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Allem wird zu erstreben sein, daß das Dargestellte durch
sinnvolle Beziehungen interessire und sich von jeder nüch-
ternen Sachlichkeit fern halte. Denn das 5portwesen ist
verhältnißmäßig neu und ermangelt einer künstlerischen
Tradition; dazu ist die Zahl der einzelnen Sportfächer so

groß, daß in vorliegendem nur die wichtigsten und
ältesten berührt werden konnten. Aber die Principien,
die hier darzulegen versucht wurden, gelten in gleicher
Weise für Alle.

R. Rücklin.

178. Sportvignette aus „Gerlach, Allegorien und Embleme".

OCttJWe Kunstgewerblichen MusterblMer.

Taf. 33 und 34. Figurengruppen un d Reliefs vom
„Schwabenkessel". Nach Entwurf von Peter Brnckmann jnn.
und Modellen von A. Amberg, unter Mitwirkung von Bildhauer
Weltring und Prof. Weib len ausgeführt von der Firma P. Bruck-
mann 6c Söhne in Heil-
bronn. Maaßstab: Halbe wirk-
liche Größe.

Auf der letztjährigen Stutt-
garter Ausstellung war eines
der Hauptstücke der sogenannte
„Schwabenkessel", eineArt Prunk-
gefäß, das gelegentlich als Bowle
dienen konnte, aber doch mehr
eine Verkörperung der drei schön-
sten , auf schwäbischein Boden
spielenden Sagen — Ekkehard
und Herzogin Hatwig, Käthchen
von Heilbronn und Lichtenstein
— erstrebte. Aus der neben-
stehenden Abbildung ((79) ist der
Aufbau des Ganzen mit ge-
nügeuder Deutlichkeit zu ersehen;
zum verständniß der „Bowle"
selbst diene der Querschnitt
(Abb. (77) auf der vorher-
gehenden Seite.

Die Repräsentantinnen der
drei Sagen sind in den drei
Pfeilernischen des Aufbaues dar-
gestellt, in dem darüber hin-
laufenden Brüstungskranz haben
die Dichter Scheffel, Kleist und
Hauff ihre Stelle gefunden; den
Bowlenkörxer schmücken in Re-
lief Scenen aus den drei Sagen,
dazwischen und darüber einzelne
besonders charakteristische Per-
sönlichkeiten derselben, und zu
oberst bestndet sich eine Nach-
bildung des Schlosses Lichten-
stein als Deckel. PaffendeWapxen,

Pstanzenranken u. s. w. vervollständigen den decorativen Schinuck.
Der Entwurf des Ganzen rührt von Peter Bruckmann jun. her,
welchem auch die Ueberwachung der Ausführung oblag; die Modelle
fertigte sämmtlich A. Amberg. Der künstlerische Werth der Arbeit

beruht in den Figuren und Reliefs;
an der Ausführung derselben
sind namentlich betheiligt Bild-
hauer Weltring (Karlsruhe)
und als Liseleure Prof, w e i b l e n
(Pforzheim), warttmann und
Stahl. Den Guß der Modelle
besorgten die Former Köhler,
Nieger, und Bärwald, die
Liselirung der kleineren Figuren
und des Brnamentalen die Lise-
leure Ilg, Rumxus, Berg,
M ü l l e r I, — die Montirung
die Silberarbeiter Schiefe und
Wieland (sämmtliche, soweit
kein andrer Wohnsitz angegeben,
in Heilbronn).

Alles Gruamentale und Lon-
struktive ist in Altgold gehalten,
Figuren und Reliefs in Silber
und ox^dirt. Steine (Lasurstein)
kamen bei den Säulen und
in dem Brüstungskranz zur An-
wendung, Email bei den Wappen.

Die Höhe des Ganzen beträgt
ca. 130 cm.

Taf. 35. Geschmiedetes
gothisches Thürgitter in
der Pfarrkirche zu Hall
in Tirol. Aufnahme und
Zeichnung von A. Nopp er.

Taf. 36. Das „kleine
Sxießhof-Zimmer" im
hist0rischen Museum zu
Basel. Gezeichnet von Architekt
Friedr. werz.

(79. Bowle (genannt „Schwabenkessel"), entworfen von p. Bruck-
m a n n jun. Heilbronn, modellirt von A m b e r g.

hierzu „Kunstgewerbliche Rundschau" Ar. 9.

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verantw. Red.: Prof. L. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Lunstgewerbe-Verein. — Druck und Verlag von R. Gldenbourg, München.
 
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