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Brugsch, Heinrich
Reiseberichte aus Aegypten: geschrieben in den Jahren 1853 und 1854 — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.11791#0140
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Karnak, im November I8S3.

IVachdem meine Barke bei dem Dorfe Luqsor (arabisch
El qussor, d. i. die Schlösser, so nach den wahrhaft kö-
niglichen Ruinen benannt) angelegt hatte, beeilte ich mich,
da es noch Tag war, sofort den Monumenten, welchen
dieses elende Araberdorf eine Weltberühmtheit dankt, mei-
nen Besuch abzustatten. Ihre Hauptachse liegt in der
Richtung von Südwest nach Nordost, Die Thore schauen
nach Karnak hin, die letzten Gemächer dagegen liegen ganz
in der Nähe eines alten , aus grossen Blöcken erbauten
Kais, der noch heutzutage fast wohlerhalten an der rech-
ten Seite des östlichen Nilarms hervorragt. Dieser verei-
nigt sich hier mit dem westlichen, da der Nil in der
Nähe bei Luxor durch sandige Inseln gespalten wird, auf
denen sich die ungeschlachten Körper der Krokodile mit
weit aufgeklapptem Oberkiefer zu sonnen pflegen. Hier
an diesem Kai war ohne Zweifel die Stelle, wo Amon-Ra,
die Localgottheit Thebens an einem bestimmten Tage des
Jahres in seine heilige Barke hineinstieg, um in herrlichem
Pompe nach den Memnonien auf der Westseite und am
Rande der thebanischen Todtenstadt geführt zu werden.
 
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