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f Archivalische Quellen: Bürgermeister-, Baumeister- und Rechenmeister-
Bücher des Stadtarchivs; Akten desselben in den Abtheilungen Bausachen, Befestigung,
Demolition und Walldistrikte; Akten des Bau-Amtes und der Bau-Deputation für die
Arbeiten des XIX. Jahrhunderts.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Der Belagerungsplan von 1552 und
der Meriansche Stadtplan; Pläne der Umgebung der Stadt und zur Befestigung des
XVII. Jahrhunderts im Stadtarchiv; Pläne und Zeichnungen des Historischen Museums;
Reift'ensteins Sammlung mit Text ebenda; Pläne des Bau-Amtes und der Bau-Deputation,
zu deren oben erwähnten Akten gehörig.
Litteratur: Lersners Chronik; Battonns Oertliche Beschreibung 1 und VII;
Lotz, Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Wiesbaden 164—174; Frankfurt a. M.
und seine Bauten 17, 19—20, 88—48, 72—75, 90—91.
Besondere Quellen, Pläne und Darstellungen zu einzelnen Theilen der Befestigung
sind an den betreffenden Stellen angegeben.

I.
DIE BEFESTIGUNG VOM IX. BIS XII. JAHRHUNDERT.
Litteratur: Battonn I, 87ff.; Kriegks Geschichte von Frankfurt a. M. 66ff.; Lotz
164, Frankfurt a. M. und seine Bauten 17.

Frankfurt erhielt seine erste Befestigung in der Karolingerzeit, wahr-
scheinlich durch Ludwig den Deutschen. Sie bestand aus einer einfachen
Mauer ohne Thürme, welche den durch die Natur gegebenen Grenzen
folgte: dem Maine und einem nördlich gelegenen alten Mainarme, der
späteren „Antauche", deren früherer Lauf sich heute noch an den
tief liegenden Stellen der Born-, Krug-, Neu-Gasse und des Nürnberger
Hofes erkennen lässt.*) Die Mauer nahm oberhalb der alten Main-Brücke
ihren Anfang, ging nach Norden den Wollgraben entlang bis zum Prediger-
Kloster, bog dann nach Westen durch die Dominikaner-Gasse, schnitt
die obengenannten Strassen ungefähr in der Mitte, ging in gleicher Rich-
tung der Wedel-Gasse, der Pauls-Gasse, der Schüppen-Gasse nach und
noch ein Stück über den Hirschgraben hinaus, wandte sich hinter dem
Weissfrauen-Kloster nach Süden, traf den Main in der Gegend des Schneid-
walls und folgte dem Flusse bis zum Anfangspunkt oberhalb der Brücke.
Battonn stellte an dem bis zum Beginn unseres Jahrhunderts erhaltenen
Theile der Ostmauer fest, dass sie auf der Innenseite mit Bogenstellungen

*) Näheres über die Antauche — der heute gebräuchliche Name Braubach ist
modernen Ursprunges —bei Battonn I, 72ff. und in Kriegks Geschichte von Frank-
furt a. M. 8. 70 h.
 
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