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112

Das Buch für All e.

Mt 4.

Offiziers noch der Steuermann gerettet morden ist, so hat
auch das sofort eingeleitete Ermittlungsverfahren über die
wahre Ursache des Zusammenstoßes nichts Sicheres zu Tage
gefördert. Mit den: Schiffe, das einen Wert non anderthalb
Millionen Franken hatte, sind 4 Offiziere und 38 Mann um-
gekomm.m. Nur 14 Mann konnten gerettet werden.

HiiciMhMme.

Ratschläge für die Hausfrau. Von vr. Fr. Parkner.

(Nachdruck verboten.)

von Portland eine unerwartete Ueberraschung, denn
Mr. Higgins teilte in einer öffentlichen Rede nut, daß
er sich mit Missis Demars verlobt habe, und daß in
acht Tagen die Stadt eine dreifache Hochzeit, nämlich
die der Missis Demars und ihrer beiden Töchter sehen
würde.
Das mar ein Ereignis, wie es feit dem Bestehen
von Portland, dieser „zukünftigen Metropole des Nord-

glänzend bestanden hat. Besonders großartig gestaltete sich
die Beleuchtung der Ringstraße, wo, zumal auf den: Kärtner-
und Opernring, die eleganten Gebäude an Schönheit der
dekorativen Ausstattung wetteiferten, sowie die des von
F. v. Schmidt erbauten Rathauses (s. untenstehendes Bild) nebst
den angrenzenden Prachtbauten der Universität und des Parla-
mentes. Als die Lichter auf den: Rathause aufflammten,
ging durch die dichtgedrängte Menge der Zuschauer ein
freudiges Erstaunen. Der imposante Bau bot aber auch


anstaltungen von Korporationen und Vereinen abgehalten. die in der Küche verrichtet werden, vermögen unter

....

Umständen
die Gesund-
heitderHaus-
frau zu ge-
fährden und
schließlich
können auch
bei der Zu-
bereitung und
Aufbewah-
rung der
Speisen Feh-
ler begangen
werden, durch
die das ge-
sundheitliche
Wohlbefinden
der ganzen
Familie be-
einträchtigt
wird.
Wenn schon
im allgemei-
nen die Lüf-
tung der
Wohnräume
stets ausgie-
big zu gestal-
ten ist, so ist
dieses noch
notwendiger
für die Küche.
Denn erstens
ist die Tem-
peratur in der
Küche ge-
wöhnlich
ziemlich hoch,
zweitens tre-
ten aus den
Kochherden
oftmals
Feuerungs-
gase, nament-
verbreiten viels
starke Gerüche,

Westens" noch nicht dagewesen war, eine Sensation ohne-
gleichen. Die Kneipwirte machten eine ungeheure Ein-
nahme, denn alles feierte.
Leider weilte an diesem Tage kein zünftiger Ge-
schichtsschreiber in Portland, um den Jubel getreu zu
schildern, welchen die öffentliche Erklärung des Mayors
hervorrief.

wirklich einen feenhaften Anblick. Seine isolierte Lage und
die ornamentalen Formen des gotischen Stiles begünstigten
wesentlich die Wirkung der Illumination. Besondere Be-
wunderung erregten die feurigen Spitzbogen der Arkaden-
loggia, die beleuchteten Galerien der Türme, die leuchtenden
Linien des Niesendaches und die hohen Fenster des großen
Turmes. Wahrhaft beängstigend war das Gedränge vor den:
Parlament und den: Nathause. — An: festliche:: Tage selbst
wurde in der St Stephanskirche ein Hochamt abgehalten,
dein die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden
beiwohnten. Für die Wiener Garnison fand Gottesdienst in
der Votivkirche statt. Ueberhaupt waren in allen Kirchen
und Gotteshäusern Wiens Festgottesdienste veranstaltet worden.
In ähnlicher Weise, wurde der Tag in allen Städten und Orten
der Monarchie festlich begangen. Zahlreich find die wohl-
thätigen Stiftungen, die im Sinne des Monarchen in diesen
Tagen gemacht worden find. Neberall wurden festliche Ver-

lieh Kohlenoxyd, aus, und drittens
Gerichte, besonders die Kohlarten, .
durch welche die Luft verunreinigt wird. Sehr ost
findet man aber, daß gerade die Küche am aller-
wenigsten gelüftet wird. Die Hausfrauen entschul-
digen dies damit, daß sie von dein Herdfeuer er-
hitzt seien und deshalb den zum Fenster hereinströmen-
den kühlen Luftzug unangenehm empfänden.^ Man
kann es daher häufig beobachten, daß statt des Fensters
die Küchenthür geöffnet wird, um doch wenigstens
etwas die heiße und von Kochdünsten erfüllte Luft
abzuleiten.
Selbstverständlich ist ein derartiges Verfahren nicht
zu billigen, denn dadurch werden die Kochdünste in
die übrigen Wohnrüume übergeführt. Allerdings ist
es nicht zuträglich, wenn ein kalter Luftzug den er-
hitzten Körper trifft, allein dies ist nur dann zu fürchten,
wenn man die Lüftung durch das Oeffnen der unteren
Fensterflügel vornimmt. Ein solches Lüften ist un-
zweckmäßig. Denn öffnet man einen der unteren
Fensterflügel, so werden gerade die wärmsten und am
meisten durch die Kochdünste verunreinigten Luftschichten,
die unter der Decke schweben, am wenigsten abgeleitet.
Vielmehr soll die Lüftung immer durch einen der
oberen Fensterflügel vorgenommen werden. Die durch
denselben hereinströmende kalte Luft ist schwerer als
die warme Küchenluft. Infolgedessen sinkt sie zu
Boden, erwärmt sich hierbei mehr und mehr und kann
dann auf die in der Küche beschäftigten Personen nicht
mehr schädigend einwirken. Gleichzeitig wird aber

Oie Feier des 70jnhnM Geburtstages Kaiser
Frail) Lolephs I.
(Siche ÄaS obeusiehendc Bild.)
j^sn: 18. August 1900 feierte Franz Joseph I., Kaiser von
Oesterreich und König von Ungarn, die Vollendung seines
siebzigsten Lebensjahres. Er selbst beging den Tag zu Ischl
in: Kreise seiner Familie. In Wien, das reichen Festschmuck
angelegt hatte, wurde an: 17. im Sitzungssaal des Rathauses
eine Festsitzung des Gemeinderats abgehalten, Der Bürger-
nreister I)r. Lueger hielt die Festrede, die mit einen: dreifachen
Hoch auf den Kaiser schloß, worauf stehend die National-
hymne gesungen wurde. Darauf fand die Enthüllung von
Gedenktafeln zur Erinnerung an das fünfzigjährige Regierungs-
jubiläum des Kaisers in: Jahre 1898 statt. Eine Deputation
sämtlicher Rektoren der deutschen Universitäten Oesterreichs
übergab den: Kultusminister v. Härtel eine Huldigungsadresse
für den Kaiser. Am Abend des 17. fand eine allgemeine
Illumination statt, die sich bis in die entferntesten Stadtteile
Wiens erstreckte. Sie war glänzender und großartiger als alle
früheren derartigen Veranstaltungen, denn sie harte einzelne
Schaustücke von einer Pracht und einem Umfange aufzu-
weisen, deren Herstellung in früheren Zeiten gar nicht mög-
lich gewesen wäre. Die diesmalige Illumination war zu-
gleich ein Triumph des elektrischen Lichtes und bot der elektro-
technischen Industrie Wiens Gelegenheit zur Probe ihrer
Leistungsfähigkeit, die sie in: wahren Sinne des Wortes

Ire Aeier des 70jährigen Geburtstages Kaiser Kranz Josephs I. von Oesterreich in Wien: Illumination des Itathanses.
Nech ciner Photographie voir R. Lechners Hofbnchhaudlung (Will). Müller) in Wien.

Wenn aber liebenswürdige Witwen und Mädchen
unter den Leserinnen nach der Lektüre vorstehender
Zeilen den Entschluß fassen sollten, nach Portland in
Idaho,auszuwandern, um dort Männer aus der Ehe-
losigkeit zu erretten, so mögen sie es sich gesagt sein
lassen, daß Portland jetzt überhaupt keine Bevölkerung
mehr hat, weder weibliche noch männliche. Die Stadt
liegt in Trümmern und verfällt mehr und mehr.
Nach zehn-
jährigen: Be-
steh e n Port-
lands waren
nämiich die
Wälder in so
weitem Um-
kreise abge-
holzt, daß der
Holzhandel
in Portland
vollständig

Holzfäller
und Holz-
händler zogen
weiter nach
Westen, ihnen
folgten die
anderen Be-
wohner, die
Krämer und
Kneipwirte,
und heute ist
dasehemalige
Portland eine
verlassene
Stadt, wie
man sie häu-
fig in Nord-
amerikas We-
sten findet.
Die Häuser,
die noch stehen
blieben,fallen
in Trümmer,
bald wird
nichts mehr
übrig sein von
der einstigen
Herrlichkeit,
und Portland
würde viel-
leicht ganz
vergessen, wenn wir nicht die vorstehende wahrheits-
getreue Episode aus seinem kurzen aber glorreichen Be-
stehen hier ausgezeichnet hätten.

ie Küche ist das Reich der Hausfrau. Hier
verweilt sie nicht nur einen großen Teil
des Tages, sondern sie arbeitet und schasst
auch angestrengt darin. Daher sollte zu-
nächst die Küche selbst so gehalten werden, daß sie der
Hausfrau einen möglichst gesunden Aufenthalt dar-
bietet. Aber das ist nur die eine Seite der Hygieine,
die auf die Küche Bezug hat. Denn auch die Arbeiten,

Oer ltulergstttg des „Framse".
(Siche da? Bild aus Seile 113.)
^ie französische Kriegsmarine hat einen schweren Verlust
erlitten durch den Untergang des Torpedobootzerstörers
„Framöe" während der jüngsten Flottenmanöver an der süd-
spanischen Küste. Das Unglück wurde veranlaßt durch einen
Zusammenstoß des „Framöe" mit dem Panzerschiff „Brennus",
dessen Ursache ein falsches Manöver des „Framöe" war. Die
Offiziere des „Brennus", die Augenzeugen der Katastrophe
waren und von denen einer auch die Zeichnung geliefert
hat, nach welcher unser Bild auf S. 113 hergestellt ist,
schildern den Vorgang folgendermaßen: Das Geschwader fuhr
in der Nacht von: 11. zum IN August nach der Meerenge
von Gibraltar und zwar in der Kiellinie mit einer Ge-
schwindigkeit von 10 Knoten Die Nacht war ruhig, der
Mond schien. Gegen Mitternacht wollte Admiral Fournier
dein Kreuzer „Foudre" durch „Framöe" Befehle zugehen lassen.
Er befahl daher den: Torpedobootzerstörer, sich den: „Brennus"
zu nähern, „Framöe" kam mit einer Schnelligkeit von 16 Knoten
angefahren. Der Kommandant des „Framöe", Demauduit,
glaubte, daß sein Schiff sich dein „Brennus" zu sehr genähert
habe und gab Befehl, 20 Striche nach links zu fahren. Der
Befehl wurde falsch verstanden. Der Steuermann fuhr statt
nach links nach rechts. „Framöe" geriet auf diese Weise mit
der Längsseite vor den Vordersteven des Panzerschiffes, warf
sich sofort ans die Seite und schlug um. Die Mannschaft
schlief und kam uni, da sie völlig eingeschlossen war. Kom-
mandant Demauduit hielt sich an der Schisfswand ange-
klammert und verweigerte entschieden den Beistand des
Bootsmanns des „BrennuS", der sich ihn: in einem Boote
näherte; „Mut, Leute!" rief er, „sucht euch zu retten! Lebt
wohl!" Dann wurde er von den Wellen erfaßt. Nach drei
Minuten ging der „Framöe" unter. Da weder einer der
 
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