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Varzin

Graf wilhelin Bismarck si.

Hannover
1895 zum
von Ost-
Von 1878
als Vertreter des Wahlkreises Mühlhausen

><^anz unerwartet starb in der Vollkraft der Jahre der
zweite Sohn des Altreichskanzlers, Gras Wilhelm
Bismarck, Oberpräsident der Provinz Ostpreußen, zu "
an einer Bauchfellentzündung.
Er war am 1. August 1852
als zweiter Sohn Otto v. Bis-
marcks in Frankfurt a. M. ge-
boren. Er besuchte von 1866
bis 1869 das Friedrich-Wer-
dersche Gymnasium in Berlin,
studierte in Bonn Staats -
Wissenschaften, machte den
Feldzug 1870/71 als Ordon-
nanzoffizier des Generals
v. Manteuffel im 1. Dragoner-
regiment nut und wurde nach
Bekleidung verschiedener
Posten im Jahre 1885 Land-
rat des Kreises Hanau. 1889
wurde er zum Regierungs-
präsidenten in
und im März
Oberpräfidenten
preußen ernannt,
bis 1881 war er
in Thüringen Mitglied des Reichstages. Nachdem er sich
1885 mit seiner Base Sibylla v. Arnim vermählt hatte, wur-
den ihm drei Töchter und 1896 ein Sohn geboren. —

Erklärung der Befreiung von der französisch-bonapartistischen
Herrschaft und der Vereinigung mit der Eidgenossenschaft
nachgebildet war. Zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags be-
wegte sich ein großer Festzug durch die flaggen- und
blumengeschmück-
ten Straßen der
Stadt bis zum
Port Noir, wo sich
nun gegen halb
5 Uhr die Haupt-
feier abspielte. Die
„Genfer Flottille"
verließ den Hafen,
um die gleichzeitig
von Vermoise ab-
fahrende
„Schweizer Flot-
tille" zu begrü-
ßen. Diese bestand
aus vier Fahr-
zeugen, die, ganz
in Blumen, Bän-
der und Fahnen
gehüllt, einen ent-
zückenden Anblick
gewährten. Dem
ersten davon, einer
in eine blühende

der Fortschrittspartei inne hatte. Als 1880 die Sezession in
der nationalliberalen Partei stattfand, schied auch Staufsen-
berg aus ihr aus. In den letzten Jahren seiner parlamen-
tarischen Wirksamkeit hatte er viel durch Krankheit zu leiden.

Herr Schenck v.
Stauffenberg ist
am 3. Juni auf sei-
nem Gute Nißtissen
in Württemberg,
67 Jahre alt, gestor-
ben. Geboren war
er am 3. August
1834 in Würzburg,
trat nach beendeten
Studien in den
bayerischen Justiz-
dienst, den er aber
1866 verließ. Viele

Laube umgewandel-
ten Barke, ent-
stieg in Port Noir
der Präsident und
begrüßte und be-
glückwünschte das
Kantonsoberhaupt.-

Die geschmückte Barke des Präsidenten.
1893 schied er für immer aus dem Reichstage aus. Von 1873
bis 1875 war er Präsident des bayerischen Abgeordneten-
hauses, von 1876 bis 1879 erster Vizepräsident des Reichstages
neben Forckenbeck. —
Die Exkönigin Ranavalo von Madagaskar, welche
seit zwei Jahren in Algier mit einer jährlichen Pension von
25,000 Franken lebt, die ihr die französische Regierung nach
der Entthronung ausgesetzt hat, ist zu einem vierwöchent-
lichen Aufenthalte in Paris angekommen. Mehrere Blätter
haben die übergroße Sparsamkeit getadelt, mit der die für
die Königin, ihrs Tante Rasnafindrana und ihre siebenjährige
Nichte gemietete Privatwohnung eingerichtet sei. Die Ex-
königin unternimmt zahlreiche Spazierfahrten durch die
Straßen von Paris, bei denen, wie ihre Begleiter ver-
sichern, das ganze Straßenbild, das Menschengetriebe, die
Wagen und Omnibusse ihr lebhaftes Entzücken Hervorrufen.
Besonderes Vergnügen soll es ihr auch machen, so viel Auf-
merksamkeit unter dem Publikum zu erregen, wohl ein Rest
der Souveränitätsgefühle dieser bronzebraunen Exkönigin. —
Einen historischen Festtag, den sogenannten „Weiber-
braten", feiern alle fünf Jahre die Milchverkäuferinnen
des nahe bei Speier gelegenen Dorfes Berg Hausen. Vor




Franz Freiherr
Schenck r>. Stauffenberg ch.

ker an der Spitze des linken Flügels
Partei i

Das Fest der Einverleibung des Kantons Genf in die schweizerische Eidgenossenschaft in Gens:
Derlesung der „Proklamation" vor dein Dufour-Denkmal.

zu donnern. Die „Garde von

mehr als zweihundert Jahren — genau ist der Zeitpunkt
nicht mehr festzustellen — haben nämlich ihre Vorgängerinnen,
die schon damals die Stadt Speier mit Milch versorgten,
eine hochherzige Rettungsthat vollbracht. Als sie eines
Morgens dorthin zu Markte zogen, begann das an der Straße

Jahre lang stand
Staufsenberg mit
Forckenbeck und Las-
der nationalliberalen
im Reichstag, während er in Bayern die Führerschaft

Am 1. Juni wurde das Fest der Einverleibung des
Kantons Genf in die schweizerische Eidgenossen-
schaft in der herrlich am Genfersee gelegenen Kantonshaupt-
stadt in ungemein prunkvoller Weise begangen. Mitte April
1798 waren die Franzosen in die Stadt Gens eingezogen
und hatten sie mit ihrem Gebiet der französischen Republik
einverleibt; erst nach Napoleons Sturz wurde sie Mitglied
der Eidgenossenschaft. Ain 1. Juni 1814 landeten die

der Eidgenossenschaft.
Schweizer Truppen in
dem Port Noir von
Genf, und es erfolgte
sodann die Vereinigung
dieses Kantons mit
den übrigen der Eid-
genossenschaft. Das
Nationalfest fand bei
prachtvollem, wenn
auch sehr heißem Wet-
ter unter einem wol-
kenlosen Himmel statt,
der die wunderbare
Aussicht auf die Mont-
blanc - Kette von der
großen Brücke gestat-
tete. Am Vormittag
fanden Festgottes-
dieirste statt, und um
12 Uhr begannen die
Glocken aller Kirchen
zu läuten, und die Kanonen zu donnern. Die „Garde von
1814" in ihren malerischen rot-weißen Uniformen und in
ungeheuren Bärenmützen zog auf. Ihr Anführer verlas an
verschiedenen Punkten, so auch auf der Place Neuve vor
dem Dufour-Denkmal eine „Proklamation", die der

Exkönigin Ranavalo von Madagaskar auf einer Spazierfahrt durch die Straßen von Paris.
 
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