- Teilbiläcr -
^er in Ragaz verstorbene ehemalige deutsche Reichskanzler,
Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst,
wurde auf dein Friedhöfe zu Schillingsfürst feierlich bei-
gesetzt. In der Kapelle des Schlosses hatte zuvor die Ein-
segnung der Leiche durch den Domkapitular Schädler-
Bamberg stattgefunden. Der Kronprinz, als Vertreter
Wasser aufzunehmen vermag, und aus dem der durch die
intensive Sonnenhitze erzeugte Dampf mittels eines biegsamen
Rohrs aus Phosphorbronze nach der Maschine geleitet wird.
Das Kondenswasser wird wieder dem Kessel zugeführt. Die
Maschine arbeitet durchschnittlich mit 10 Pferdekrnsten und
ist im stände, 6350 Liter Wasser in der Minute zu fördern.
Ihre Thntigkeit beginnt eine
Stunde nach Sonnenaufgang,
um eine halbe Stunde vor
Sonnenuntergang zu enden.
Durch eine sehr sinnreiche Ge-
rüstanordnung ist der Reflektor
um eine von Norden nach Sü-
den gerichtete Achse drehbar ge-
macht, und ein Uhrwerk be-
wirkt, daß er in beständiger
langsamer Drehung genau dem
Laus der Sonne folgt. Natürlich
verlohnt sich der Bau derar-
tiger Biotoren nur da, wo die
Beschaffung des gewöhnlichen
Heizmaterials mit zu großen
Kosten und Schwierigkeiten
verknüpft sein würde und wo
man außerdem fast während
des ganzen Jahres hohe Tem-
peraturen sowie wolkenlosen
Himmel hat. —
In Zürich verstarb im
Alter von 72 Jahren die be-
kannte Jugend- und Volks-
schriftstellerin Frau Johanna
Spyri, deren Erzählungen
weit über die Grenzen der
Schweiz hinaus ein nicht nur
auf die Kinderwelt beschränktes
dankbares Publikum gefunden
haben. Der liebenswürdige
und warmherzige Ton ihrer
Schriften und ihre feinsinnige
Kenntnis der Kindesseele dür-
fen als besondere Vorzüge
ihres Schaffens gerühmt wer-
den. —
Die Beisetzung des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst in Schillingsfürst.
des deutschen Kaisers, stand zwischen dem Fürsten Philipp
Ernst und dessen Brüdern, und er schritt an der Spitze der
Leidtragenden hiilter dem vierspännigen Leichenwagen, als
sich der Trauerzug unter dein Geläute der Glocken nach dem
Friedhöfe in Bewegung setzte. Als Vertreter der Kaiserin
war der Oberhofmeister Freiherr v. Mirbach, und für den
Prinzregeilten von Bayern der Ministerpräsident Graf Crails-
heim erschienen. Die Schulkinder, die Feuerwehr, sowie die
Vereins von Schillingsfürst und Umgebung machten den Be-
schluß des langen Zuges. An der Gruft wurde die irdische
Hülle des Entschlafenen zum zweitenmal eingesegnet; der
Kronprinz und nach ihn: die übrigen Teilnehmer der Bei-
setzungszeremonie wartendem Dahingeschiedenen drei Schaufeln
Erde auf den mit Blumen und Kränzen überreich geschmückten
Sarg hinab, und ein Gebet beendete die Feier. —
In Kalifornien hat mau 0 -ster Zeit iviederholt praktische
Veriuwa gemacht, die So - oarme zum Betriebe von
Dampfmaschinen zu be-
nutzen. Der Gedanke, der
diesen Versuchen zu Grunde
liegt, ist keineswegs neu,
aber man hatte sich bisher
immer auf den Bau von
kleineren Motoren beschränkt,
deren Kraftwirkung dement-
sprechend auch nur eine geringe
sein konnte. Neuerdings nun
hat ein kühner Ingenieur eine
Solarmaschine konstruiert,
die auf einer Fann in Los
Angeles im südlichen
Kalifornien Aufstellung
gefunden hat, um dem Be-
triebe eines Pumpwerkes zur
Feldbewässerung zu dienen.
Der Motor besteht in der
Hauptsache aus einem großen
Reflektor in Form eines ab-
gestumpften Kegels, der in
seiner größten Oesfnung einen
Durchmesser von 10 Meter
und in seiner kleinsten einen
Durchmesser von 4,s Meter-
hat. Seine innere Fläche ist
aus 1788 kleinen Spiegel-
scheiben gebildet, die so an-
geordnet sind, daß sie die re-
flektierten Sonnenstrahlen
sämtlich nach derselben Brenn-
achse senden. In dieser Achse
nun ist der Dampfkessel auf-
gehängt, der bei einer Länge
von 4,n Meter 680 Liter
Der letzte Enkel Friedrich v. Schillers, der Landschafts-
maler Heinrich Ludwig Freiherr v. Gleichen-Ruß-
wurm, ist in Weimar aus dem Leben geschieden. Er war-
um 25. Oktober 1836 auf Schloß Greifenstein als ein Sohn
von Schillers jüngster Tochter Emilie geboren und hatte seit
1869 seinen Wohnsitz in Weinrar genommen. Durch die groß-
herzige Schenkung des auf dem Greifenstein bewahrten Schiller-
schen Nachlasses an das Goethsarchiv hat er sich ein bleibendes
Verdienst um unsere Litteratur erworben. Die Beisetzung
erfolgte zu Bonnland in Unterfranken auf dein Erbguts der
Familie Gleichen-Rußwurm, wo auch die Tochter des Dichter-
fürsten bestattet ist. —
Der 9. August 1901 ist der achtzigste Geburtstag des
Dichters Hieronymus Lorm, dessen bürgerlicher Name
Heinrich Landesmann lautet. Durch harte persönliche Schicksale
— Lorm verlor schon in jungen Jahren Gehör und Gesicht —
auf eine pessimistische Lebensauffassung hingeführt, hat er
Ein Sonnenmotor als Kraftquelle für ein Pumpwerk in Los Angeles (Kalifornien).
seinen gehaltvollen und formenschönen Poesien durchweg einen
schwermütig düsteren Grundton gegeben, der zwar ihrer An-
erkennung in weiteren Volkskreisen hinderlich gewesen ist, ihm
aber dafür eine sehr treue und anhängliche Gemeinde gleich-
gestimmter Verehrer geschaffen hat. Allgemein geschätzt und
von dauerndem Werte sind Hieronymus Lorms Arbeiten auf dem
Felde der litterarischen und der philosophischen Kritik. —
Die neueste Errungenschaft auf dem Gebiete des deutschen
Schiffsbaues sind
riesige, ganz in
Eisen konstruierte
Hallen, in denen
auch die größten
Seeschiffe fertig-
gestellt werden
und so, geschützt
vor den schädi-
genden Einflüssen
von Wind und
Wetter, bis zu
ihrem Stapellauf
liegen bleiben kön-
nen. Die Krupp-
sche Germania-
werft in Kiel
hat zunächst vier
solcher Schiffs-
bauhallen errich-
ten lasten. Der
Umstand, daß es
möglich ist, in die-
sen Hallen den
Bau der Schiffe
Tag und Nacht
zu fördern, wird
Johanna Spyri st.
der deutschen In-
dustrie sicher ebenso sehr zum Vorteil gereichen wie die da-
mit erreichte Unabhängigkeit der Arbeit von den jeweiligen
klimatischen Verhältnissen. Ihre Entstehung verdanken die
neuen SC'ffsbauhallen in erster Linie dem großen Brand-
unglück, von m im Jahre 1899 die Germaniawerft heimge-
sucht wurde und das ei:m ganze Anzahl von Neubauten not-
wendig machte. Die in beständiger Ausdehnung begriffene
Werft sieht schon heute an
Großartigkeit kwr Anlagen
kaum noch allzusehr hinlee dm-
in ihrer Nähe befindlichen
kaiserlichen Werft zurück, die
einen Gegenstand so hoher Be-
wunderung für Fachleute und
Laien bildet. —
Ein schwerer Schicksals-
schlag hat Paul Krüger,
den greisen Präsidenten der
Transvaalrepublik, der gegen-
wärtig in HMmrd in frei-
williger Verbannung lebt,
durch den Tod seiner Gattin
getroffen. Frau Susanna
Heinrich Ludwig Freih.
v. Gleichen-Rußwurm st.
Krüger, die der Präsident
bei seiner Abreise in Pretoria
zurücklasfen mußte, ist dort
im Alter von 67 Jahren
nach kurzem Krankenlager-
einer Lungenentzündung er-
legen, und ihr Hinscheiden hat bei allen Bewohnern des so
hart geprüften Freistaates aufrichtige Trauer hervorgerufen.
Sie war eine kluge und energische, von lebhaftem Patrio-
tismus erfüllte Frau, die ihrem Gatten bei der Erfüllung
seiner oft sehr schwierigen Aufgabe treu zur Seite stand und
deren große Herzensgüte sie in Südafrika überaus volks-
tümlich gemacht hat. Im
Alter von 16 Jahren hatte
sie Paul Krüger nach dem
Tode seiner ersten Frau die
Hand zum Lebensbunde ge-
reicht und in mehr als fünf-
zigjähriger Ehe hat sie Freu-
den und Leiden, ja, oft genug
auch die Strapazen und Ge-
fahren des Krieges, tapfer
mit ihm geteilt. Sie schenkte
ihm nicht weniger als sech-
zehn Kinder, von denen noch
sieben am Leben sind. Fünf
Söhne zogen beim Ausbruch
des letzten Krieges ins Feld,
und keinem von ihnen war
es vergönnt, am Sterbelager
der Mutter zu stehen, da sie
Kommnndostellen in verschie-
denen Teilen des Landes
Hieronymus Lorm.
inne haben und natürlich nicht in das von den Eng-
ländern besetzte Pretoria kommen konnten. Nur ihr Enkel
Eloff und verschiedene entferntere Verwandte waren beim
Tode der Frau Krüger anwesend. Der Präsident war nach
dem Empfang der Trnuerkunde tief gebeugt. Man hatte ihm
^er in Ragaz verstorbene ehemalige deutsche Reichskanzler,
Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst,
wurde auf dein Friedhöfe zu Schillingsfürst feierlich bei-
gesetzt. In der Kapelle des Schlosses hatte zuvor die Ein-
segnung der Leiche durch den Domkapitular Schädler-
Bamberg stattgefunden. Der Kronprinz, als Vertreter
Wasser aufzunehmen vermag, und aus dem der durch die
intensive Sonnenhitze erzeugte Dampf mittels eines biegsamen
Rohrs aus Phosphorbronze nach der Maschine geleitet wird.
Das Kondenswasser wird wieder dem Kessel zugeführt. Die
Maschine arbeitet durchschnittlich mit 10 Pferdekrnsten und
ist im stände, 6350 Liter Wasser in der Minute zu fördern.
Ihre Thntigkeit beginnt eine
Stunde nach Sonnenaufgang,
um eine halbe Stunde vor
Sonnenuntergang zu enden.
Durch eine sehr sinnreiche Ge-
rüstanordnung ist der Reflektor
um eine von Norden nach Sü-
den gerichtete Achse drehbar ge-
macht, und ein Uhrwerk be-
wirkt, daß er in beständiger
langsamer Drehung genau dem
Laus der Sonne folgt. Natürlich
verlohnt sich der Bau derar-
tiger Biotoren nur da, wo die
Beschaffung des gewöhnlichen
Heizmaterials mit zu großen
Kosten und Schwierigkeiten
verknüpft sein würde und wo
man außerdem fast während
des ganzen Jahres hohe Tem-
peraturen sowie wolkenlosen
Himmel hat. —
In Zürich verstarb im
Alter von 72 Jahren die be-
kannte Jugend- und Volks-
schriftstellerin Frau Johanna
Spyri, deren Erzählungen
weit über die Grenzen der
Schweiz hinaus ein nicht nur
auf die Kinderwelt beschränktes
dankbares Publikum gefunden
haben. Der liebenswürdige
und warmherzige Ton ihrer
Schriften und ihre feinsinnige
Kenntnis der Kindesseele dür-
fen als besondere Vorzüge
ihres Schaffens gerühmt wer-
den. —
Die Beisetzung des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst in Schillingsfürst.
des deutschen Kaisers, stand zwischen dem Fürsten Philipp
Ernst und dessen Brüdern, und er schritt an der Spitze der
Leidtragenden hiilter dem vierspännigen Leichenwagen, als
sich der Trauerzug unter dein Geläute der Glocken nach dem
Friedhöfe in Bewegung setzte. Als Vertreter der Kaiserin
war der Oberhofmeister Freiherr v. Mirbach, und für den
Prinzregeilten von Bayern der Ministerpräsident Graf Crails-
heim erschienen. Die Schulkinder, die Feuerwehr, sowie die
Vereins von Schillingsfürst und Umgebung machten den Be-
schluß des langen Zuges. An der Gruft wurde die irdische
Hülle des Entschlafenen zum zweitenmal eingesegnet; der
Kronprinz und nach ihn: die übrigen Teilnehmer der Bei-
setzungszeremonie wartendem Dahingeschiedenen drei Schaufeln
Erde auf den mit Blumen und Kränzen überreich geschmückten
Sarg hinab, und ein Gebet beendete die Feier. —
In Kalifornien hat mau 0 -ster Zeit iviederholt praktische
Veriuwa gemacht, die So - oarme zum Betriebe von
Dampfmaschinen zu be-
nutzen. Der Gedanke, der
diesen Versuchen zu Grunde
liegt, ist keineswegs neu,
aber man hatte sich bisher
immer auf den Bau von
kleineren Motoren beschränkt,
deren Kraftwirkung dement-
sprechend auch nur eine geringe
sein konnte. Neuerdings nun
hat ein kühner Ingenieur eine
Solarmaschine konstruiert,
die auf einer Fann in Los
Angeles im südlichen
Kalifornien Aufstellung
gefunden hat, um dem Be-
triebe eines Pumpwerkes zur
Feldbewässerung zu dienen.
Der Motor besteht in der
Hauptsache aus einem großen
Reflektor in Form eines ab-
gestumpften Kegels, der in
seiner größten Oesfnung einen
Durchmesser von 10 Meter
und in seiner kleinsten einen
Durchmesser von 4,s Meter-
hat. Seine innere Fläche ist
aus 1788 kleinen Spiegel-
scheiben gebildet, die so an-
geordnet sind, daß sie die re-
flektierten Sonnenstrahlen
sämtlich nach derselben Brenn-
achse senden. In dieser Achse
nun ist der Dampfkessel auf-
gehängt, der bei einer Länge
von 4,n Meter 680 Liter
Der letzte Enkel Friedrich v. Schillers, der Landschafts-
maler Heinrich Ludwig Freiherr v. Gleichen-Ruß-
wurm, ist in Weimar aus dem Leben geschieden. Er war-
um 25. Oktober 1836 auf Schloß Greifenstein als ein Sohn
von Schillers jüngster Tochter Emilie geboren und hatte seit
1869 seinen Wohnsitz in Weinrar genommen. Durch die groß-
herzige Schenkung des auf dem Greifenstein bewahrten Schiller-
schen Nachlasses an das Goethsarchiv hat er sich ein bleibendes
Verdienst um unsere Litteratur erworben. Die Beisetzung
erfolgte zu Bonnland in Unterfranken auf dein Erbguts der
Familie Gleichen-Rußwurm, wo auch die Tochter des Dichter-
fürsten bestattet ist. —
Der 9. August 1901 ist der achtzigste Geburtstag des
Dichters Hieronymus Lorm, dessen bürgerlicher Name
Heinrich Landesmann lautet. Durch harte persönliche Schicksale
— Lorm verlor schon in jungen Jahren Gehör und Gesicht —
auf eine pessimistische Lebensauffassung hingeführt, hat er
Ein Sonnenmotor als Kraftquelle für ein Pumpwerk in Los Angeles (Kalifornien).
seinen gehaltvollen und formenschönen Poesien durchweg einen
schwermütig düsteren Grundton gegeben, der zwar ihrer An-
erkennung in weiteren Volkskreisen hinderlich gewesen ist, ihm
aber dafür eine sehr treue und anhängliche Gemeinde gleich-
gestimmter Verehrer geschaffen hat. Allgemein geschätzt und
von dauerndem Werte sind Hieronymus Lorms Arbeiten auf dem
Felde der litterarischen und der philosophischen Kritik. —
Die neueste Errungenschaft auf dem Gebiete des deutschen
Schiffsbaues sind
riesige, ganz in
Eisen konstruierte
Hallen, in denen
auch die größten
Seeschiffe fertig-
gestellt werden
und so, geschützt
vor den schädi-
genden Einflüssen
von Wind und
Wetter, bis zu
ihrem Stapellauf
liegen bleiben kön-
nen. Die Krupp-
sche Germania-
werft in Kiel
hat zunächst vier
solcher Schiffs-
bauhallen errich-
ten lasten. Der
Umstand, daß es
möglich ist, in die-
sen Hallen den
Bau der Schiffe
Tag und Nacht
zu fördern, wird
Johanna Spyri st.
der deutschen In-
dustrie sicher ebenso sehr zum Vorteil gereichen wie die da-
mit erreichte Unabhängigkeit der Arbeit von den jeweiligen
klimatischen Verhältnissen. Ihre Entstehung verdanken die
neuen SC'ffsbauhallen in erster Linie dem großen Brand-
unglück, von m im Jahre 1899 die Germaniawerft heimge-
sucht wurde und das ei:m ganze Anzahl von Neubauten not-
wendig machte. Die in beständiger Ausdehnung begriffene
Werft sieht schon heute an
Großartigkeit kwr Anlagen
kaum noch allzusehr hinlee dm-
in ihrer Nähe befindlichen
kaiserlichen Werft zurück, die
einen Gegenstand so hoher Be-
wunderung für Fachleute und
Laien bildet. —
Ein schwerer Schicksals-
schlag hat Paul Krüger,
den greisen Präsidenten der
Transvaalrepublik, der gegen-
wärtig in HMmrd in frei-
williger Verbannung lebt,
durch den Tod seiner Gattin
getroffen. Frau Susanna
Heinrich Ludwig Freih.
v. Gleichen-Rußwurm st.
Krüger, die der Präsident
bei seiner Abreise in Pretoria
zurücklasfen mußte, ist dort
im Alter von 67 Jahren
nach kurzem Krankenlager-
einer Lungenentzündung er-
legen, und ihr Hinscheiden hat bei allen Bewohnern des so
hart geprüften Freistaates aufrichtige Trauer hervorgerufen.
Sie war eine kluge und energische, von lebhaftem Patrio-
tismus erfüllte Frau, die ihrem Gatten bei der Erfüllung
seiner oft sehr schwierigen Aufgabe treu zur Seite stand und
deren große Herzensgüte sie in Südafrika überaus volks-
tümlich gemacht hat. Im
Alter von 16 Jahren hatte
sie Paul Krüger nach dem
Tode seiner ersten Frau die
Hand zum Lebensbunde ge-
reicht und in mehr als fünf-
zigjähriger Ehe hat sie Freu-
den und Leiden, ja, oft genug
auch die Strapazen und Ge-
fahren des Krieges, tapfer
mit ihm geteilt. Sie schenkte
ihm nicht weniger als sech-
zehn Kinder, von denen noch
sieben am Leben sind. Fünf
Söhne zogen beim Ausbruch
des letzten Krieges ins Feld,
und keinem von ihnen war
es vergönnt, am Sterbelager
der Mutter zu stehen, da sie
Kommnndostellen in verschie-
denen Teilen des Landes
Hieronymus Lorm.
inne haben und natürlich nicht in das von den Eng-
ländern besetzte Pretoria kommen konnten. Nur ihr Enkel
Eloff und verschiedene entferntere Verwandte waren beim
Tode der Frau Krüger anwesend. Der Präsident war nach
dem Empfang der Trnuerkunde tief gebeugt. Man hatte ihm