Harns. Hauteroda. (Ober-) Heldrungen. (Schloss-) Heldrungen.
43
(Ober-) Heldrungen.
Pfärrkirchdorf, 3 Km. südöstlich von Schloss-Heldrungen und 23 Km. nord-
westlich von Eckartsberga, 790 Einwohner; vergl. SchlosS-Heldrungen. Die dem
heil. Bonifatius geweihte Kirche landesherrlichen Patronats ist nach Angabe von
A. II. 1713 erneut und 1843 reparirt worden. Sie ist von rechteckiger Grundform
und hat starke Mauern; der auf einem sehr starken Pfeilergewölbe ruhende Thurm
ist nur bis zum Glockenraume massiv. Ein früher im Chore der Kirche liegender,
roh gearbeiteter Grabstein ist 1843 an der äusseren Kirchenmauer aufgerichtet;
er zeigt die lebensgrosse Figur eines katholischen Geistlichen mit einem Kelche
in der Hand und die Inschrift in Mönchsbuchstaben:
ao. dom. 1541 die vero 23 menfis Iul. obiit honorabilis
dominus Herrmanus Ehmer hujus ecclesiae Plebanus cujus anima
aeterna fruatur pace.
Er hatte nach'Einführung der Reformation den neuen Glauben angenommen.
— Ausser einfachen silbernen Abendmahlsgefässen besitzt die Kirche eine starke
aus Bronzemasse getriebene Taufschüssel, die ganz mit dunkelgrünem Edelrost
bedeckt war, aber 1843 von dem Schullehrer mit vieler Mühe blank geputzt
wurde; sie enthält eine von acht geflügelten Engelsköpfen umgebene Verkündigung
Mariä von roher Arbeit.
Von den drei Glocken hat die grosse von 1486 folgende Minuskelinschrift:
aitno : Dnt : nt : «tc : tont gloriofa : 0 marin : bet : pt : uo : uns.
Zwischen der Jahreszahl und dem Namen der Glocke, Gloriosa, ist in 2 Zeilen
1,1 was vielleicht den Namen des
Olt
Glockengiessers enthält. Ausserdem steht unter dem Schriftbande v teuer liültifelj :•
(lieber Bonifatius?) und auf der entgegengesetzten Seite das Bild eines Bischofs,
ohne Zweifel dieses Titelheiligen der Kirche. Die beiden anderen Glocken von
0,88 und 0,76“ Durchmessser sind von J. Georg Ulrich in Laucha gegossen; die
kleine 1770, die grössere 1785.
. I111 Dorfe steht ein halbversunkenes, steinernes Tatzenkreuz, auf welchem
vorn und hinten ein Kreuz eingehauen ist.
(Schloss-) Heldrungen.
Kleine Stadt von 2312 Einwohnern, 31 Km. nordwestlich von Eckartsberga
in der fruchtbaren Niederung am rechten Ufer der Unstrut gelegen. Der Ort,
welcher noch im 16. Jahrh. nur Flecken hiess und auch später nicht von einem
Stadtrathe, sondern nur von Heimbürgen verwaltet wurde, verdankt seinen Ursprung
dem hiesigen Schlosse, . als dem alten Stammsitz der Dynasten von Heldrungen,
deren Reihe mit Helmolt 1156 beginnt und- mit Heinrich endet, dem Sohne Friedrichs,
welcher nach einem höchst unruhigen Leben wegen Bruch des Landfriedens 1410
mit kleineren Buchstaben eingeschoben:
ist irtfjjc
fjdibnrij
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(Ober-) Heldrungen.
Pfärrkirchdorf, 3 Km. südöstlich von Schloss-Heldrungen und 23 Km. nord-
westlich von Eckartsberga, 790 Einwohner; vergl. SchlosS-Heldrungen. Die dem
heil. Bonifatius geweihte Kirche landesherrlichen Patronats ist nach Angabe von
A. II. 1713 erneut und 1843 reparirt worden. Sie ist von rechteckiger Grundform
und hat starke Mauern; der auf einem sehr starken Pfeilergewölbe ruhende Thurm
ist nur bis zum Glockenraume massiv. Ein früher im Chore der Kirche liegender,
roh gearbeiteter Grabstein ist 1843 an der äusseren Kirchenmauer aufgerichtet;
er zeigt die lebensgrosse Figur eines katholischen Geistlichen mit einem Kelche
in der Hand und die Inschrift in Mönchsbuchstaben:
ao. dom. 1541 die vero 23 menfis Iul. obiit honorabilis
dominus Herrmanus Ehmer hujus ecclesiae Plebanus cujus anima
aeterna fruatur pace.
Er hatte nach'Einführung der Reformation den neuen Glauben angenommen.
— Ausser einfachen silbernen Abendmahlsgefässen besitzt die Kirche eine starke
aus Bronzemasse getriebene Taufschüssel, die ganz mit dunkelgrünem Edelrost
bedeckt war, aber 1843 von dem Schullehrer mit vieler Mühe blank geputzt
wurde; sie enthält eine von acht geflügelten Engelsköpfen umgebene Verkündigung
Mariä von roher Arbeit.
Von den drei Glocken hat die grosse von 1486 folgende Minuskelinschrift:
aitno : Dnt : nt : «tc : tont gloriofa : 0 marin : bet : pt : uo : uns.
Zwischen der Jahreszahl und dem Namen der Glocke, Gloriosa, ist in 2 Zeilen
1,1 was vielleicht den Namen des
Olt
Glockengiessers enthält. Ausserdem steht unter dem Schriftbande v teuer liültifelj :•
(lieber Bonifatius?) und auf der entgegengesetzten Seite das Bild eines Bischofs,
ohne Zweifel dieses Titelheiligen der Kirche. Die beiden anderen Glocken von
0,88 und 0,76“ Durchmessser sind von J. Georg Ulrich in Laucha gegossen; die
kleine 1770, die grössere 1785.
. I111 Dorfe steht ein halbversunkenes, steinernes Tatzenkreuz, auf welchem
vorn und hinten ein Kreuz eingehauen ist.
(Schloss-) Heldrungen.
Kleine Stadt von 2312 Einwohnern, 31 Km. nordwestlich von Eckartsberga
in der fruchtbaren Niederung am rechten Ufer der Unstrut gelegen. Der Ort,
welcher noch im 16. Jahrh. nur Flecken hiess und auch später nicht von einem
Stadtrathe, sondern nur von Heimbürgen verwaltet wurde, verdankt seinen Ursprung
dem hiesigen Schlosse, . als dem alten Stammsitz der Dynasten von Heldrungen,
deren Reihe mit Helmolt 1156 beginnt und- mit Heinrich endet, dem Sohne Friedrichs,
welcher nach einem höchst unruhigen Leben wegen Bruch des Landfriedens 1410
mit kleineren Buchstaben eingeschoben:
ist irtfjjc
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