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Brugsch, Heinrich
Reiseberichte aus Aegypten: geschrieben in den Jahren 1853 und 1854 — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.11791#0049
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Ein zweites ungemein bedeutendes Material zur Ent-
wickelung der Apisperioden bilden die demotischen und
hieroglyphischen Stelen in grosser Zahl, welche sich zu
Hunderten an den beiden Felswänden der obengenannten
Strasse und des Vorhofs der Gräber befanden, von denen
aber die Mehrzahl gegenwärtig nach dem Louvre gewan-
dert ist. Eine Anzahl derselben werde ich nach Berlin
mitbringen, um ein veranschaulichendes Beispiel der Pro-
scynemata aus dem Serapeum gewähren zu können. Ausser
dem gleichstellenden Datum, von dem ich weiter oben ge-
sprochen habe, enthalten mehre derselben die genauesten
Angaben über den Tag der Intronisation des Apis im
Apieum, über seine Auffindung in dieser und jener Stadt,
des und des Nomos u. s. w. 1

Durch die Thür Nr. 6 betritt man einen nicht gar zu
grossen Hof, dessen Wände von oben bis unten mit ein-
gemauerten Stelen übersät waren und der zu zwei Eingängen
führt, welche in die grossen unterirdischen Grabkammern
der Apisstiere leiten. Durch den Eingang rechter Hand
pflegt Mariette die Besucher des Serapeums in die erleuch-
teten Souterrains einzuführen. Zuerst betritt man einen
langen Gang, dessen Weg nach einer Weile durch einen
Ungeheuern Sarkophag von Granit versperrt ist, Letzterer ist
viereckig, unpolirt, seine Höhe beträgt ohne Deckel 7 Fuss,
seine Breite über 5 Fuss. Der Deckel liegt abgesondert
davor. Auf dem Boden dieser und der folgenden Gänge sind
noch deutlich die Doppelschienenerhalten, aufweichen über
Walzen die kolossalen Särge hineingerollt wurden. Nach-
dem dieser und der nächstfolgende rechtwinklig schnei-
dende Gang zurückgelegt ist, so erscheinen plötzlich in
 
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