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Blinkenberg, Christian
Archaeologische Studien — Kopenhagen: Gyldendal [u.a.], 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.52553#0137
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bazioskreises mit in Betracht zu ziehen. Es ist die seg-
nende und beschützende Hand, die der Gott seinen Gläubi-
gen entgegenstreckt, und deren Kraft ihnen Glück und Ge-
deihen bringt.
Der nämliche Gestus kommt, wenn auch nicht sehr häufig,

Fig. 44. Altar am Palatin. V20


auch sonst in der antiken Figurenwelt vor, und zwar mit
verschiedener Bedeutung, die bisweilen recht klar hervortritt.
Ferner ist er bekanntlich im altchristlichen Ritus und in der
christlichen Kunst üblich. Vielleicht bieten also entweder
die antiken oder die christlichen Darstellungen Anknüpfungen
und Analogien, die wenigstens anhangsweise erwähnt werden
müssen. Es ist nicht die Absicht hier das Material zur Be-
leuchtung des fraglichen Gestus in älterer und neuerer Zeit
vollständig zu sammeln, sondern nur einige ausgewählte Bei-
spiele sollen hier kurz besprochen werden.
Drei Finger werden (wie eine beliebige andere Anzahl)
bisweilen erhoben, um eine Zahl zu bezeichnen. Der Gestus
kommt in diesem Sinne vor in Darstellungen des Morraspiels
(s. Perdrizet, Journ. of hell. stud. XVIII 129 f.), in dem be-
kannten Vasenbilde, das einen Ölhandel darstellt (Helbig,
 
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