OEFFE N TEICH E DE N KM ALE R.
^fur gering ist bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts in Frankfurt
und seinem Gebiete die Anzahl derjenigen Denkmäler geblieben, welche,
auf öffentlichem Platze stehend, auch als öffentliche Denkmäler bezeichnet
werden können.
Unter diesen, mit welchen allein wir uns hier zu beschäftigen haben,
können einige diesen Namen nur im bescheidensten Sinne des Wortes be-
anspruchen: es sind die beiden sogenannten Heiligen- oder Bildstöcke, von
welchen der eine am Mühlberge im Jahre 1512, der andere an der Gerbermühle
im Jahre 1519 errichtet worden ist. Es ist ein beachtenswerthes Zeichen für
die allgemeine hohe künstlerische Entwicklung im Beginne des XVI. Jahr-
hunderts sowohl wie für den religiösen Zug nach Errichtung nicht nur be-
scheidener, sondern auch der grossartigsten Kunstdenkmäler, dass in jene
Zeit auch die Stiftung der figurenreichen grossen Kreuzigungsgruppe auf
dem Dom-Kirchhofe, wie die der ähnlichen, aber aus weniger Figuren be-
stehenden Gruppe auf dem Kirchhofe der alten Peters-Kirche fällt. Von
jener Zeit ab mussten fast drei Jahrhunderte dahin gehen, bis wir in Frank-
furt wieder ein öffentliches Denkmal entstehen sehen, aber — wiederum als
ein Zeichen der Zeit — nicht mehr ein aus religiösen, sondern ein aus
patriotischen und kriegerischen Empfindungen hervorgegangenes: das Denk-
mal für die 1792 vor dem Friedberger Thore gefallenen hessischen Krieger.
Wir besprechen die genannten Denkmäler hier in chronologischer Folge.
Die Kreuzigungsgruppen auf dem Dom-Kirclihofe und auf dem
Kirchhofe der alten St. Peters-Kirche.
Archivalische Quellen: Akten über die Peters-Kirclie und andere in den
Anmerkungen einzeln aufgei'ülirtc Archivalien des Stadtarchivs I.
Litteratur: Lersners Chronik; Battonns Oertliclie Beschreibung 111, VI;
Cornill, Jacob Heller und Albrecht Dürer, S. 42 — Neujahrsblatt des Vereins für
Geschichte und Alterthumskunde 1871; Wagner, Die Kreuzigungsgruppen am Dom
zu Frankfurt a. M., an der Pfarrkirche zu Wimpfen a. B. und an der St. Ignazkirche
zu Mainz = Festschrift der Technischen Hochschule zu Darmstadt 188G; Wolff, Kaiser-
dom S. 109; Battenberg, Die alte und die neue Peterskirche zu Frankfurt am Main, S. 292.
^fur gering ist bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts in Frankfurt
und seinem Gebiete die Anzahl derjenigen Denkmäler geblieben, welche,
auf öffentlichem Platze stehend, auch als öffentliche Denkmäler bezeichnet
werden können.
Unter diesen, mit welchen allein wir uns hier zu beschäftigen haben,
können einige diesen Namen nur im bescheidensten Sinne des Wortes be-
anspruchen: es sind die beiden sogenannten Heiligen- oder Bildstöcke, von
welchen der eine am Mühlberge im Jahre 1512, der andere an der Gerbermühle
im Jahre 1519 errichtet worden ist. Es ist ein beachtenswerthes Zeichen für
die allgemeine hohe künstlerische Entwicklung im Beginne des XVI. Jahr-
hunderts sowohl wie für den religiösen Zug nach Errichtung nicht nur be-
scheidener, sondern auch der grossartigsten Kunstdenkmäler, dass in jene
Zeit auch die Stiftung der figurenreichen grossen Kreuzigungsgruppe auf
dem Dom-Kirchhofe, wie die der ähnlichen, aber aus weniger Figuren be-
stehenden Gruppe auf dem Kirchhofe der alten Peters-Kirche fällt. Von
jener Zeit ab mussten fast drei Jahrhunderte dahin gehen, bis wir in Frank-
furt wieder ein öffentliches Denkmal entstehen sehen, aber — wiederum als
ein Zeichen der Zeit — nicht mehr ein aus religiösen, sondern ein aus
patriotischen und kriegerischen Empfindungen hervorgegangenes: das Denk-
mal für die 1792 vor dem Friedberger Thore gefallenen hessischen Krieger.
Wir besprechen die genannten Denkmäler hier in chronologischer Folge.
Die Kreuzigungsgruppen auf dem Dom-Kirclihofe und auf dem
Kirchhofe der alten St. Peters-Kirche.
Archivalische Quellen: Akten über die Peters-Kirclie und andere in den
Anmerkungen einzeln aufgei'ülirtc Archivalien des Stadtarchivs I.
Litteratur: Lersners Chronik; Battonns Oertliclie Beschreibung 111, VI;
Cornill, Jacob Heller und Albrecht Dürer, S. 42 — Neujahrsblatt des Vereins für
Geschichte und Alterthumskunde 1871; Wagner, Die Kreuzigungsgruppen am Dom
zu Frankfurt a. M., an der Pfarrkirche zu Wimpfen a. B. und an der St. Ignazkirche
zu Mainz = Festschrift der Technischen Hochschule zu Darmstadt 188G; Wolff, Kaiser-
dom S. 109; Battenberg, Die alte und die neue Peterskirche zu Frankfurt am Main, S. 292.