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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Wolff, Carl [Bearb.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0434
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: 381 '

Der nördliche Querban des Hofes, Nr. 8, hafte in seinen zwei massiven
Obergeschossen und dem von spitzbogigen Thüren durchbrochenen Erd-
geschosse durchaus ein spätgothisches Aussehen bewahrt, das jedoch keinen
besonderen Zug aufwies. Nach Reihenstein waren an der Decke des
Hausganges zwei Wappensteine der Glauburg und Holzhausen angebracht,
von denen er vermutete, dass sie als Schlusssteine in einem älteren Gewölbe-
bau gedient hätten. Das Haus Nr. 8 war durch einen von einem Altane be-
krönten Stockwerktheil wie
durch eine Brücke mit seinem
auf der westlichen Hofseite
zwischen die Häuser Nr. 5
und Nr. 7 eingeschobenen
Flügelbau in unmittelbare
Verbindung gesetzt. Unter
dem eine barocke Balustrade
(ähnlich derjenigen an der
Schnur-Gasse, Fig. 262) tra-
genden Altanbau führte die
von einem einfachen Kreuz-
gewölbe überdeckte Thor-
fahrt von dem inneren Hof-
raume in das nördliche Gäss-
chen (Fig. 263). Dieses hat
durch die Abbrüche zu
Gunsten der neuen an der
Braubach-Strasse gelegenen
Bauten das Haus Nr. 10
gänzlich, sowie Nr. 7 bis auf
einen geringen Rest des Erd-
geschosses eingebüsst. Der
letztere besteht nunmehr aus
sieben mit Stichbogen über-
deckten Oeffn ungen, deren
umrahmendes Quaderwerk
auf die Zeit um 1790 hinweist. Die zwei Thüren sind im Sturze genau
wie die fünf Fenster behandelt. Das nördlich davon sich erstreckende
Haus Nr. 9, das an der Schnur-Gasse die oben erwähnte Giebelarchitektur
besitzt, entstammt in seiner jetzigen Gestalt einem nüchternen Umbau
aus der Mitte des XTX. Jahrhunderts; aus älterer Zeit hat es, gegen
Nr. 7 hin, im Erdgeschoss noch ein Messladenfenster mit dreitheiligem
Sturze (später zur Thüre umgewandelt), ähnlich wie diejenigen von Nr. 5
(Fig. 261), und rechts daneben eine dazu gehörende, mit profiliertem
Flachbogen überdeckte Thüre bewahrt, die am rechten Gewände in
späterer Zeit gewaltsam durch eine Ausklinkung verbreitert wurde. Ein
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