271
IV.
Vorstellungen aus dem Menschenleben.
^Hch begreife darunter allerlei Gebräuche, Einrichtungen,
Beschäftigungen, allgemeine Vorfallsnheiten, kurz was wir
täglich oder auch seltner vor unfern Augen Vorgehen und sich
ereignen sehen. Raphael gebrauchte solche Vorstellungen oft
zur Belebung zwischen wichtigere und größere Gegenstände,
zur Herabstimmung, zur Mannigfaltigkeit des großen Gan«
zen. Bald sehen wir von halberhobenen Arbeiten entlehnte
Opfer; ein Betender küßt Jupitern die Füße, oder dem
Bacchus wird ein Ferkel geschlachtet; Blumen streuen andere
und kränzen dis Altäre. Eine Trauung überrascht uns lieb-
lich durch die treuherzige Fügung der Hände und die Sanftr
heit der Figuren; Tänzerinnen in eben so wechselnden, als
angenehmen Stellungen schweben vorüber, und lassen uns
auf die Heiterkeit der Zeit schließen, wo seelenvolle schönge-
schlungene Tänze den prangenden Altar umkreisten. Nicht
so heiter, aber doch auch glanzvoll war zu Raphrel's Zeit das
IV.
Vorstellungen aus dem Menschenleben.
^Hch begreife darunter allerlei Gebräuche, Einrichtungen,
Beschäftigungen, allgemeine Vorfallsnheiten, kurz was wir
täglich oder auch seltner vor unfern Augen Vorgehen und sich
ereignen sehen. Raphael gebrauchte solche Vorstellungen oft
zur Belebung zwischen wichtigere und größere Gegenstände,
zur Herabstimmung, zur Mannigfaltigkeit des großen Gan«
zen. Bald sehen wir von halberhobenen Arbeiten entlehnte
Opfer; ein Betender küßt Jupitern die Füße, oder dem
Bacchus wird ein Ferkel geschlachtet; Blumen streuen andere
und kränzen dis Altäre. Eine Trauung überrascht uns lieb-
lich durch die treuherzige Fügung der Hände und die Sanftr
heit der Figuren; Tänzerinnen in eben so wechselnden, als
angenehmen Stellungen schweben vorüber, und lassen uns
auf die Heiterkeit der Zeit schließen, wo seelenvolle schönge-
schlungene Tänze den prangenden Altar umkreisten. Nicht
so heiter, aber doch auch glanzvoll war zu Raphrel's Zeit das