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der pand zeugt. Möchte ihn diese beneidenswerthe Fähig-
keit nicht zu einer allzu salopp andeutenden Manier ver-
führen, die man nach einigen anderen Proben seines
Talents (3. B. Abb. 53) vielleicht befürchten könnte. Bei
seinen figürlichen Tompositionen befolgt Dubois nach
dem Beispiel der Franzosen den ausgesprochenen Grund
satz, seine Idee in concretester Form, in knappster epigram-
matischer Kürze auszudrücken. Mit Recht darf er dafür
auf das reizende Schau-
stüc? Hinweisen, das er
bei der internationalen
Ausstellung der belgi-
schen photographischen
Gesellschaft erdacht und
ausgeführt hat. Tr
stellt die beiden Seiten
der Photographie, die
wissenschaftliche, die ex-
perimentirende Optik
und die praktische, das
technische Verfahren dar
(Abb. 5-s und 55).
England.
Noch ein kurzer Blick
auf die Medaille jensetis
des Tanals! Die beiden
seinen Stücke von Framp-
ton, die wir in Abb. 57
vorführen, sind charak-
teristische Repräsentanten
des englischen Medaillen-
stils. Die gutgeschulte tek-
tonische Tinpfindung, die wir im modernen englischen Kunst-
gewerbe bewundern, äußert sich bei beiden Arbeiten in der
geschickten Ausnützung des Raumes und in der glücklichen
Anpassung der Komposition an das Rund des Darstellungs-
feldes. Frainpton ist in München von den Kunstaus-
stellungen her bekannt durch feine geistreiche und stilvolle
Behandlung des Flachreliefs. Das hübsch erdachte und
sinngemäß ausgeführte Stück (Abb. 56) gibt eine vortreff-
liche Anschauung von dem feinen Stilgefühl des Meisters.
Der Vergleich dieser Reliefcomposition mit der figürlichen
Darstellung der oberen Medaille lehrt, wie fern es dem
englischen Künstler liegt, das einmal Gelernte schablonen-
mäßig zu wiederholen, denn trotz äußerlicher Ähnlich-
keiten, wie in der Behandlung der faltigen Gewänder, in
der die präraphaelitische Neigung der englischen Run st
deutlich erklingt, ist die Behandlung des Medaillenreliefs
und der tektonischen Thürfüllung eine durchaus verschiedene.
Mährend wir uns dort an dem entschieden malerischen
Eindruck, aus den die
Kunstmedaille rechnen
darf, erfreuen, müssen
wir hier die streng li-
neare Behandlung im
Geiste des getriebe-
nen Reliefs, das hier so
sehr an seinem Orte ist,
rückhaltlos anerkennen.
Mir können nicht leug-
nen, daß sich in diesen
scheinbar so kleinen
Dingen ein so sicherer
Geschmack ausspricht,
wie wir ihn allen
Künstlern, denen« ähn-
liche Arbeiten obliegen,
nur wünschen möchten.
Rein Zufall ist es,
daß in dem Lande des
Pandels die künstlerische
Gestaltung der Münze
zuerst in's Auge gefaßt
worden ist. Aus An-
laß des Regierungs-
jubiläums der Königin war zu diesem Zweck eine Ton-
currenz ausgeschrieben, über deren Ergebniß eine Künstler-
commission, darunter fünf Bildhauer, zu Gericht saßen.
Obwohl Künstler, wie Dnslow Ford, Armstead, Poynter,
Thornycroft sich daran beteiligten, kann das Resultat nicht
als glücklich bezeichnet werden, indem die officielle An-
erkennung einem wenig originellen Stück zu theil wurde.
Umstehend geben wir aus der großen Anzahl der damals
eingereichten Entwürfe einige künstlerisch werthvollere
Proben (Abb. 5fi—69).
57. tvinchesler- »nd Glasgow-Medaillen, von George frampton.
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der pand zeugt. Möchte ihn diese beneidenswerthe Fähig-
keit nicht zu einer allzu salopp andeutenden Manier ver-
führen, die man nach einigen anderen Proben seines
Talents (3. B. Abb. 53) vielleicht befürchten könnte. Bei
seinen figürlichen Tompositionen befolgt Dubois nach
dem Beispiel der Franzosen den ausgesprochenen Grund
satz, seine Idee in concretester Form, in knappster epigram-
matischer Kürze auszudrücken. Mit Recht darf er dafür
auf das reizende Schau-
stüc? Hinweisen, das er
bei der internationalen
Ausstellung der belgi-
schen photographischen
Gesellschaft erdacht und
ausgeführt hat. Tr
stellt die beiden Seiten
der Photographie, die
wissenschaftliche, die ex-
perimentirende Optik
und die praktische, das
technische Verfahren dar
(Abb. 5-s und 55).
England.
Noch ein kurzer Blick
auf die Medaille jensetis
des Tanals! Die beiden
seinen Stücke von Framp-
ton, die wir in Abb. 57
vorführen, sind charak-
teristische Repräsentanten
des englischen Medaillen-
stils. Die gutgeschulte tek-
tonische Tinpfindung, die wir im modernen englischen Kunst-
gewerbe bewundern, äußert sich bei beiden Arbeiten in der
geschickten Ausnützung des Raumes und in der glücklichen
Anpassung der Komposition an das Rund des Darstellungs-
feldes. Frainpton ist in München von den Kunstaus-
stellungen her bekannt durch feine geistreiche und stilvolle
Behandlung des Flachreliefs. Das hübsch erdachte und
sinngemäß ausgeführte Stück (Abb. 56) gibt eine vortreff-
liche Anschauung von dem feinen Stilgefühl des Meisters.
Der Vergleich dieser Reliefcomposition mit der figürlichen
Darstellung der oberen Medaille lehrt, wie fern es dem
englischen Künstler liegt, das einmal Gelernte schablonen-
mäßig zu wiederholen, denn trotz äußerlicher Ähnlich-
keiten, wie in der Behandlung der faltigen Gewänder, in
der die präraphaelitische Neigung der englischen Run st
deutlich erklingt, ist die Behandlung des Medaillenreliefs
und der tektonischen Thürfüllung eine durchaus verschiedene.
Mährend wir uns dort an dem entschieden malerischen
Eindruck, aus den die
Kunstmedaille rechnen
darf, erfreuen, müssen
wir hier die streng li-
neare Behandlung im
Geiste des getriebe-
nen Reliefs, das hier so
sehr an seinem Orte ist,
rückhaltlos anerkennen.
Mir können nicht leug-
nen, daß sich in diesen
scheinbar so kleinen
Dingen ein so sicherer
Geschmack ausspricht,
wie wir ihn allen
Künstlern, denen« ähn-
liche Arbeiten obliegen,
nur wünschen möchten.
Rein Zufall ist es,
daß in dem Lande des
Pandels die künstlerische
Gestaltung der Münze
zuerst in's Auge gefaßt
worden ist. Aus An-
laß des Regierungs-
jubiläums der Königin war zu diesem Zweck eine Ton-
currenz ausgeschrieben, über deren Ergebniß eine Künstler-
commission, darunter fünf Bildhauer, zu Gericht saßen.
Obwohl Künstler, wie Dnslow Ford, Armstead, Poynter,
Thornycroft sich daran beteiligten, kann das Resultat nicht
als glücklich bezeichnet werden, indem die officielle An-
erkennung einem wenig originellen Stück zu theil wurde.
Umstehend geben wir aus der großen Anzahl der damals
eingereichten Entwürfe einige künstlerisch werthvollere
Proben (Abb. 5fi—69).
57. tvinchesler- »nd Glasgow-Medaillen, von George frampton.
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