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540

Das B u ch f ü r A l l e.

HM 20.

??ltitilopennrken, vornehmlich die größeren, wie Elen und Sand-
hirsch , sind im Berschwinden begriffen, während der Büffel,
außer in einem Teile- des Knplandes, wo er gehegt wird,
sich nur uoch in den portugiesischen Besitzungen am Zambesi
und an der Ostküste vorsindet.
Der Strauß würde jetzt auch wohl auf die Wüste Kalahari

sagte Gon-
TageS be-

Die Giraffe ist sehr selten geworden, es giebt nur noch
eine Herde im Süden des Matabelelandes und eine größere
Anzahl in der Wüste Kalahari. Auch das Zebra und viele

Einer
bereits ein
noch immer
die er ihm

Giraffe vor. Es gab eine unglaubliche Menge von Antilopen
— man hat 39 Arten gezählt — ferner zwei Arten des Zebra;
auch das Quagga und der Büffel, ebenso gewaltig wie ge-
fährlich, lebten hier. Wohl nirgends in
der Welt hätte man eine so große Menge
schöner Tiere sehen, oder eine größere
Menge gefährlicher jagen können.
Alles dies ist wesentlich anders ge-
worden. Als die Holländer sich zuerst
am Kap niederließen, waren die Löwen
so häufig, daß sie fast tagtäglich das
Leben der Ansiedler bedrohten. Man
zeigt noch eine Stelle in dem zum Parla-
mentsgebäude der Kapstadt gehörigem
Lustgarten, wo ein Löwe im Parke des
Kommandanten erlegt wurde. Im
Jahre 1653 befürchtete mau, daß Löweu
das Fort stürmen würden, um sich der
darin befindlichen Schafe zu bemächti-
gen, und noch im Jahre 1644 würben
in Sicht des heutigen Kastells neun
Kühe von ihnen zerrissen. Heute giebt
es im Kapland nur uoch wenige Löwen
in den Dickichten, welche den Oranje-
fluß säumen. Im Jahre 1854, als der
Oranjefreistaatunabhängig wurde, waren
sie dort in großer Zahl vorhanden, sie
sind aber seitdem gänzlich ausgerottet.
Im Norden Transvaals, sonne in den
wilderen Gegenden des Zulu- und Bet-
schuanalandes kommt der Löwe noch
stellenweise vor, allein man kann diese
Gegenden durchwandern, ohne auch nur
Gelegenheit zu haben, sein nächtliches
Gebrüll zu hören.
Auch der Leopard ist so ziemlich ver-
schwunden und kleinere Raubtiere, vor-

worden; dagegen giebt es uoch viele
Hpänen.
Elefanten streiften früher in großen
Herden in den bewaldeten Gegenden
umher, sind aber jetzt aus dem Kap-
laude, Natal und Transvaal vertrieben.
Wild wird der Elefant nur uoch an
der Ostküste südlich von: Zambesi und
hie und da in der Nähe dieses Flusses
gefunden. Aber auch aus diesen Gegen-
den wird er bald verschwinden, wenn
er nicht besonders geschützt wird. Ein
ähnliches Schicksal erwartet das Nas-
horn, welches früher am Kap häufig
angetroffen wurde und deren eines ein-
mal den Wagen eines holländischen
Gouverneurs umgeworfen hat. Die
weiße, größere Art ist jetzt beinahe
ausgestorben, während das schwarze
Nashorn auch im Norden selten ge-
worden ist. Dein Flußpferde, das
durch seinen Aufenthalt im Wasser ge-
schützt wird, ist es Lesser ergangen; in
den Gewässern des Pungwe, Limpopo
und anderer Flüsse Portugiesisch-Ost-
afrikas kann man es noch tauchen und
herumplätschern sehen.
Auch das Krokodil hält stand; es
ist für Vieh, das zum Flusse hinunter-
steigt, um zu trinkeu, noch immer recht
gefährlich. Im Zululand, die ganze
Ostküste entlang und in den Flüssen des
Maschona- und Matabelelandes giebt
es kaum eine Lache, die nicht einige dieser furchtbaren Saurier
beherbergt. Der berüchtigte König Lobengula warf zuweilen
Leute, die sein Mißfallen erregt hatten, an Händen und
Füßen gebunden, in den Fluß und diesen Ungeheuern zum
Fräße vor; er litt auch nicht, daß diese getötet wurden,
wahrscheinlich weil sie einigen Stämmen als heilig galten.

daun fragte er:
„Zndeck!"
„Nun dann,
zu warten. I.., .-, . . . . - -
bereits beim Buchstaben D. In zehn bis fünfzehn Jahren
werden Sie sicher Ihr Geld haben." "

i beschränkt sein, wenn mau uicht im Knplande große Farmen
angelegt hätte, wo junge Strauße ihrer Federn wegen auf-
- gezogen werden Auf diesen Farmen kann inan große Mengen
von ihnen sehen; es giebt auch keinen
schöneren Anblick, als zwei alte Vögel
mit einer ganzen Schar junger hinter
ihnen dahinrennen zu sehen. Obschon
jetzt in gewissem Sinne Haustiere, sind
sie doch oft gefährlich, da fie mit großer
Kraft nach vorn und unten ausschlagen
können, und wen sie einmal nieder-
geworfen haben und mit ihren Klauen
bearbeiten, der hat wenig Aussicht, mit
seinem Leben davon zu kommen. Glück-
licherweise ist es leicht, sie mit einem Stock
oder Regenschirm zu verscheuchen; es
wird deshalb gewarnt, nie ohne eine
derartige Waffe eine Straußenfarm zu
betreten. C. T
Indische Tänzerinnen in Merlin.
König Friedrich Wilhelm III. von Preu-
ßen unterstützte die Berliner Universität
mit 10,000 Thalern jährlich, um speziell
das Studium der indischen Sprache zu
fördern. In den dreißiger Jahren nun
hatten indische Bajaderen auf einer Ber-
liner Bühne getanzt, und wurden auch
zu einer Vorstellung im königlichen Haus-
theater zugelassen. Um sich mit ihnen
zu unterhalten, wurden die besten Orien-
talisten und Professoren der indischen
Litteratur gleichfalls geladen und er-
schienen mit schweren Wörterbüchern im
königlichen Schloß. Aber jede Unter-
haltung mar vergebens, die guten Pro-
fessoren radebrechten in Sanskrit und
Prakrit, und die Bajaderen spra-
chen irgend einen modernen Volksdia-
lekt Indiens, so daß eine Verständi-
gung nur in gebrochenem Englisch
möglich war, das glücklicherweise die
Bajaderen besser als mancher Professor
kannten.
Der König, der dem Ganzen längere
Zeit als stummer Zuhörer beigewohnt,
erhob sich schließlich und sagte halb
spöttisch, halb ärgerlich: „Da gebe ich
nun Jahr für Jahr 10,000 blanke
Thaler für die Beförderung orientali-
scher Studien, und nun mal einer
sprechen soll, da kann er nichts."
A. D. B
Schlimme Aussichten. — Zu den
beriihmtesten Schuldenmachern des zwei-
ten Kaiserreichs gehörte der Baron
Gaston de Gonfleurs. Unerwarteter-
weise machte er in vorgerücktem Alter
eine größere Erbschaft und fing au,
seine Gläubiger zu bezahlen. Einer
derselben jedoch — auch
alter Mann — mahnte ihn
vergeblich um die Summe
schuldig war.
„Aber lieber Freund,"
fleurs, als er ihm eines —-
gegnete, „was wollen >Lie denn, ich bin
ja im Begriff., meine Gläubiger zu be-
friedigen."
„Aber, Herr Baron, warum ver-
gessen Sie gerade mich?"
Gonfleurs versank in Nachdenken,
.Wie heißen Sie doch gleich?"
lieber Freund, brauchen Sie nicht mehr lange
Ich bezahle nämlich alphabetisch. Jetzt bin ich


Yerlteck-Ziätsel.
Marienwerder, Andacht, Kongosiaat, Glockenblume, L o ü g-
fellow, Philippopcl, Gumbinnen, Schornstein, Bnchhn ad-
lung, Kleopatra, Kreisgcricht, Paradies.
In jedem der obigen Wörter ist ein anderes Wort versteckt. — Hat mau
Himmelsrichtung, 4. eine Körperzierde, 5. eine Schuhbekleidung, v einen
Flus; in Italien, 7. einen Gebirgtzflusj. 8. ein Gesangsstück, 9. einen Körper-
teil, 10 den Namen mehrerer Päpste, II. einen männlichen Vornamen,
12. einen Bestandteil des Wagens. Hans v. d Mürz.

Gharade. (Viersilbig)
,^Das beste Weib hab' ich!" — „Nein ich!"
Der erste spricht: „Was mir gefällt,
Ist, wenn die Fran auf Ordnung halt
Die beiden ersten mnsz sie sein,
Dann glänzt das Hans stets blank und rein!"
Der zweite drauf: „Ich lobe mir
Vor allem Silbe drei und vier.
Wie glücklich der zu jeder Frist,
Dess' Weib die beiden Silben ist!"
Ein dritter hört's: „Was streitet ihr?
Macht sic das Leben mir so schwer!"
Anna Nicolai.
Auslösung folgt im nächsten Heft.

Milder-Mtsel.


Auslösung des Milder-Massels vom 19. Sefl:

^ogogriph.
Mein Leben war voll Bitterkeit.
sind alt mein bcrbes Weh
Verkündete in jener Zeit
Der Welt das Wort nut e.
Dach seit daS Wort mii u die Brust
Mir wundersam durchglüht.
Ist wie durch Zauberei die Lust
Am Leben neu erblüht.
Das- WorUmit o, sonst schlimm entstellt
Durch meinen trüben Sinn,
Verkündet nun der ganzen Welt,
Wie sehr ich glücklieb bin.
Leo Ziegler.
Auflösung folgt im nächsten Heft.

Auslösungen vom 19. Kost:
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II
des Rätsels: der Buchstabe F.
des Homonyms-: Ausgefallen.

AUe L'ovdelilrltcn.
.eperansgegebcn unter verantwortlicher Redaktion von a beodor Preund,
Druck und Verlag der U u i o n D eu ts chc V c rl ag S g c s cl l s ch n f I in Stuttgart ,
 
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