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Sommer, Gustav; Otte, Heinrich
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 9): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga — Halle a. d. S.: Otto Hendel, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.41968#0065
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Memleben.

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Sandstein ausgeführt, die feineren Details angeblich aus Rochlitzer Stein, dessen
Herbeischaffüng von den Ufern der Mulde sehr weitläufig gewesen sein müsste.
Der Grundriss Fig. 27 zeigt eine vollständig ausgebildete kreuzförmige roma-
nische Pfeilerbasilika mit 2 Westthürmen und 3 östlichen Absiden, doch deutet
die auch im Innern beibehaltene polygonisch gebrochene Form der letzteren auf
die eigenthümliche Geschmacksrichtung der späteren Uebergangsperiode. Die

Fig. 27.


/o.vj

Anlage des Kreuzbaues ist ganz regelrecht nach dem Netze des Würfels entworfen,
mit je einem Quadrat nach Osten, Norden und Süden, während auf das Langhaus
o1/2 Quadrate fallen. Die lichte Breite des Mittelschiffs beträgt 7,94“; die Seiten-
schiffe sind 0,31m breiter angenommen, als die normale Hälfte betragen würde,
wahrscheinlich in Betracht der geplanten nicht unbedeutenden Höhenver-
hältnisse.
Vollkommen erhalten ist nur die Krypta (Fig. 27); sie liegt wegen des
Wasserandranges aus der nahen Unstrut nur wenig unter der Erde und erstreckt
sich nicht bloss unter dem Chore, sondern greift noch weit in die Vierung hinein,
wo nördlich der Eingang zunächst in eine rechteckige in drei quadratische Joche
getheilte Vorhalle führt, die sich östlich in entsprechenden Bogen stell ungen über
zwei Pfeilern gegen die drei gleich breiten Säulenschiffe der eigentlichen Krypta
öffnet. Den die westliche Grenze bildenden beiden Pfeilern entsprechen zwei eben-
solche, die östlich vor der Absis angeordnet, aber nicht wie jene an der westlichen
und östlichen, sondern nur an der Westseite mit vollen Rundsäulen besetzt sind.
Die Mitte des Raumes nehmen vier quadratisch gestellte Säulen ein, die unter
 
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