III. Burg und Abtei. Beschreibung und Baugeschichte.
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Westen der Anlage ein; der östliche Teil sind Gärten. Wir unterscheiden drei
Gebäudegruppen : I. die Schloßkirche oder das Münster St. Servatii, II. das herr-
schaftliche Schloß im Westen und Nordwesten, III. Wohnhäuser der Dienerschaft
im Nordosten. I und II bilden eine geschlossene Gruppe, so zwar, daß sie sich
um einen über 40 m langen, aber nur durchschnittlich 12 m breiten trapez-
förmigen Hof herumlegen, der früher durch einen Bogengang vom Schloß zur
Kirche völlig abgeschlossen war. Jetzt steht er mit dem weiten Plateau der
Mitte und der Ostseite unmittelbar in Verbindung. I und II sind durchaus
massiv, nur daß ein auf Holzstützen ruhender Fachwerkvorbau als Korridor sich
im Norden und Westen vorlegt. III ist eine aus vier Fachwerkgebäuden be-
stehende Gruppe zwei- und dreistöckiger Gebäude.
Die Schloßkirche ruht auf gewachsenem Boden, doch sind für die
Südwand und den Südturm beträchtliche Aufmauerungen nötig gewesen,
Abb. 4. Zwinger.
woraus zu schließen ist, daß der Felsen hier keinen scharfen Abfall hatte. Im
Westen ist das noch deutlicher; hier neigt sich der Felsen bald so erheblich,
daß eine basteiartige, 24 m breite, aus Sandsteinquadern aufgeführte Mauer
das westliche Gebäude trägt. Sie wird uns mit ihren höchst merkwürdigen
Innenräumen weiter unten besonders beschäftigen. Sonst ist vorhanden die
ungeheure Terrasse vor dem östlichen Südteil des Plateaus und im Osten, wo
die Mauer fast bis zum Straßenpflaster hinabgeht; ebenso die im Norden, wo der
Felsen abgesprengt zu sein scheint, um dann die Mauer des nördlichen Schloß-
flügels und die ostwärts anschließende Gartenterrasse zu tragen.
Hier führt der Burgweg, von West nach Ost verlaufend, als schmaler
Zwinger (4—5 m breit) ziemlich steil in die Höhe, dessen westlicher Anfang
durch ein Rundbogentor bezeichnet wird. Es wird von zwei arg verwitterten
Der
Burgweg,'’
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Westen der Anlage ein; der östliche Teil sind Gärten. Wir unterscheiden drei
Gebäudegruppen : I. die Schloßkirche oder das Münster St. Servatii, II. das herr-
schaftliche Schloß im Westen und Nordwesten, III. Wohnhäuser der Dienerschaft
im Nordosten. I und II bilden eine geschlossene Gruppe, so zwar, daß sie sich
um einen über 40 m langen, aber nur durchschnittlich 12 m breiten trapez-
förmigen Hof herumlegen, der früher durch einen Bogengang vom Schloß zur
Kirche völlig abgeschlossen war. Jetzt steht er mit dem weiten Plateau der
Mitte und der Ostseite unmittelbar in Verbindung. I und II sind durchaus
massiv, nur daß ein auf Holzstützen ruhender Fachwerkvorbau als Korridor sich
im Norden und Westen vorlegt. III ist eine aus vier Fachwerkgebäuden be-
stehende Gruppe zwei- und dreistöckiger Gebäude.
Die Schloßkirche ruht auf gewachsenem Boden, doch sind für die
Südwand und den Südturm beträchtliche Aufmauerungen nötig gewesen,
Abb. 4. Zwinger.
woraus zu schließen ist, daß der Felsen hier keinen scharfen Abfall hatte. Im
Westen ist das noch deutlicher; hier neigt sich der Felsen bald so erheblich,
daß eine basteiartige, 24 m breite, aus Sandsteinquadern aufgeführte Mauer
das westliche Gebäude trägt. Sie wird uns mit ihren höchst merkwürdigen
Innenräumen weiter unten besonders beschäftigen. Sonst ist vorhanden die
ungeheure Terrasse vor dem östlichen Südteil des Plateaus und im Osten, wo
die Mauer fast bis zum Straßenpflaster hinabgeht; ebenso die im Norden, wo der
Felsen abgesprengt zu sein scheint, um dann die Mauer des nördlichen Schloß-
flügels und die ostwärts anschließende Gartenterrasse zu tragen.
Hier führt der Burgweg, von West nach Ost verlaufend, als schmaler
Zwinger (4—5 m breit) ziemlich steil in die Höhe, dessen westlicher Anfang
durch ein Rundbogentor bezeichnet wird. Es wird von zwei arg verwitterten
Der
Burgweg,'’