5/2 Das B ii ch f li r All e.
Heft 22.
lichei: Thätigkeit im Jahre 1879 eine mehrmonatige Reise
der dortigen Postverhältnisse
gemacht und ist vielfach im
Auslände zum Abschluß von
Verträgen thätig gewesen, so
1885 in Aegypten nnd 1898
in Rußland. —
Der englische Thronfolger,
der Herzog Georg von
Cornwall u n d P o r t
(geboren 3. Juni 1865) und
seine Gemahlin Mary,
eine geborene Fürstin von
Teck (geboren 26. Mai 1867)
haben an Bord der Dampf-
jacht „Ophir" den Boden
Alt-Englands verlassen, um
die bedeutendsten britischen
Kolonien zu besuchen. Der
Herzog eröffnete am 9. Mai
das erste australische Bun-
desparlament in Melbourne,
wobei er ein Telegramm sei-
nes Vaters, König Eduards,
verlas, in dem dieser dem
1960 begründeten neuen Bun-
desstaate Glück und Gedeihen wünschte. —
Geheimrat Theodor Möller, der neue Han-
de l s m in i st e r, welcher in einigen Monaten sein 61. Le-
bensjahr vollenden wird, ist seit 1890 Mitglied des Reichs
tags, seit 1893 des preußische!: Abgeordnetenhauses. Ihm
gehört die von ihm begründete Maschinenfabrik in Kupfer-
hammer bei Brackwede im Teutoburger Wald und eine
große, von seinen: Vater ins Leben gerufene Gerberei. Außer-
dem ist er an der Leitung einer ganzen Reihe von indu-
strielle!: Werken und Korporationen beteiligt. —
In Griechenland ist man
neuerdings eifrig bemüht,
die Pflege der körperliche!:
Hebungen, die bei den Heile-
nei: ii: so hoher Blüte stand,
zu fördern. Kürzlich wurden
voi: der Schuljugend
Athens in: Stadio n
g y in i: ast i s ch e Spiele ver-
anstaltet, welche eii: Umzug
der von ihren Lehrern
geführten Schüler eröff-
nete. Das Stadion war die
antike Rennbahn, welche für
die Panathenäischen Spiele
als Schauplatz diente und
über 40,000 Zuschauer faßte.
Der Hintere, verschüttete Teil
ist erst in dei:Jahren 1869und
1870 wieder freigelegt worden.
Das Stadion wird auch zu
den volkstümlichen Wettkämpfen benutzt, die alle paar Jahre
als eine Erneuerung der Olympischei: Spiele veranstaltet
werden. —
Die neue Handelshochschule inKötu, die jüngst
ii: außerordentlich feierlicher Weise eröffnet wurde, ist
bekanntlich die erste selbständige handelswisfenschaftliche
Hochschule in Deutschland. Der stolze Prachtbau an: Hansa-
ring ist nach den Plänen des Kölner Stadtbaurats Hei-
mann in spätgotischen Formen ausgeführt. Ueber dem
Hauptvestibül baut sich ein 35 Nieter hoher Giebel auf,
nach Amerika zum Studium
Reinhold Rrätke,
durch das Gesetz von: 9. Juli
Theodor Möller,
Nach einer Pbotographie von
Jul. Braatz (gnb. L. Michelis)
der von drei
große«: goti-
sche«:, nach köl-
nische!: Mu-
stern profilier-
te«: Fenstern
durchbrochen
wird', hinter
denen sich die
Aula befindet.
Die ganze Fas-
sade ist in
Sandstein und
Tuffstein aus-
geführt; das
Dach, aus dem
große, mit
gotischen Aus-
sätzen versehene
Fenster heraus-
wachsen, ist mit
glasiertei:
Pfannen in
Teppichmuster
gedeckt. Der
figürliche
Schmuck der Hauptfasfade, darunter eii: allegorischer Fries,
fehlt noch. Auf den noch leere,: Postamenten soll die alte und
neue Zeit durch Persönlichkeiten verewigt werden, die für
vier Repräsen-
tanten des köl-
nische,: Han-
dels im 19.
Jahrhundert
vergegenwärti-
ge!: : den ersten
Handelskam-
merpräsidenten
Friedr. Karl
Heimann
(Urgroßvater
des Baulei-
ters), den für
die Hebung der
Dampfschiff-
fahrt verdien-
te!: Heinrich
Merkens,
dei: spätere,:
Minister
Camphau-
sen und den
ehemalige!:
Kaufmann
Gustav v. Me-
viffen, der durch sei«: Vermächtnis der eigentliche Grün-
der der Kölner Handelshochschule geworden ist. Das Ge-
bäude bedeckt eine,: Flächenraum von 1489 Quadratmeter
Herzog und Herzogin von Cornwall und Dork.
Die neue Handelshochschule in Köln.
den kölnischen Handel von Bedeutung gewesen find.
Unter anderen ist dafür der Mathematiker und Geograph
Mercator ausersehen; die Mitte Les Gebäudes soll die
und hat eine,: Gesamtum-
sang von 278,«s Nieter. —
Der Land w i r t-
sch a fts mi n iste r Vik-
tor v. Podbielski ist
au: 26. Februar 1844 in
Frankfurt a. O. als Sohn
des nachmaligen General-
quartiermeisters in:
Kriege von 1870/71 ge-
boren. In: Kadettencorps
erzogen, trat er 1862 als
Leutnant in das 11. Uln-
nenregiment, war in:
Kriege voi: 1866 Adju-
tant der 6. Infanterie-
division, während des
deutsch-französischen
Krieges Generalstabsoffi-
zier beim Generalkom-
mando des 10. Armee-
corps und wurde 1871 ii:
dei: Großen Generalstab
einrangiert. Seit 1878
Major, wurde er 1885
Kommandeur des 3. Hu-
sarenregiments, 1888
Oberst und 1890 Kom-
mandeur der 34. Ka-
valleriebrigade. 1891
nahm er als General-
major seine,: Abschied
und widmete sich der
Bewirtschaftung seines
Rittergutes Dallmin in:
Kreise Westprignitz. Seit 1893 vertrat er den Wahlkreis I
Potsdam (Westprignitz) im Reichstage, wo er ein auch ii:
den Kommissionen hervorragend thätiges Mitglied der kon-
servativen Partei
Die gymnastischen Spiele der Schuljugend Athens in: Stadions Umzug der von ihren Lehrern geführten Schüler
ivar. Seit dem
30. Juni 1897 stand
er als Nachfolger
v. Stephans an der
Spitze der Neichs-
postverwaltung. —
Freihe r r
Georg v. Rhein-
baben, der jetzige
Finanzminister,
ist am 21. August
1855 in Frank-
furt a. O. geboren.
Sein Vater fiel im
Kriege 1866 als
Major im Leibre-
gimentNr. 8. Georg
v. Nheinbaben trat
1876 als Refereu-
Diktor v. jOodbielski.
dar in den Justiz-
dienst ein und wurde 1882 Gerichtsassessor, «vorauf
er zur Verwaltung übertrat und in Schleswig thätig
war. 1885 wnrde
er als Hilfsarbei
ter in das Finanz-
ministerium beru-
fen, 1888 zum Ne-
gierungsrat, 1889
zum Geheimen
Finanzrat und vor-
tragenden Rat im
Finanzministerium
ernannt. 1892 zum
Geheimen Ober-
sinanzrat befördert,
wurde er 1896 Re-
gierungspräsident
in Düsseldorf und
am 3. September
1899 Minister des
Innern.
Frhr. v. Rheinbabeu,
Heft 22.
lichei: Thätigkeit im Jahre 1879 eine mehrmonatige Reise
der dortigen Postverhältnisse
gemacht und ist vielfach im
Auslände zum Abschluß von
Verträgen thätig gewesen, so
1885 in Aegypten nnd 1898
in Rußland. —
Der englische Thronfolger,
der Herzog Georg von
Cornwall u n d P o r t
(geboren 3. Juni 1865) und
seine Gemahlin Mary,
eine geborene Fürstin von
Teck (geboren 26. Mai 1867)
haben an Bord der Dampf-
jacht „Ophir" den Boden
Alt-Englands verlassen, um
die bedeutendsten britischen
Kolonien zu besuchen. Der
Herzog eröffnete am 9. Mai
das erste australische Bun-
desparlament in Melbourne,
wobei er ein Telegramm sei-
nes Vaters, König Eduards,
verlas, in dem dieser dem
1960 begründeten neuen Bun-
desstaate Glück und Gedeihen wünschte. —
Geheimrat Theodor Möller, der neue Han-
de l s m in i st e r, welcher in einigen Monaten sein 61. Le-
bensjahr vollenden wird, ist seit 1890 Mitglied des Reichs
tags, seit 1893 des preußische!: Abgeordnetenhauses. Ihm
gehört die von ihm begründete Maschinenfabrik in Kupfer-
hammer bei Brackwede im Teutoburger Wald und eine
große, von seinen: Vater ins Leben gerufene Gerberei. Außer-
dem ist er an der Leitung einer ganzen Reihe von indu-
strielle!: Werken und Korporationen beteiligt. —
In Griechenland ist man
neuerdings eifrig bemüht,
die Pflege der körperliche!:
Hebungen, die bei den Heile-
nei: ii: so hoher Blüte stand,
zu fördern. Kürzlich wurden
voi: der Schuljugend
Athens in: Stadio n
g y in i: ast i s ch e Spiele ver-
anstaltet, welche eii: Umzug
der von ihren Lehrern
geführten Schüler eröff-
nete. Das Stadion war die
antike Rennbahn, welche für
die Panathenäischen Spiele
als Schauplatz diente und
über 40,000 Zuschauer faßte.
Der Hintere, verschüttete Teil
ist erst in dei:Jahren 1869und
1870 wieder freigelegt worden.
Das Stadion wird auch zu
den volkstümlichen Wettkämpfen benutzt, die alle paar Jahre
als eine Erneuerung der Olympischei: Spiele veranstaltet
werden. —
Die neue Handelshochschule inKötu, die jüngst
ii: außerordentlich feierlicher Weise eröffnet wurde, ist
bekanntlich die erste selbständige handelswisfenschaftliche
Hochschule in Deutschland. Der stolze Prachtbau an: Hansa-
ring ist nach den Plänen des Kölner Stadtbaurats Hei-
mann in spätgotischen Formen ausgeführt. Ueber dem
Hauptvestibül baut sich ein 35 Nieter hoher Giebel auf,
nach Amerika zum Studium
Reinhold Rrätke,
durch das Gesetz von: 9. Juli
Theodor Möller,
Nach einer Pbotographie von
Jul. Braatz (gnb. L. Michelis)
der von drei
große«: goti-
sche«:, nach köl-
nische!: Mu-
stern profilier-
te«: Fenstern
durchbrochen
wird', hinter
denen sich die
Aula befindet.
Die ganze Fas-
sade ist in
Sandstein und
Tuffstein aus-
geführt; das
Dach, aus dem
große, mit
gotischen Aus-
sätzen versehene
Fenster heraus-
wachsen, ist mit
glasiertei:
Pfannen in
Teppichmuster
gedeckt. Der
figürliche
Schmuck der Hauptfasfade, darunter eii: allegorischer Fries,
fehlt noch. Auf den noch leere,: Postamenten soll die alte und
neue Zeit durch Persönlichkeiten verewigt werden, die für
vier Repräsen-
tanten des köl-
nische,: Han-
dels im 19.
Jahrhundert
vergegenwärti-
ge!: : den ersten
Handelskam-
merpräsidenten
Friedr. Karl
Heimann
(Urgroßvater
des Baulei-
ters), den für
die Hebung der
Dampfschiff-
fahrt verdien-
te!: Heinrich
Merkens,
dei: spätere,:
Minister
Camphau-
sen und den
ehemalige!:
Kaufmann
Gustav v. Me-
viffen, der durch sei«: Vermächtnis der eigentliche Grün-
der der Kölner Handelshochschule geworden ist. Das Ge-
bäude bedeckt eine,: Flächenraum von 1489 Quadratmeter
Herzog und Herzogin von Cornwall und Dork.
Die neue Handelshochschule in Köln.
den kölnischen Handel von Bedeutung gewesen find.
Unter anderen ist dafür der Mathematiker und Geograph
Mercator ausersehen; die Mitte Les Gebäudes soll die
und hat eine,: Gesamtum-
sang von 278,«s Nieter. —
Der Land w i r t-
sch a fts mi n iste r Vik-
tor v. Podbielski ist
au: 26. Februar 1844 in
Frankfurt a. O. als Sohn
des nachmaligen General-
quartiermeisters in:
Kriege von 1870/71 ge-
boren. In: Kadettencorps
erzogen, trat er 1862 als
Leutnant in das 11. Uln-
nenregiment, war in:
Kriege voi: 1866 Adju-
tant der 6. Infanterie-
division, während des
deutsch-französischen
Krieges Generalstabsoffi-
zier beim Generalkom-
mando des 10. Armee-
corps und wurde 1871 ii:
dei: Großen Generalstab
einrangiert. Seit 1878
Major, wurde er 1885
Kommandeur des 3. Hu-
sarenregiments, 1888
Oberst und 1890 Kom-
mandeur der 34. Ka-
valleriebrigade. 1891
nahm er als General-
major seine,: Abschied
und widmete sich der
Bewirtschaftung seines
Rittergutes Dallmin in:
Kreise Westprignitz. Seit 1893 vertrat er den Wahlkreis I
Potsdam (Westprignitz) im Reichstage, wo er ein auch ii:
den Kommissionen hervorragend thätiges Mitglied der kon-
servativen Partei
Die gymnastischen Spiele der Schuljugend Athens in: Stadions Umzug der von ihren Lehrern geführten Schüler
ivar. Seit dem
30. Juni 1897 stand
er als Nachfolger
v. Stephans an der
Spitze der Neichs-
postverwaltung. —
Freihe r r
Georg v. Rhein-
baben, der jetzige
Finanzminister,
ist am 21. August
1855 in Frank-
furt a. O. geboren.
Sein Vater fiel im
Kriege 1866 als
Major im Leibre-
gimentNr. 8. Georg
v. Nheinbaben trat
1876 als Refereu-
Diktor v. jOodbielski.
dar in den Justiz-
dienst ein und wurde 1882 Gerichtsassessor, «vorauf
er zur Verwaltung übertrat und in Schleswig thätig
war. 1885 wnrde
er als Hilfsarbei
ter in das Finanz-
ministerium beru-
fen, 1888 zum Ne-
gierungsrat, 1889
zum Geheimen
Finanzrat und vor-
tragenden Rat im
Finanzministerium
ernannt. 1892 zum
Geheimen Ober-
sinanzrat befördert,
wurde er 1896 Re-
gierungspräsident
in Düsseldorf und
am 3. September
1899 Minister des
Innern.
Frhr. v. Rheinbabeu,