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Brugsch, Heinrich
Reiseberichte aus Aegypten: geschrieben in den Jahren 1853 und 1854 — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.11791#0075
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Copie des Vertrags zwischen dem Propheten und den Ar-
meniern trägt am Eingange den Abdruck der Hand Mo-
hammed's, das bekannte Siegel des Stifters des Islam.

Am Sonnabend vor dem Ostersonntage besuchte ich
die armenische Kirche, welche, ich kann wol sagen, leb-
haft meine religiösen Gefühle erweckte. Das Gebäude der
Kirche ist gross und schön, etwa in dem Styl der katho-
lischen Kirchen in Europa erbaut. Hier ihr Plan:

Der Ritus hält die
Mitte zwischen dem
katholischen und pro-
testantischen. Nach
den Bildern zu ur-
theilen, ist der Ma-
riencultus vorherr-
schend. Der Patri-
arch sitzt auf einem Stuhl, rechts vom Sanctissimum, mit
einem blauseidenen Mantel bekleidet, dessen Kapuze er
über den Kopf schlägt. Die dienenden Priester tragen
rothe Röcke mit grünen Spitzen. Die Gemeinde (b) ist
von ihm durch ein Gitter getrennt. Der Chor von Sän-
gern, deren Gesang klappernde Bleche, welche sich auf
Stöcken befinden und geschüttelt werden, begleiten, wird
von Männern und Knaben gebildet, die hinter dem Gitter
(c) in der Nähe des Patriarchen stehen. Die Gemeinde
sitzt auf Stühlen oder kniet auf Decken, die in der Mitte
der Kirche ausgebreitet sind.
 
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