Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bötticher, Carl
Bericht über die Untersuchungen auf der Akropolis von Athen im Frühjahr 1862 — Berlin, 1863

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.670#0235
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
226

Dafürhallen war diese Fahrbahn wie der freie Platz vor dem
Gebäude gepflastert. Hiernach sind dann wohl die beiden Ne-
benintercolumnien als Passage für die Fufsgänger nicht mehr
in Abrede zu stellen. Hat so die tektonische Prüfung das
Monument als Pyle der Agora mit Gewifsheit bezeugt (vergl.
Strab. X, I. p. 324 Tauchn.), dann werden die Kundigen am
besten zu würdigen wissen welches Licht diese Ermittelung
über die topographischen Verhältnisse dieses einen Theiles
der antiken Stadt und seiner Denkmale verbreitet und wel-
chen festen Anhaltpunkt damit der Weg gewonnen hat wel-
chen Pausanias verzeichnet.

Nach diesem Ergebnisse darf ich mit Recht auch die Stele
mit dem Oel-Decrete als beistimmendes Zeugnifs hinzuziehen;
es erklärt nun diese Verordnung ihre Stätte, es ist klar warum
sie hier steht; dabei beweist die kolossale Form sowohl als
die Art und Weise ihrer Befestigung dafs sie seit ihrer Setzung
nie den Ort gewechselt habe, wie sehr sich auch ihre Umge-
bung im Laufe der Zeit veränderte. Schliefslich gewinnt auch
der Thurin der Winde, als Gnomon welcher für die Bedürf-
nisse der Agora gegründet und auf den sichtbarsten Ort der-
selben gestellt war, seine rechte Bedeutung wie seine Corre-
spondenz mit der Pyle.

Anderes, von besonderem tektonischen Interesse an die-
sem Bauwerke übergehe ich und erwähne blofs dafs die An-
gabe der Querwand bei Stuart sich nicht bestätigt hat.
6) Zhbi Hieron des Die Stätte der jetzt verödeten und

Triptolemos bei sehr zerstörten kleinen Kapelle kurz vor
Eleasis. Eleusis am Wege von Athen, wird all-

gemein als diejenige bezeichnet welche das Heiligthum und
Tempelhaus des Triptolemos eingenommen habe; das ist der
Lage nach sehr wahrscheinlich, es wird auch durch das be-
kannte „ eleusinische Relief bestärkt welches am Funda-
mente aufserhalb der Kapelle bereits schon vor einigen Jah-
ren ausgegraben ist und jetzt im Theseion bewahrt wird.
Noch zwei Werke befinden sich dort welche jetzt, nun es ge-
lungen ist deren Bedeutung zu erkennen, sehr für jene An-
nahme sprechen. Man hatte mich nämlich schon zn Athen
auf zwei antike Säulen in jener Kapelle aufmerksam gemacht,
welche vom alten Heiligthum stammen sollten, jedoch nach
 
Annotationen