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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat
Katalog (Nr. 10): Autographen: John Adams, Alfieri, Beethoven, Bernini [und viele andere] — Leipzig: C. G. Boerner, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.68134#0056
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52

Fürstlichkeiten.

Friedrich Wilhelm I., 1688—1740. M. pr
theilen wollen, wie ich will, dass Ihr es mit meinem Leibe halten sollet, wenn der
Allerhöchste mich aus dieser Zeitlichkeit wird zu sich nehmen, und zwar will ich
1. Dass sobald als ich todt seyn werde, mein Cörper abgewaschen, mit einem reinen
Hembde angezogen, auf einen höltzernen Tisch geleget werden soll, wornächst
man mich barbieren, als reine machen, mich mit einem Laken zudecken, und
dergestalt I Stunde oder 4 liegen lassen soll; alsdenn soll
2. Mein Leib in Gegenwarth und Beyseyn des General Lieut: v. Buddenbrock,
Oberst v. Derschau, Oberstlieut. v. Einsiedel, v. Winterfeld imgleichen aller hier
befindln Doctoren, auch denen sämbtln Reglements Feldherem meines Regiments
und meiner Cainer-Diener, so alle zugegen seyn sollen, geöfnet und gründl. exa-
miniret werden soll, woran ich eigentlich gestorben bin, und wie es in meinem
Leibe aussiehet. Ich verbiethe aber aufs äusserste, dass bey Leib und Leben
nichts von mir herausgenommen werden soll, nur allein soll das Wasser aus
der Schleim soviel möglich ist, aus dem Leibe geschaffet werden, alsdenn mein
Leib überall recht sauber gewaschen, und mir hierauf die beste Mondirung so
ich habe ordentlich angezogen werden soll, worauf man mich in den Sarg, so
nicht beschlagen seyn soll, etc. etc.“
431 Doc. s. Berlin 7. December 1739. 6 S. fol. 32 —
An den „Bischoff von Bamberg und Würtzburg“. Es handelt sich an-
scheinend um einen Rekruten, den der König in einer Angelegenheit an den Major
zu Anspach geschickt und den letzterer zurückbehalten und als Deserteur behandelt
hatte.
Friedrich der Grosse,
1712—1786.
432 L. s. (Friedrich.) Berlin den 12. Jan. 1740. 1 S. 40. 350 —
Prachtvoller Brief an den Grafen Degenfeld-Schonburg, zwei Monate vor
seinem Regierungsantritt geschrieben. Der Brief illustriert die Geldknappheit
des Kronprinzen:
„Was die restirende 7579 Rthlr betrifft, so will es mir vor der Hand nicht
möglich fallen, selbige abzuführen; ich werde es aber nicht vergessen, und
allenfalls wenn Sie es verlangen, eine Obligation darüber ausstellen. . . .“
433 Eigenhändiger Brief (deutsch) mit abgekürzter Unterschrift (Fr.). Ohne
Datum. 1 volle S. 40. 27 Zeilen. 325 —
An seinen Kammerdiener (und Vertrauten) Fredersdorf, der damals erkrankt war.
.... hüte dihr ja vohr alle verkältung, ich versichre dihr das ich recht in
Sorgen vor dihr bin, und das mihr öfters nicht guht zu muhte darbei ist . . .
Mariane ist Schwanger von Giro, das machet den Marqui gantz melancholisch,
ich habe ihm aber seine närsche Grillen ausgeredet . . . etc.“
434 L. s. Potsdam, 2. Febr. 1751. 1/2 S. 40. „An den von Leckow
zu Leckow am Schievelbain’sehen Crayse.“ 20 —
Charakteristischer Inhalt. Er verweigert dem Adressaten die Erlaubnis einer
Collekte zur Erbauung einer neuen Kirche „und müsset Ihr als Patronus derselben
dazu selbst Rath zu schaffen suchen.“
Philippine Charlotte, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel, die Schwester
Friedrichs des Grossen und Mutter von Anna Amalia, Grossherzogin von
Sachsen-Weimar, 1716—1801.
435 Eigenhändiger Brief (französisch) mit Unterschrift (votre affectionee amie
Charlotte), ce 8 Octob. 3 S. 40. ganz eng geschrieben. 75 —
Sehr schöner Brief, vorwiegend über Friedrich den Grossen. „II m’est
malheureusement connu combien le Roi ce fatigue et ce tracasse, cela fait de la
peine ä tous ceux qui s’interesse ä la vie de ce grand homme craignant qu’ä son
äge il en fait trop . . . L’Allemagne en tremble craignant de perdre avec lui sa li-
berte, etc. etc.“
C. G. Boerner, Buehantiquariat. Leipzig, Nürnberger Strasse 44. Katalog X.
 
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