DER DARM STÄDTER HOF.
Archivalische Quellen: Ugb A 88 Oc Bd. II des Stadtarchivs I; Akten des
Bau-Amts im Besitze der Bau-Deputation.
Aeitere Pläne und Abbildungen: Reiüfensteins Sammlung im Historischen
Museum; Plan zu den Bildhauer-Arbeiten der Fa^ade von Rauschner im Historischen
Museum; Plan der Fa^ade bei den Bauamts-Akten.
Litteratur: Battonns Oertlicbe Beschreibung Bd. VI; Steitz, Die Melanclithons-
und Luthersherbergen in Frankfurt a. M. = Neujahrsblatt des Vereins für Geschichte
und Alterthumskunde zu Frankfurt a. M. 18G7; Frankfurt a. M. und seine Bauten
S. 51, 77, 78.
An der Stelle des jetzigen Darmstädter Hofes auf der Zeil befand
sich in den ersten Jahrzehnten des XVI. Jahrhunderts — weiter lässt
sich die Geschichte des Grundstriches nicht zurückverfolgen — der Garten
des Schoflen Sebastian Schmidt. Die Zeil, welche die Südgrenze der
Neustadt bildete, war damals noch die Stätte des Viehmarktes; neben
Schmidts Garten befand sich der Viehhof, an dessen Stelle 1787—1792 das
palastähnliche Schweitzersche Wohnhaus, der spätere Russische Hof, erbaut
wurde. Schmidt starb am 8. September 1532; der Garten ging, wohl
durch Kauf, in den Besitz von Johann Frosch und dessen Gattin Ursula
Bromm über; letztere vermachte ihn ihrem Bruder Klaus Bromm. Dieser
trat 1541 in den Besitz des Grundstückes und liess darauf nach der
Strasse zu ein stattliches Gebäude errichten, welches auf dem Belagerungs-
plan von 1552 bereits abgebildet erscheint. „Klaus Brommen Haus", wie
es genannt wurde, war als vornehmer Patriziersitz eingerichtet; öfter
wohnten hier fürstliche Herrschaften; der berühmteste Gast aber, den
Klaus Bromm hier herbcrgte, war Deutschlands Lehrer Philipp Melanchthon,
der 1557 zweimal hier Einkehr hielt.
In den Jahren 1556—1557 erweiterte der reiche Besitzer sein Haus
durch einen Anbau im westlichen Theile des Hofes. Steitz gibt von
diesem Seitenflügel und von dem Vorderbau an der Strasse folgende Be-
schreibung nach Reiffensteins Mittheilung aus dem Jahre 1861:
i) Vgl. Fig. 400, Reiffensteins Zeichnung des Brommschen Hauses nach Merians
Plan.
Archivalische Quellen: Ugb A 88 Oc Bd. II des Stadtarchivs I; Akten des
Bau-Amts im Besitze der Bau-Deputation.
Aeitere Pläne und Abbildungen: Reiüfensteins Sammlung im Historischen
Museum; Plan zu den Bildhauer-Arbeiten der Fa^ade von Rauschner im Historischen
Museum; Plan der Fa^ade bei den Bauamts-Akten.
Litteratur: Battonns Oertlicbe Beschreibung Bd. VI; Steitz, Die Melanclithons-
und Luthersherbergen in Frankfurt a. M. = Neujahrsblatt des Vereins für Geschichte
und Alterthumskunde zu Frankfurt a. M. 18G7; Frankfurt a. M. und seine Bauten
S. 51, 77, 78.
An der Stelle des jetzigen Darmstädter Hofes auf der Zeil befand
sich in den ersten Jahrzehnten des XVI. Jahrhunderts — weiter lässt
sich die Geschichte des Grundstriches nicht zurückverfolgen — der Garten
des Schoflen Sebastian Schmidt. Die Zeil, welche die Südgrenze der
Neustadt bildete, war damals noch die Stätte des Viehmarktes; neben
Schmidts Garten befand sich der Viehhof, an dessen Stelle 1787—1792 das
palastähnliche Schweitzersche Wohnhaus, der spätere Russische Hof, erbaut
wurde. Schmidt starb am 8. September 1532; der Garten ging, wohl
durch Kauf, in den Besitz von Johann Frosch und dessen Gattin Ursula
Bromm über; letztere vermachte ihn ihrem Bruder Klaus Bromm. Dieser
trat 1541 in den Besitz des Grundstückes und liess darauf nach der
Strasse zu ein stattliches Gebäude errichten, welches auf dem Belagerungs-
plan von 1552 bereits abgebildet erscheint. „Klaus Brommen Haus", wie
es genannt wurde, war als vornehmer Patriziersitz eingerichtet; öfter
wohnten hier fürstliche Herrschaften; der berühmteste Gast aber, den
Klaus Bromm hier herbcrgte, war Deutschlands Lehrer Philipp Melanchthon,
der 1557 zweimal hier Einkehr hielt.
In den Jahren 1556—1557 erweiterte der reiche Besitzer sein Haus
durch einen Anbau im westlichen Theile des Hofes. Steitz gibt von
diesem Seitenflügel und von dem Vorderbau an der Strasse folgende Be-
schreibung nach Reiffensteins Mittheilung aus dem Jahre 1861:
i) Vgl. Fig. 400, Reiffensteins Zeichnung des Brommschen Hauses nach Merians
Plan.