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Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.670#0185
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176

c) Proedrie imPar- Hinsichts des vielbesprochenen „Pfla-

thenon. sters * oder „ Pavimentes" hinter dieser

Querschranke, auf dem man das hölzerne Goldelfenbeinbild
(site of statue) vermuthet hat, wiederhole ich nur meine An-
sicht dafs dem niemals so gewesen sei, vielmehr die Anlage
der von mir angenommenen Proedrie zu einer Thatsache ge-
worden ist die nicht wohl mehr abgewiesen werden kann. Die
technische Begründung behalte ich mir vor und bemerke hier
nur dafs diese Fläche aus pir. Steinen welche die Abaken des
Marmorbodens umgeben, weder ein „Pflaster" noch „Paviment"
ist wie man bisher gemeint hat, sondern bei der Untersuchung
sich thatsächlich nur als der höchstliegende Theil des ganzen pir.
Stereobates ergeben hat welcher unter dem ganzen Marmorbaue
des Gebäudes hingeht; dabei sei noch einmal ausdrükklich er-
innert dafs blos vorn, neben dieser Fläche, eine Schranke
bestand, niemals aber rund herum oder an den übrigen drei
Seiten hin eine solche gezogen sein konnte, indem die Spuren
im Boden durchaus gegen Letzteres zeugen.
<J) Die Parastas im Sieht man ganz davon ab wie auf

Parthenon. der Stätte der von mir gesetzten Proedrie

das grofse Agalma der Athena nicht stehen konnte, so giebt
es noch andere sehr bestimmende technische Gründe welche
verbieten dasselbe frei isolirt im Räume aufzustellen, sondern
ihm den Standort unmittelbar vor einer Rühkwand anzuweisen;
doch gehört die Erörterung derselben nicht hierher. Dieser
Standort ist von mir mitten vor der Scheidewand des Opistho-
domos und in Form einer Parastas gebildet gedacht, wie sie
meine Grundrisse gaben.

Von den Zeugnissen für die ehmalige Existenz dieser Raum-
form mögen hier nur zwei angeführt sein; es sind dies die
Lehren der Antensohlen und die Abwesenheit jeder Spur weite-
rer Gründungen auf der Schwelle der Parastas. Bei Erscheinung
meines Grundrisses vom Parthenon war das Werk des Penrose
noch nicht publicirt, aber es brachte zur Beglaubigung meiner
Restitution der Parastas ein unverwerfliches Wahrzeichen das
für mich zeugte; dies bestand in jenen schon erwähnten
Lehren der Bettungen von den zweien Anten welche jede Para-
stadenwand in der Stirnseite beenden. Genau auf der Stelle sind
in meinem Grundrisse Anten gesetzt; diese beenden hier die
 
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