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Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 33,1): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Stadt Quedlinburg — Halle, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.41156#0111
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Kreis Stadt Quedlinburg.

dies nicht möglich gewesen, weil im Süden vor Errichtung der Terrasse der
Raum dazu fehlte.
Der Aufriß folgt mit seinem Stützen Wechsel einfach der Urkirche, da der
kreuzförmige Pfeilergrundriß auf diesen hinweist (s. o.). Sie folgt darin aber
auch anderen älteren Beispielen, so Gernrode, besonders aber St. Michael in
Hildesheim, wo ebenfalls zwei Säulen mit einem Pfeiler wechseln. Die West-
türme zeigen das Kluniazenser Schema völlig ausgebildet im Gegensatz zu Gern-
rode und Hildesheim. Die übermäßig hohe Lage des Chors beruht auf der Ver-
wendung des alten Münsters (s. o.). Im Gegensatz zu diesen der deutschen
Baugewohnheit streng entsprechenden Grund- und Aufrißformen steht das
Ornament, das fast durchweg langobardischem Einflüsse verdankt wird, der hier
zum ersten Male in Deutschland auftritt und sich von hier aus früh verbreitet,
so nach Kloster Groningen, Ditfurt, Magdeburg (Liebfrauen), Sangerhausen
(St. Ulrich).
Kapellen. Auf der Burg: 1. [St. Michaelis] lag im Südosten des Burg-
felsens bei der Propstei, erwähnt 1399 (sente Michahelis cappellen up der borch);
sonst ist auch von einem Rector Capellae S. Michaelis in Castro nostro die
Rede. Nach der Reformation wurde sie in einen Pferdestall verwandelt, in
neuerer Zeit abgebrochen.
2. |Der heiligen Jungfrau] nur einmal erwähnt (Erath Nr. 400), Lage
unbekannt.
In der Vor bürg: 3. [St. Stephani] Eigentum des Henning Gronaw „unter
unserm schlosz Quedelingburgk gelegene“ (UB. II, 6(58, vom J. 1523) in der Nähe.
4. [Die Kapelle St. Johannis Baptistae] zum Johannishospital im Westendorf
gehörig, zwischen Vorburg und Hohem Tor.
5. [St. Dionysii] auf der Burg 1451 erwähnt.
6. [St. Crucis] auf der Burg im Westendorfe neben der Schloßkirche (?).
7. [St. Georgii] hinter dem Schlosse in der Rittergasse1).

L Die Belagstellen bei Mülverstedt HZS. II. ß, S. 6ß f.
 
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