tausch mit fremdvölkischen Studentenschaften
ist nur ein Ausdruck der politischen Umwäl-
zung im deutschen Volk und damit ein Aus-
druck seines politischen Willens. Mit dem
gleichen Fanatismus, mit dem einst der groß-
deutsche Gedanke verkündet und errungen
wurde, mit dem aus dem Zusammenbruch von
1918 der Weg zur nationalsozialistischen Revo-
lution beschritten wurde, wird heute vom deut-
schen Studententum für den Gedanken der zu-
künftigen Lebensordnung der Völker gekämpft.

Kulturpolitik ist die anregende, befruchtende,
ausgleichende und Abstand haltende Wechsel-
Seite 2 / Die Bewegung / März/April 1944 ,

Die traditionelle und bewährte Verbindung
zwischen dem deutschen ■ Studententum und
den in Deutschland lebenden Vertretern der
japanischen Hochschule und des japanischen
Studententums ist auch im Kriege nicht abge-
rissen. Wenngleich die räumliche Entwicklung
des Krieges die ständigen Austauschbeziehun-
gen zwischen den Studentenschaften beider
Länder äußerst beschränkt hat, so ist doch
die gemeinsame Arbeit sowohl im Reich als
auch in Japan in kriegsbedingter Form wei-
tergeführt worden.

Der sichtbare Ausdruck dieser Zusammen-
arbeit war von jeher die jährliche Deutsch-
Japanische Akademikertagung, die auch in
diesem Jahre in der Zeit vom 26. 2. bis 4. 3.
1944 in St. Christoph von der Reichsstudenten-
führung gemeinsam mit der Deutsch-Japani-
schen Gesellschaft durchgeführt wurde. Wäh-
rend von japanischer Seite Akademiker, die
zur Zeit mit wissenschaftlichen und kultur-
politischen Aufträgen an den Hochschulen des
Reiches eingesetzt sind, der Einladung des
Reichsstudentenführers und der Deutsch-
Japanischen Gesellschaft Folge leisteten,
waren es von deutscher Seite Mitglieder der
Reichsstudentenführung und örtlichen Studen-
tenführungen, die fast alle als zur Zeit beur-
laubte Frontsoldaten an der Tagung teilnah-
men. So wurde die 6. Deutsch-Japanische Aka-
demikertagung im besonderen Maße vom Geist
einer soldatischen Kameradschaft getragen.
In eingehenden Referaten wurden aktuelle und
grundsätzliche Fragen des hochschulpoliti-
schen und kulturpolitischen Lebens der beiden
Nationen in Fortsetzung der bereits mit frühe-
ren Tagungen erzielten Ergebnisse behandelt.
Allgemeine Aussprachen sowie vielfache Grup-

Die Zahlen der verhafteten Studenten in den
elf muselmanischen Hochschulen von Fez be-
trägt, wie Reuter meldet, nunmehr über 4000
Mann. Das bedeutet einen neuen Höhepunkt
im Kampf der arabischen Studentenschaft. Seit
langem ist das Studententum von Fez das Zen-
trum des marokkanischen Nationalismus. Erst
kürzlich wurde an der Universität von Fez
durch die Studentenschaft ein Aufsichtsbeamter
der gaullistischen Behörden erschlagen. Der
verstümmelte Leichnam wurde an einer Mauer
im Universitätshof aufgehängt.

Fortgesetzt bringt der englische
NachrichtendienstMeldungen
über extreme Akte der muselmani-
schen Studentenschaft, um vor der
Weltöffentlichkeit scharfe Maß-
nahmen gegen diesen Mittelpunkt
nationaler Entschlossenheit des
A r a b e r.t u-rn s z u r e-d-h-JI e r t i g e n. ....

gaullistischen Elemente nur in der Rolle von
Exekutivorganen der britisch - sowjetischen
Allianz im Mittelmeerraum. Gaullistisches Mili-
tär, vor allem Senegalschützen, haben die alt-
ehrwürdigen Räume der arabischen Hochschule
von Fez besetzt und überwachen die Vor-
lesungen. Wie mehrfach bekannt wurde, brin-
gen die Studenten ihre verwundeten und ver-
folgten Kameraden in die Moscheen, wo sie
bis jetzt noch ein Asyl gegen ihre Feinde
finden. Der gaullistische Rundfunk berichtete
in den letzten Wochen öfter von solchen Ver-
folgungsakten und teilte mit, daß nunmehr
Senegalschützen mit Maschinengewehren vor
den Moscheen stehen, um den Studenten-
gruppen an diesen heiligen Stätten die Flucht
unmöglich zu machen. Mit der jetzt einge-
tretenen außerordentlichen Verschärfung der
studentenpolitischen Lage in Fez wurde-von
den gaullistischen Truppen auf den Hügeln der
Stadt Artillerie aufgefahren, um im Falle einer
von der Studentenschaft herbeigeführten be-
waffneten Erhebung eingreifen zu können.

Wirkung zwischen den Kulturen der Völker.
Wenn wir also von einer deutschen Kultur-
politik sprechen, so ist die Abgrenzung zu
fremden Kulturen, vor allen Dingen aber auch
ihre ausstrahlende und befruchtende Wirkung
auf fremde Kulturen sowie die Aufnahme frem-
der kultureller Anregungen damit gemeint. Die
Stärke und Aktivität der Kulturpolitik eines
Volkes muß und wird von der Höhe und Le-
benskraft seiner Kultur abhängig sein. Es ist
selbstverständlich, daß nur die nationale Kul-
tur wirksam sein kann, die, aus dem eigenen
Reichtum schöpfend, das kulturelle Leben an-
derer Völker mit ihren Werten von allgemei-
ner Bedeutung befruchten kann. Allerdings darf
eine Befruchtung auf keinen Fall zur Aufzwin-
gung fremdvölkischen Geistes und fremdvöl-
kischer Kultur werden. Wir unterscheiden kul-
turell aktive und kulturell passive Völker.
Als Beispiele seien China und Ägypten ge-
nannt. Beide besaßen schon vor Jahrtausenden
Kulturen, die das Weltbild jahrhundertelang
formten. Beide sind im Laufe der Geschichte
zu kulturpolitisch passiven Völkern herabge-
sunken, weil ihnen in ihrer Entwicklung die
Kräfte zum Formen zukunftsweisender Ideen
abhanden gekommen sind.

Es ist kein Zufall, daß dieselben und immer
gleichen uns feindlichen Kräfte, mit denen auch
in diesem Kriege wieder gerungen wird, von
jeher in unserer Geschichte bei jedwedem An-
satz einer aktiven deutschen Kulturpolitik ge-
gen sie Stellung genommen haben. Es ist das
bisher tragisch bestimmende Wesensmerkmal
unserer deutschen Geschichte, daß es den Geg-
nern gelang, jedes Hinaustragen der deutschen
Kultur aus dem europäischen Raum zur frucht-

pendiskussionen zeigten immer wieder das ge-
meinsame Bemühen, die Kenntnis und Proble-
matik des anderen Volkes gegenseitig zu ver-
tiefen.

Um den persönlichen kameradschaftlichen
Kontakt, der zwischen den deutschen und japa-
nischen Kameraden zum Teil schon seit langer
Zeit besteht, weiterhin zu vertiefen, war den
Teilnehmern während der freien Stunden viel-
fach Gelegenheit zum gemeinsamen Winter-
sport gegeben.

Zum Abschluß wohnten wie alljährlich der
Reichsstudentenführer und der japanische Bot-
schafter in Deutschland, Generalleutnant
Oshima, gemeinsam mit dem Präsidenten der
Deutsch-Japanischen Gesellschaft, Admiral
Förster, der Tagung bei.

Nach einer feierlichen Kranzniederlegung in
Innsbruck durch Botschafter Oshima in An-
wesenheit aller Tagungsteilnehmer konnten der
Reichsstudentenführer und Botschafter Oshima
bei einem in Innsbruck veranstalteten Schluß-
akt mit Befriedigung die wertvollen Ergebnisse
auch dieser Tagung zusammenfassen. Der
Reichsstudentenführer dankte hierbei ins-
besondere dem Kaiserlich Japanischen Botschaf-
ter für seine immer bewährte und besondere
Aufmerksamkeit, die er der umfangreichen Zu-
sammenarbeit zwischen Deutschland und Japan
gerade auf studentischem und hochschulpoliti-
schem Gebiet widmet.

Mit der Durchführung der 6. Deutsch-Japa-
nischen Akademikertagung hat die traditionelle
Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und
japanischen Akademikertum auch im 5. Kriegs-
jahr, das beide Nationen im Entscheidungs-
kampf sieht, ihre erneute und sichtbare Bewäh-
rung gefunden.

Trotzdem ist es, wie ein ameri^
kanischer Korrespondent aus
Kairo in großer Aufmachung der
„W a s h i n g t o n - P o s t" meldet, jetzt
erneut den Freiwi 11 igengruppen
derStudentenschaft gelungen, mit
erbeuteten Handgranaten und Ma-
schinenpistolen in den Straßen
von Fez in nächster Nähe der Uni-
versität zwei Kompanien gaulli-
stischer Truppen niederzumachen
u n d zu vernichten. Sechzehn Hoch-
schullehrer sind bereits verhaftet, darunter
zwei prominente Gelehrte der Sessarin-
Universität.

Diese neuen Aktionen der arabischen Studen-
tenschaft bedeuten eine Fortsetzung des lang-
jährigen fanatischen Kampfes der nationalisti-
schen Studenten Großarabiens um die Freiheit
ihrpr Rnssf» und'ih^es. Raumes.

Das slowakische Volk vertraut
seinen Studenten

Anläßlich des kürzlich stattgefundenen slo-
wakischen Studentenkongresses brachte der
„Slovak" einen interessanten Beitrag unter der
Überschrift: „Der Akademiker und das Volk".
Es wird dort ausgeführt: „In den schweren
Zeiten erwartet das Volk von seinen Studenten
Liebe und Anhänglichkeit zu ihrer Heimat, Worte,
die begeistern können, und Beispiele schöpferi-
scher Arbeit. Das Dorf erwartet vom Akade-
miker Hilfe. Es wartet mit Vertrauen, denn es
sieht in ihm seinen Stolz. Je mehr Akademi-
ker ein Volk besitzt, um so größer ist die
Sicherheit, daß es seine Pflichten treu erfüllen
kann. Wir glauben, daß die Akademiker ihre
Aufgabe erfüllen und daß sie auch heute den
richtigen Weg auf dem das Volk geschlossen
einem neuen Morgen entgegengehen wird, ge-
funden haben."

tragenden Tätigkeit draußen im Keime zu er-
sticken.

Eine aktive Kulturpolitik ist ohne entspre-
chendes Anwachsen und ohne unterstützende
Fundamente der politischen Macht sehr er-
schwert, ja unmöglich. Als im vorigen Jahr-
hundert das Deutsche Reich mit der Stärke,
Fülle und dem Reichtum der deutschen Kultur
seine Machtstellung in der Welt verkündete,
wurde feindlicherseits darauf das Wort „Im-
perialismus" verwandt, um es als Schreck-
gespenst den Völkern der Welt auszumalen,
bei denen nach Meinung der Gegner die Ge-
fahr bestand, daß sie unter einen deutschen
kulturellen Einfluß gelangen und damit auch
machtpolitisch ihrem eigenen Einfluß entrissen
werden könnten.

Jeder Versuch des Reiches, demgegenüber
mit seiner überragenden und die Fundamente
des Lebens und Schaffens bildenden Kultur in
Erscheinung zu treten, wurde nur so lange ge-
duldet, als das Reich selbst politisch in innerer
Zerrissenheit als machtpolitischer Faktor nicht
in Frage kam. Folgerichtig dagegen wandte sich
der westliche Imperialismus mit allen Mitteln
gegen das Auftreten des deutschen kulturellen
Wirkens in der Welt, als von einer Sammlung
und Zusammenfassung der Kräfte der deutschen
Nation her eine machtpolitische Gefahr zu dro-
hen schien.

Gegenüber den imperialistisch-bolschewisti-
schen Zielen der Kulturpropaganda unserer
Gegner müssen wir uns darüber klar werden,
von welchen Grundsätzen ausgehend eine
fruchtbare deutsche Kulturpolitik anzusetzen
und zu wirken hat. Wir müssen uns von der
Illusion freimachen, daß das Ausstrahlen und
Wirken der deutschen Kultur ohne eine fest-
fundierte politische Stellung des Reiches mög-
lich sei. Jede andere Haltung würde sonst nur,
wie schon so oft in unserer Geschichte, zu
Halbheiten und zu einem jeden nationalen

(Das 3&it*s1ar»cl meldet t

Tagung spanischer Studentenführer

In der Universitätsstadt Santiago de Compo-
stela fand der sechste Nationalrat des spani-
schen Studentenbundes unter dem Vorsitz des
Studentenführers Carlos Maria Rodriguez de
Valcarcel statt. Den Ehrenvorsitz führten
neben anderen Persönlichkeiten aus Partei,
Staat und Wehrmacht der Generalsekretär der
Bewegung, A r r e s e , der Erziehungsminister
Jbanez Martin und die Frauenführerin Pilar
Primo de R i v e r a.

Der Nationalrat dauerte eine Woche. Die
einzelnen Veranstaltungen wurden im spani-
schen Rundfunk übertragen, und eine Film-
gruppe des Studentenbundes hielt sie im Bilde
fest.

In der Eröffnungssitzung hielt der Studenten-
führer eine Rede, nachdem die Teilnehmer der
Tagung den Eid auf Spanien, die Falange und

den Caudillo geleistet hatten.

Die Fragen, die auf dem sechsten Nationalrat
besprochen wurden, betreffen:

1. Die Statuten des SEU. (Sindicado Espaüol
Universitario) und den Aufbau des Studenten-
bundes.

2. Das Gesetz über die technischen Schulen
und die Reform des Oberschulwesens.

3. Das Studium der Fragen der studentischen
Organisation.

Zum Abschluß wurde der Rechenschafts-
bericht des SEU. gegeben.

Pflichtkurse für Studenten

Alle Hörer des ersten Jahres aller Fakultäten
der ökonomisch-kommerziellen Hochschule,
der Pädagogischen Hochschule, der Akademie
der bildenden Künste und des kroatischen
staatlichen Konservatoriums, die sich nicht
beim Militär befinden, werden aufgefordert, sich
bei der Ustascha - Studentenführung zu mel-
den. Diese Meldung steht in Verbindung mit
dem durch die Gesetzesverordnung des Mini-
steriums für Volksbildung vom 13. 10. 1943 vor-
geschriebenen Pflicht-Vorbereitungskurses. Ohne
den Besuch dieses Kurses ist eine Einschreibung
im nächsten Frühjahr nicht möglich.

Studentenzeitung in Kroatien

Die kroatische Studentenführung gibt unter
dem Namen „Pflug" — „Der Pflug" — seit Fe-
bruar dieses Jahres eine Zeitung für die kroati-
schen Studenten heraus, in der alle den Aka-
demiker interessierenden Fragen erörtert werden.

Abitur an der Front

In diesem Jahr kann in Finnland das Abitur
auch an der Front abgelegt werden. Das Unter-
richtsministerium arbeitet z. Z. zusammen mit
dem Oberkommando der finnischen Wehrmacht
genaue Bestimmungen hierüber aus. Berechtigt
zur Ablegung der Reifeprüfung sind alle Sol-
daten, die sich beim Eintritt in die Wehrmacht
in den höchsten Klassen der höheren Schule
befanden. Da es junge Männer gibt, die schon
vier Jahre ohne Unterbrechung bei der Truppe
sind, '«st dieser EhtscMllffl «11 nrnfltpr -t„*h*~.
7iiung"aT^erc?rrmteTI' ",WWrdeTr.",BeMhflm<!!h11 gißt
es seit eineinhalb Jahren sogenannte Front-
universitäten, und für diese können nun Tau-
sende von Soldaten 'zugelassen werden, wenn
sie das Frontabitur gemacht haben.

Der Rektor der Universität Kairo zurück-
getreten

Nach der Schließung der Universität Kairo
durch die englischen Behörden auf Grund anti-
bolschewistischer Kundgebungen ist der Rek-
tor der Universität Kairo, Scheik el Maraghi,
ein in der mohammedanischen Welt bekannter
und führender Gelehrter, von seinem Amte zu-
rückgetreten.

Anrechnung des Sommersemesters

Der akademische Senat der Sofioter Univer-
sität hat beschlossen, trotz der Schließung der
Universität allen' Studenten, die im Winter-
semester 1943/44 ordnungsgemäß eingeschrie-
ben waren, auch das Sommerhalbjahr anzu-
rechnen.

Kräfterückhaltes entbehrenden Sichselbstver-
lieren des deutschen Geistes in der Weit füh-
ren. Ausgangspunkt und Voraussetzung deut-
schen kulturpolitischen Denkens und Strebens
ist unter allen Umständen die Anerkennung der
Existenz des fremden, blutsmäßig und rassisch
bedingten Volkstums, damit aber auch des ras-
sisch bedingten eigenen Kulturlebens dieser
Völker. Die nationalsozialistische Weltanschau-
ung würde sich in ihren fundamentalsten Prin-
zipien selbst widerlegen und verleugnen, wollte
sie in ihrer Einstellung fremden Völkern gegen,
über von dieser Tatsache abweichen. Vielmehr
kann es nur darauf ankommen, die kulturelle
Entwicklung der anderen Völker im europä-
ischen Raum bewußt in ihrer von der eigenen
Rasse und dem eigenen Volkstum her be-
dingten Form zu fördern und zu stärken.
In Zukunft wird in Europa die deutsche Kultur
die sein, die dem Erdteil das zusammenhaltende
und bindende Gesicht gibt. Sie wird vor allem
ein der Zursammengehörigkeit und der Schick-
salsgemeinschaft Europas gefährliches Aus-
einanderfallen einzelner völkisch kultureller
Kräfte durch ihre tragende, gestaltgebende
Kraft verhindern müssen.

Unter diesem Gesichtspunkt begreifen wir
die Verantwortung, die wir deutschen Studenten
mit unserem besonderen Anteil an der kultur-
politischen Aufgabe des Reiches tragen..

.' '___Dr- Calliess

Hauptschriftleiter: Dr. Heinz W o 1 f f (z.T.. hei der Wehr-
macht). In Abwesenheit des Hauptschriftleiters verantwort-
lich: Dr. Hans B ä h r , Anschrift der Hauptschriftleitung:
München 33, Karlstr. 12, Fernr. 57 98. Für den Anzeigenteil
verantwortlich: Joh. Bartenschlager. Verlas- Franz
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RedaktlonsschluB tür letzte Meldungen 10. leden Monati.

4000 Studenten verhaftet

Deutscher Geist wirkt nach außen

Die kulturpolitische Bedeutung der studentischen Außenarbeit
 
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