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auf der Nordseite des Hauses heute noch vorhanden. Es ist anzunehmen,
dass der östliche Theil des gothischen Hauses am Anfänge des XV. Jahr-
hunderts hei Errichtung des auf dieser Seite stehenden Querhügels ent-
sprechend verkürzt wurde. Der alte Treppengiebel der Brandmauer erhebt
sich allerdings über der östlichen Wand der Thorfahrt (Fig. 253 und 254),
womit die Darstellung auf Merians Plan nicht stimmt, auf welchem dieser
Griebel ganz nach Osten geschoben ist. Auf alle aus diesem und den
anderen Befunden sich er-
gebenden Möglichkeiten soll
hier nicht näher einge-
gangen werden, da hierzu
eine bis in die kleinsten
Einzelheiten gehende Be-
schreibung und eine grössere
Zahl von Zeichnungen not-
wendig wäre, was über
den Rahmen dieses Werkes
hinausgehen würde, ohne
dass ein besonderes, werth-
volleres Resultat in Aussicht
stände. Immerhin ist die
Frage der Rekonstruktion
dieses Hauses für die Erfor-
schung unserer Frankfurter
bürgerlichen Gothik von
einigem Interesse, da wir aus
dem Anfänge des XV. Jahr-
hunderts nur noch drei
,,steinerne Häuser" in aus-
gesprochen gothischer Fas-
sung besitzen: dasLeinwand-
haus um 1400 und das
Fürsteneck und die drei Sau-
köpfe um 1440 (vgl. S. 42).
Der Braunfels um 1350 und
der Grimmvogel aus dem Jahre 1367 sind Vorläufer, die leider frühzeitig
schon verändert wurden; das Steinerne Haus selbst ist erst 1464 erbaut.
Was jedoch den Glauburgischen Bau, der kurz nach der Verheiratung
von Hert von Glauburg mit Guda Knoblauch im Jahre 1409 errichtet sein
mag, unter Frankfurts Baudenkmälern so sehr auszeichnet, ist sein präch-
tiges Thorgewölbe (Fig. 255 und 256). Wenn dieses auch an Reichthum
der Rippenführung und der Ornamentik gegen dasjenige am Steinernen Hause
(Fig. 37, 40, 44) von 1464 und am Hause Silberberg von 1595 (Band II,
Fig. 252—255) etwas zurücksteht, so ist es dennoch nicht nur als ältestes
auf der Nordseite des Hauses heute noch vorhanden. Es ist anzunehmen,
dass der östliche Theil des gothischen Hauses am Anfänge des XV. Jahr-
hunderts hei Errichtung des auf dieser Seite stehenden Querhügels ent-
sprechend verkürzt wurde. Der alte Treppengiebel der Brandmauer erhebt
sich allerdings über der östlichen Wand der Thorfahrt (Fig. 253 und 254),
womit die Darstellung auf Merians Plan nicht stimmt, auf welchem dieser
Griebel ganz nach Osten geschoben ist. Auf alle aus diesem und den
anderen Befunden sich er-
gebenden Möglichkeiten soll
hier nicht näher einge-
gangen werden, da hierzu
eine bis in die kleinsten
Einzelheiten gehende Be-
schreibung und eine grössere
Zahl von Zeichnungen not-
wendig wäre, was über
den Rahmen dieses Werkes
hinausgehen würde, ohne
dass ein besonderes, werth-
volleres Resultat in Aussicht
stände. Immerhin ist die
Frage der Rekonstruktion
dieses Hauses für die Erfor-
schung unserer Frankfurter
bürgerlichen Gothik von
einigem Interesse, da wir aus
dem Anfänge des XV. Jahr-
hunderts nur noch drei
,,steinerne Häuser" in aus-
gesprochen gothischer Fas-
sung besitzen: dasLeinwand-
haus um 1400 und das
Fürsteneck und die drei Sau-
köpfe um 1440 (vgl. S. 42).
Der Braunfels um 1350 und
der Grimmvogel aus dem Jahre 1367 sind Vorläufer, die leider frühzeitig
schon verändert wurden; das Steinerne Haus selbst ist erst 1464 erbaut.
Was jedoch den Glauburgischen Bau, der kurz nach der Verheiratung
von Hert von Glauburg mit Guda Knoblauch im Jahre 1409 errichtet sein
mag, unter Frankfurts Baudenkmälern so sehr auszeichnet, ist sein präch-
tiges Thorgewölbe (Fig. 255 und 256). Wenn dieses auch an Reichthum
der Rippenführung und der Ornamentik gegen dasjenige am Steinernen Hause
(Fig. 37, 40, 44) von 1464 und am Hause Silberberg von 1595 (Band II,
Fig. 252—255) etwas zurücksteht, so ist es dennoch nicht nur als ältestes