Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

"r>ie Ereignisse in China haben es notig gemacht, daß
Deutschland nicht nur zahlreiche Schiffe, sondern auch
beträchtliche Landstreitkräfte nach dem fernen Ostasien sandte,
die fortwährenden Nachschub erheischen. Die Einschiffung

Krankenwagen, Feldbäckereien, Telegraphenapparate u. s. w.
herbei, und ebenso werden wagenweise Proviantvorräte und
Kohlen herbefördert. Endlich wird noch das Gepäck der Offi-
ziere und Mannschaften verstaut. Nachdem alle diese Vor-
bereitungen beendet sind,

Feuerwehr, das durch einen Benzinmotor von 2^/z Pferde-
kräften getrieben wird und mit noch größerer Geschwindig-
keit zur Brandstätte eilt. Weitere Vorteile sind: die Mann-
schaften kommen ohne vorherige körperliche Anstrengung an
Ort und Stelle an, während das Treten des Rades auf






i serin-Regentin Tsu-Hßi regierte, die auch
! jene Ernennung veranlaßt hatte. Prinz

die ganze weite

Prinz Luan.

Der Festsaal der pariser Weltausstellung.

Einschiffung für China bestimmter Truppen in Wilhelmshaven.

findet dann die sich rasch
vollziehende Einschiffung
der Truppen selbst statt. —
Der Name des Prin-
zen Tuan, der sich in
Peking der höchsten Ge-
walt bemächtigt haben soll,
wurde weiteren Kreisen
zuerst bekannt, als ein
Kabinettsbefehl des Kai-
sers Kuang-ßü, dem seine
Gemahlin bisher noch
keinen Sohn geschenkt hat,
den Sohn Tuans, den
jugendlichen Prinzen Pu-
tschün, zum offiziellen
Thronfolger ernannte. Die
Urkunde trug den Namen
des Kai-
sers, der
aber bo- r-
kanntl'ch
nur nocy
eine
Sch ein -
gewalt
ausübt,
während
in Wirk-
lichkeit
für ihn
dis Kai-

Tuan war eine Kreatur der
Kaiserin, die ihn auS der
! Zahl der an sich unbedeuten-
den Verwandten vom Range
eines Prinzen dritter Klasse
1892 zu einer hervorragenden
Stellung in der Verwaltung
des Zollwesens zu Peking und
später zum Prinzen zweiter
Klasse erhob. —
Die Südseite des Pariser
Marsfeldes begrenzt die von der
letzten Weltausstellung stehen-
gebliebene riesige Maschinen-
halle, in deren Mitte ein kreis-
förmiger, ungeheurer Fest-
saal für die diesjährige Pariser
Weltausstellung, ein Meister-
stück der Eisenkonstruktion, wie
Halle, errichtet worden ist. In diesem pracht-
voll dekorierten Saale nahm Präsident Loubet,
umgeben von den Vertretern aller Kulturländer
der Erde, die feierliche Eröffnung der Jahr-
hundertausstellung vor. Der Saal, den rings
prächtig dekorierte Arkaden einschließen, vermag
gegen 10,000 Personen aufzunehmen und ist von
vortrefflicher Akustik; ein gewaltiges Glasdach
deckt ihn. Trotz seiner ungeheuren Ausdehnung
sieht dieser Festsaal, ein Werk des Architekten
Naulin, sehr freundlich aus und macht einen be-
haglichen Eindruck. —
Bereits seit zwei Jahren hat die Breslauer
lerwehr ein Vierrad in Benutzung, das von drei
nvehrmännern durch Treten bcwegt wird. Es ist nicht
nur schneller gebrauchs-
fertig als die bespann-
ten Fahrzeuge, sondern
kommt auch regelmäßig
um eine bis drei Mi-
nuten rascher zur
Brandstelle. Dies ist
sehr wertvoll, da das
Erscheinen der Mann-
schaft stets beruhigend
wirkt, mitunter kann sie
auch sofort zur Rettung
vonMenschenleben schrei-
ten. Regelmäßig fällt
ihr die Ausgabe zu, die
zweckmäßigsten Zugänge
zur Brandstätte zu er-
kunden und den mit-
-geführten 60 Meter lan-
gen Schlauch auszu-
legen, um ihn nach dem
Eintreffen der Kohlen -
säurespritze sofort mit
dieser zu verbinden.
Neuerdings befindet sich
nun ein ähnlich ge-
bautes Motor-Vier-
rad im Dienste der

der für China bestimmten Truppen geht meist in
Wilhelmshaven vor sich, wo die für diesen Zweck von der
Marineverwal-
tung gecharterten
Dampfer im Neuen
Hafen ankern, bis
alles an Bord ist.
Das ist keine kleine
Aufgabe, und vor
dem Abgang eines
solchen Transport-
dampfers entsteht
jedesmal am Quai
und an Bord, so-
wie aus dem Was-
ser ein wimmeln-
des, hastendes Trei-
ben, in dem aber
trotzdem alle Ver-
richtungen in bester
Ordnung und Ruhe
vollzogen werden.
Neber die am Ufer
sich hinziehenden
Schienengeleise
wird ein Eisen-
bahnwagen nach
dem anderen an
das Schiff heran-
gebracht, um sei-
nen Inhalt in des-
sen riesigen Leib
auszuleeren. Ein
Teil der Wagen ist
mit Munition beladen, andere bringen Lassetten, Protzkasten, ! Berufsfeu
Verschlüsse und dis Kanonenrohre selbst, wieder andere schaffen j Feuerwehr

schlechtem Pflaster, bei Schnee und Steigungen ziemliche
Mühe macht. Das Motorfahrzeug führt jedesmal eine
Löschkanne, eine Axt, 100 Meter Schlauch auf einer Welle
und zwei Standrohre für Hydranten mit. Die Mannschaft
hat die gleichen Aufgaben, wie vorhin angegeben; die
eigentliche Löscharbeit fällt den später eintresfenden Mann-
schaften der Kohlensäurespritzs zu. Dies Motor-Vierrad hat
sich in Breslau bereits vorzüglich bewährt, weshalb geplant
wird, jede Feuerwache mit einem solchen nuszurüsten, was
eine wesentliche Erhöhung der Schlagfertigkeit des Feuer-
wehrdienstes bewirken muß. —
Unter den Mitwirkenden bei den bisherigen Passions-
spielen in Oberammergau erregt naturgemäß das meiste
Interesse der Darsteller des Christus: Anton Lang, dem
die schwierige Aufgabe zusiel, an die Stelle des berühmten
„Christus-Mayr" zu treten, der dreimal, von 1870 bis 1890,
diese Rolle verkörperte. Der 25jährige Anton Lang ist
Hafner- (Töpfer-) meister, und unsere Abbildung, die wir dem

Der Lhristusdarsteller Anton Lang bei seiner täglichen
Beschäftigung.
entnehmen, zeigt ihn uns bei einer Arbeit seines ge-
wöhnlichen Berufes. Er ist dunkelblond und etwas kleiner
als Mayr; äußerlich eignet er sich besonders gut zum Dar-

Ulotor-Dierrad im Dienste der Feuerwehr.
gediegenen Prachtwerke „Diemer - Hillern: Oberammergau
und seine Passionsspiele (Seyfried L Co., München, Mark 6)"

Nach einer Photographie von Neurdein Frsres in Paris.
 
Annotationen