72
Kreis Eckartsberga,
Beringes stösst mit der Giebelseite ein etwas formloser, schlossartiger Bau ohne
Decken und Dach, in welchem der Küehenschornstein noch bemerkbar ist. Die
nothwendigsten Ausbesserungen sind in den letzten Jahren ausgeführt worden,
um dem weiteren Verfalle der Kuinen vorzubeugen.
Zwischen den beiden Burgen befinden sich von Gesträuchen umgeben die
Beste einer anscheinend spätmittelalterlichen Kirche (s. in Fig. 40) von einfachem
Grundplan und von geringer Mauerhöhe, östlich mit halbachteckigem Schluss und
am Westende, wie es scheint, mit einem Thurm in der Flucht der Läugsfronton
der Kirche; doch sollen (nach den A. II.) „die zwei kleinen Glocken von jeher
in einem Holzschuppen auf der Anhöhe an einem Orte gehängt haben, von wo
aus der Schall nach allen Seiten des ausgedehnten und gekrümmten Dorfes gehört
werden kann.“ Diese für die Dorfgemeinde so ungünstig gelegene Kirche diente
derselben zum gottesdienstlichen Gebrauche, bis sie 1839 wegen Baufälligkeit ab-
gebrochen und mit Verwendung der dadurch gewonnenen Steine 1840 die jetzige
thunnlose kleine freundliche Kirche am südwestlichen Bergabhange dem Dorfe
näher heu erbaut wurde.
Vergl. Pfis ter, Sachsenbürg, in Thüringen und der Harz 4,4'J— 57 nebst einer An-
sicht. — Die ältere Literatur s. bei Schumann, a. a.O.; auch bei Schamclius p. 700. § 1.
Saubacli.
Pfarrkirchdorf, 10 Km. nördlich von Eckartsberga, 680 Einw., besteht aus zwei
durch den (in seinem weiteren Laufe Biber genannten) Saubach getrennten Dorf-
gemeinden, nördlich der ehemals zu dem kursächs. Amte Wendelstein gehörige
„Amtsantheil,“ südlich der zu dem Bittergute Steinburg gehörige „Gerichtsantheil.“
Der Ort Sobechi kommt in einer Urkunde von 991 als dem Kloster Memleben
zehntpflichtig vor.1 Im Gerichtsantheil liegt die eigentliche Pfarrkirche S. Jacobi
gutsherrlichen Patronats; sie ist mit Beibehaltung des alten Thurmes im Jahre 1826
neu erbaut und besitzt drei Glocken von 0,98, 0,70 und 0,60m Durchmesser. Die
kleine ist 1767 von Joh. Georg Ulrich in Laucha gegossen, die mittlere 1662 von
Hieronymus Berger in „Jehna,“ die grosse 1826 von Gebr. Ulrich in Laucha, und
zwar an Stelle einer durch ihre unleserliche Inschrift berufenen, der Sage nach
von Schweinen aus der Erde gewühlten alten Glocke. Vergl. 111. Jahresber. des
thüring.-sächs. Alterthumsvereins S. 63.
Im Amtsantheil (im Volksmunde scherzweise, im Gegensätze zu Saubach,
Hatschbach, d. i. Eberbach genannt) ist die Kirche S. Nicolai, die ehemals eigene
Pfarrer hatte, aber 1540 als Filiaf zur Jacobipfarre geschlagen wurde; sie ist 1786
neu gebaut und besitzt drei Glocken von 0,87, 0,72 und 0,60m Durchmesser,, von
denen die grosse, sehr unrein gegossene, aber nicht ungewöhnlich geformte keine
Inschrift hat; die mittlere ist 1818, die kleine 1869 von Gebr. Ulrich gegossen.
Bechts an dem Wege von Saubach Amtsantheils nach Altenrode, etwa 2 Km. von
ersterem entfernt, liegt der sogen, „lange Stein“, den die Sage als Denkmal der
Schlacht bei (Burg-) Scheidungen (um 527 bis 530) bezeichnet ; es ist ein verwitterter
Sandstein von rechteckiger Form (l,72m über der Erde hoch) und lag vor der
Separation 10 Buthen westlich von seiner jetzigen Stelle.
1 Wilhelm, Gesell, des Klosters Memleben. 1,60.
Kreis Eckartsberga,
Beringes stösst mit der Giebelseite ein etwas formloser, schlossartiger Bau ohne
Decken und Dach, in welchem der Küehenschornstein noch bemerkbar ist. Die
nothwendigsten Ausbesserungen sind in den letzten Jahren ausgeführt worden,
um dem weiteren Verfalle der Kuinen vorzubeugen.
Zwischen den beiden Burgen befinden sich von Gesträuchen umgeben die
Beste einer anscheinend spätmittelalterlichen Kirche (s. in Fig. 40) von einfachem
Grundplan und von geringer Mauerhöhe, östlich mit halbachteckigem Schluss und
am Westende, wie es scheint, mit einem Thurm in der Flucht der Läugsfronton
der Kirche; doch sollen (nach den A. II.) „die zwei kleinen Glocken von jeher
in einem Holzschuppen auf der Anhöhe an einem Orte gehängt haben, von wo
aus der Schall nach allen Seiten des ausgedehnten und gekrümmten Dorfes gehört
werden kann.“ Diese für die Dorfgemeinde so ungünstig gelegene Kirche diente
derselben zum gottesdienstlichen Gebrauche, bis sie 1839 wegen Baufälligkeit ab-
gebrochen und mit Verwendung der dadurch gewonnenen Steine 1840 die jetzige
thunnlose kleine freundliche Kirche am südwestlichen Bergabhange dem Dorfe
näher heu erbaut wurde.
Vergl. Pfis ter, Sachsenbürg, in Thüringen und der Harz 4,4'J— 57 nebst einer An-
sicht. — Die ältere Literatur s. bei Schumann, a. a.O.; auch bei Schamclius p. 700. § 1.
Saubacli.
Pfarrkirchdorf, 10 Km. nördlich von Eckartsberga, 680 Einw., besteht aus zwei
durch den (in seinem weiteren Laufe Biber genannten) Saubach getrennten Dorf-
gemeinden, nördlich der ehemals zu dem kursächs. Amte Wendelstein gehörige
„Amtsantheil,“ südlich der zu dem Bittergute Steinburg gehörige „Gerichtsantheil.“
Der Ort Sobechi kommt in einer Urkunde von 991 als dem Kloster Memleben
zehntpflichtig vor.1 Im Gerichtsantheil liegt die eigentliche Pfarrkirche S. Jacobi
gutsherrlichen Patronats; sie ist mit Beibehaltung des alten Thurmes im Jahre 1826
neu erbaut und besitzt drei Glocken von 0,98, 0,70 und 0,60m Durchmesser. Die
kleine ist 1767 von Joh. Georg Ulrich in Laucha gegossen, die mittlere 1662 von
Hieronymus Berger in „Jehna,“ die grosse 1826 von Gebr. Ulrich in Laucha, und
zwar an Stelle einer durch ihre unleserliche Inschrift berufenen, der Sage nach
von Schweinen aus der Erde gewühlten alten Glocke. Vergl. 111. Jahresber. des
thüring.-sächs. Alterthumsvereins S. 63.
Im Amtsantheil (im Volksmunde scherzweise, im Gegensätze zu Saubach,
Hatschbach, d. i. Eberbach genannt) ist die Kirche S. Nicolai, die ehemals eigene
Pfarrer hatte, aber 1540 als Filiaf zur Jacobipfarre geschlagen wurde; sie ist 1786
neu gebaut und besitzt drei Glocken von 0,87, 0,72 und 0,60m Durchmesser,, von
denen die grosse, sehr unrein gegossene, aber nicht ungewöhnlich geformte keine
Inschrift hat; die mittlere ist 1818, die kleine 1869 von Gebr. Ulrich gegossen.
Bechts an dem Wege von Saubach Amtsantheils nach Altenrode, etwa 2 Km. von
ersterem entfernt, liegt der sogen, „lange Stein“, den die Sage als Denkmal der
Schlacht bei (Burg-) Scheidungen (um 527 bis 530) bezeichnet ; es ist ein verwitterter
Sandstein von rechteckiger Form (l,72m über der Erde hoch) und lag vor der
Separation 10 Buthen westlich von seiner jetzigen Stelle.
1 Wilhelm, Gesell, des Klosters Memleben. 1,60.