verwundete von S. M. S. „Iltis" ans der Heimreise an Bord der „Stuttgart"
und Abordnung der deutschen Kolonie in Neapel.
?)er Lloyddampfer „Stuttg art," mit den ersten deut-
schen Verwundeten und Kranken aus den Kämpfen bei
Taku an Bord, lief auf der Fahrt nach der Heimat den
Hafen von Neapel an, wo er den Besuch des deutschen
Generalkonsuls und einer Abordnung der dortigen
Die Anzahl der an Bord
befindlichen Verwunde-
ten u o in „Iltis" betrug
fünf, von denen vier be-
reits einigermaßen wieder-
hergestellt waren und an
Bord spazieren gehen konn-
ten. Von Neapel fuhr die
„Stuttgart" nach Bremen
weiter; die deutsche Kolo-
nie brachte in Barken den
tapferen Seeleuten lebhafte
Abschiedsgrüße dar. —
Dein Postdirektor
Schellhorn i n S h a n g-
Hai wurde die Leitung der
deutschen Feldpost in China
übertragen. Schellhorn ist
in Stadtilm in Thüringen
geboren und hat sich zumeist
der Auslandspostkarriere ge-
widmet. Er ist seit 1899 Leiter des Shanghaier Postamts und
gilt als hervorragend befähigter Postorganisator, dem es ge-
lingen wird, die Lösung der schwierigen und verantwortungs-
vollen Aufgabe, vor die er jetzt gestellt ist, befriedigend zu
bewerkstelligen. Schellhorn ist Leutnant der Reserve im
42. Infanterieregiment. —
Florenz inderNachtzum 13. Au-
gust statt. Wegen der großen
Menge der zum Begräbnis König
Humberts nach Nom geströmten
Reisenden waren zwei Züge ab-
gelassen worden, deren zweiter
auf den ersten auffuhr und
drei Wagen desselben zertrüm-
merte. Im Zuge befand sich auch
der Großfürst Peter von Ruß-
land mit seiner Gemahlin, so-
wie der Prinz von Oporto.
Sie blieben unverletzt. König
Viktor Emanuel und die Königin
fuhren sofort mittels Equipage
nach der etwa 10 Kilometer von
Nom entfernten Unglücksstätte.
Es wurden 16 Tote gesunden. Die
Zahl der Verwundeten beträgt
gegen 40. Unter den schwer Ver-
letzten befinden sich der bekannte
Pater Vannutelli, der belgische
General Buffin, dessen zwei
Söhne und Schwiegertochter
ebenfalls verwundet sind, ferner
General Driquet und der Ab-
geordnete Massimini. —
Zu den Städten, die seit
Beginn der gegenwärtig in
China herrschenden Wirren häu-
fig genannt werden, gehört auch
Shanghai, dieses wichtige Handelsemporium Ostasiens.
Es liegt in der Provinz Kiangsu am Wusungfluß, 22 Kilo-
am 19. Juni 1842 von den Engländern erobert und am
26. August dem Fremdenverkehr übergeben. Die Eröffnung
des Hafens für den auswärtigen Handel fand am 17. No-
vember 1848 statt. Jin Norden der Chinesenstadt liegt das
Europäer viertel, das den französischen, den britischen
vtteil umfaßt; in allen dreien
andere Fremde wohnhaft. Die
größte Sehenswürdigkeit der
Europäerstadt bildet sein
„Bund", die durch ihre Schön-
heit, die Ausdehnung und
Großartigkeit imponierende
Front oder Hafenstraßs des
„Settlements", wohin uns
das St raßen bild versetzt.
Die ersten europäischen An-
siedler fanden bereits eine
ziemlich breite Straße längs
des Flußufers vor, die im
Laufe der Jahre durch den
ständigen Verkehr der die
Reisboote ziehenden Ruder-
knechte entstanden war. Die
allmähliche Verbreiterung und
Bebauung dieses Weges hat
schließlich zur Herstellung die-
ses Quaiboulevards geführt, der die europäische Niederlassung
in ihrer ganzen Länge einfaßt und eine durchschnittliche
Breite von 25 Meter besitzt. Der „Bund" wird landeinwärts
von einer langen Reihe imposanter Bauten begrenzt, im eng-
lisch-indischen Stil ausgeführten Wohnhäusern der reichen Kauf-
leute, dem englischen Gerichtshof, mehreren Konsulaten, Banken,
Klubs u. s. w. Weiter landeinwärts befinden sich mehrere
Straßenbild aus dem Europäerviertel in Shanghai.
deutschen Kolonre empfing.
iHostdirektor Schellhorn
in Shanghai.
und den amerikanischen Ste
find aber auch Deutsche und
Fregattenkapitän «Lhomann,
Edler v. Nontalmar.
! Kirch
, ein ö
General De wet.
den Briten am meisten
Das Eisenbahnunglück von Lastel Giubileo bei Rom.
Ein furchtbares Eisenbahnunglück fand in der Nähe
von Nom bei Station Castel Giubileo der Linie Rom —
meter von dessen Mündung in den Jangtsekiang. Die Be-
völkerung beträgt etwa 500,000 Einwohner. Shanghai ward
hen. Der Häuserreihe gegenüber an dein Flusse liegt
öffentlicher Garten. —
Von dem österreichisch-ungarischen Geschwader in
den oftafiatischen Gewässern fand Fregattenkapitän
Thomann Edler v. Montalmar, der Komman-
dant der Fregatte „Zenta", bei der Verteidigung der
Gesandtschaften in Peking nebst drei Angehörigen des
Mannschaftsstandes der österreichischen Kriegsmarine
den Heldentod. Der Kapitän wurde im Jahre 1853
geboren, absolvierte die Firmier Marineakademie
und trat 1870 als Seekadett in die österreichische
Marine ein. 1897 wäh-
rend der internatio-
nalen Blockade von
Kreta befehligte er
dort den „Satellit".
Anfang November des-
selben Jahres zum Fre-
gattenkapitänbefördert,
erhielt v. Thomann im
September 1899 seine
Ernennung zum Kom-
mandanten der
„Zenta", als welcher
er dann nach China
beordert wurde. —
In dem Guerilla-
kriege, den die Buren
gegen die englische
ilebermacht führen, macht
General De Wet zu schaffen. Er ist offenbar einer
der kriegskundigsten Befehlshaber der Freistaatburen
und hat durch die außerordentliche Kühnheit seiner
Bewegungen und plötzlichen Ueberfälle sogar die Be-
wunderung seiner Gegner sich erzwungen. Man wird
sich noch seiner Operationen in den westlichen Distrik-
ten der Oranjeflußkolonie, sowie seines glänzenden
Rückzugs von Stormberg erinnern. Seitdem hat De Wet