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Braun, Georg Christian
Raphael Sanzio's von Urbino Leben und Werke — Wiesbaden: L. Schellenberg, Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.62814#0139
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wand ist die bezeichnendste Grundlage zu jeder künftigen
Jdealgestaltung desselben. Symbol: die Schlüssel.
3) Paulus, mit langem Barte und wallendem Haare,
zeigt bei einer tiefen Seele, ein alles verzehrendes Feuer,
das aus seinen Augen blitzt, und in Strömen, wenn er
predigt (wie wir ihn künftig sehen werden), aus seinem
Munde geht. Das Gewand ist lang und vielfältig; dir
Stellung feurig und mannhaft. Symbol: das Schwert.
4) Andreas, der feurige Bruder des feurigen Pe-
trus. Er hat verwandte Züge; aber er ist weniger reizbar
und empfänglich für schnelle That; sein Alter ist aber auch
schon weiter vorgerückt. Symbol: das Kreuz X.
5) Johannes mit Kelch und Buch, Sinnbildern
des Glaubens und festen Gottvertrauens; denn als er den
Giftbecher trinken sollte, stieg das todts Gift in dem leben-
digen, der Schlange, empor. Jugendlich frei, für das Gute
leicht empfänglich, ohne Reizbarkeit, still und anschmiegend;
ein dauernder Freund; doch wenn ihn das Ungewohnte auf--
rüttelt, auch zürnend, oder prophetisch begeistert. DaS
Gewand ist leicht und zeigt die schöne GliederbeweglichkeiL
und Fügung.
6) Thaddäus, nicht so still als Johannes, leichter,
ein ehrliche gute Seele; ein wahrer Israelit ohne Falsch.
7) Matthias mit der Lanze; eine kurzgedrangrr,
feste, etwas finstere, gegen das Böse mit furchtbarem Ernst
gewappnete Mannsgestalt.
 
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