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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 3): Centrales Nervensystem — Berlin, Heidelberg, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.15176#0121
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Hirnstamm.

Vierhügel und vom Großhirn (Tractus fronto-rubralis aus dem Operculum fron-
tale zum Nucleus parvi-cellularis). Andererseits sendet der Nucleus ruber Fasern
zum Großhirn (Tractus rubro-parietalis zum Operculum parietale), zum Thalamus
(Tractus rubro-thalamicus durch Forels Feld H1) und zum Kleinhirn über
die Olive (Tractus rubro-olivaris, Bestandteil der centralen Haubenbahn).
Der Nucleus ruber ist demnach eingeschaltet in die von den Integrationsorten

Kleinhirn und Großhirn zu den motorischen Wurzelzellen führenden Leitungs-
schenkel, steht also im Dienste der Regelung der Bewegungen. Die Zerstörung
oder Ausschaltung des Nucleus ruber führt zu einer Starre der Muskulatur
(„Enthirnungsstarre" der Physiologie). Er übt also einen zügelnden Einfluß
auf die Muskeltätigkeit. Andererseits wirkt er durch seine inneren Verbindungen
zurück auf Großhirnrinde, Thalamus (und damit auf das Basalganglion) und
Kleinhirn über die Olive. Er ist im Getriebe der Leitungsschenkel zur Musku-
latur ein Knotenpunkt von größter Bedeutung.

2. Aus Globus pallidus ! I und x .

3. Aus Großhirnrinde (Frontallappen) | |.

4. Aus Thalamus | und x .

ö. Aus Nuelei n. vestibularis.
(). Aus Lemniscus med. et lat.

II. Efferente Leitungen.

Aus Nucleus magno-cellularis:

|

1. Tr. rubro-spinalis (Monakow), x (Decuss. rubro-spinalis, Forels ventrale
Haubenkreuzung).

Aus Nuclei parvicellulares:

2. Tr. rubro-reticularis \ und x.

1 i i

3. Zum Thalamus | j.

4. Zu den Basalganglien via Thalamus ] und x .

5. Zur Großhirnrinde (Parietallappen).

Ii. Zu den Olivenkernen (centrale Haubenbahn).

Thalamus Weit umfänglicher als der Nucleus ruber, weit verbindungsreicher, aber auch

■Vbb S 113

59,169.171\ weniger erforscht und seiner Bedeutung nach weniger bekannt ist der Tha-
Tab1s9ii2 iamus (vgl. S. 91 und Tab. S. 112). Sicherlich enthält er einen Urhirnanteil,
108. lio, mindestens in seinem Nucleus anterior (d a), in welchen Riechbahnen eintreten
(Tractus mamillo-thalamicus (Vicq d'Azyr), auch unmittelbar aus der Gegend
des Trigonum olfactorium). Welche Teile sonst noch dem Urhirn zugehören,
ist nicht bekannt. Der ganz überwiegenden Masse nach gehört der Thalamus
jedenfalls zum Neuhirn.

Der Thalamus ist eingeschaltet in Leitungsbögen des Integrationsortes
Großhirn, und zwar in die zuführenden sowie in einen der abführenden Schenkel.
Im Thalamus werden umgeschaltet, und zwar in ventralen Abschnitten seiner
Kerngruppen (v b, v a, d m b): Tractus spino-thalamicus und Tractus bulbo-
thalamicus (Lemniscus medialis) (Abb. 59, blau bzw. gelb). Von hier aus
werden sie, wahrscheinlich in verringerter Zahl, hauptsächlich zum Gyrus post-
centralis (und praecentralis) fortgeführt.

Andererseits geht über den Thalamus der Leitungsschenkel, welcher über das
Basalganglion geführt ist. Aus dem Gyrus praecentralis, der Ursprungsstätte
der Pyramidenbahn, und aus mittlerer und unterer Stirnwindung ziehen die

Verbindungen des Nucleus ruber.

I. Afferente Leitungen.

y. Brachium conjunctivum, aus dem Kleinhirn x .
 
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